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»Wir wollen unser Publikum fordern und gleichzeitig für Unterhaltung und Entspannung sorgen.«
Twelfth Day * Foto: Elliott Hatherley

5 Minuten mit ...


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Aktuelle Alben:

Cracks In The Room
(Beste Unterhaltung, 2017)


Cover Cracks In The Room


Twelfth Day

Glücklich zwischen allen Stühlen

„Normal waren die beiden Damen aus Edinburgh noch nie. Normal im Sinne von ‚schön die Geige streichen, die Harfe zupfen und nette Lieder trällern‘.“ So begann die Rezension des aktuellen Twelfth-Day-Albums Cracks In The Room in Ausgabe 6/2017 des Folker. Und so ist es auch. Im April will sich das Duo erneut in Deutschland beweisen.

Text: Mike Kamp

„Edinburgh“ ist nicht ganz korrekt. Zwar leben die beiden in der schottischen Hauptstadt, aber eigentlich stammt die Fiddlerin Catriona Price von den Orkneyinseln und die Harfenistin Esther Swift aus dem Städtchen Peebles im südlichen Einzugsbereich der Metropole. Getroffen haben sich beide als Studentinnen am Northern College of Music in Manchester, und dort entstanden auch das Duo und der Name. Abgesehen davon, dass der Ausdruck „Twelfth Day“ für deutsche Zungen eine Herausforderung darstellt, verwirrt er auch. Bezieht er sich vielleicht auf den zwölften Tag nach Weihnachten, den Dreikönigstag? „Ja, der Name klingt so, als stecke da wirklich etwas Bedeutungsvolles dahinter, aber ich fürchte, die Geschichte ist nicht sehr aufregend. Unser erstes Konzert in Manchester fand in einem Café namens Eighth Day statt, und wir hatten mit ‚Twelfth Night‘ einen Shakespeare-Song im Programm, also brachten wir beides zusammen. Wir dachten, es klingt nett.“
Catriona Price beantwortet diese Fragen auf Englisch, was übersetzungstechnisch ziemlich unfair ist, denn sie hat eine klare Verbindung nach Deutschland. „Stimmt, meine Mutter ist Deutsche und ich bin zweisprachig aufgewachsen. Seit meiner Kindheit haben wir die Sommerferien in Deutschland verbracht. Diese deutsche Seite ist ein wichtiger Teil meiner Identität, ich fühle mich auch dort zu Hause. Daher ist es natürlich besonders schön, wenn wir durch Deutschland touren. Und auch nach dem Brexit werde ich weiterhin einen EU-Pass haben, ein echter Bonus!“
Wie es für Musikerinnen heutzutage gang und gäbe ist, sind die beiden in diverse andere Projekte involviert, Price etwa bei den Deutschkelten Nua oder den Orkneyfiddlerinnen von Fara, deren Debüt gleich den Preis der deutschen Schallplattenkritik gewann, und Swift zum Beispiel bei dem Clouds Harp Quartet. Wo lässt sich da Twelfth Day einsortieren? „Das Duo ist unser langlebigstes Projekt und daher ein großer und wichtiger Teil unseres musikalischen Lebens“, sagt Price. „Wir machen das jetzt seit elf Jahren, und wir schätzen uns glücklich, diese starke musikalische Partnerschaft zu haben. Da ist wirklich kein Ende abzusehen. Die Zusammenarbeit ist so einfach, weil wir die gleichen Einstellungen und musikalischen Auffassungen haben. Wir können uns sozusagen lesen, als Musikerinnen ebenso wie als Menschen. Und genau deshalb ist es wichtig, auch mal auseinanderzugehen und unterschiedliche Erfahrungen zu sammeln, die dann im Endeffekt dem Duo wieder zugutekommen.“

... mehr im Heft.