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Ein Grund zum JubelnZwei Jahrzehnte Venner FolkfrühlingOstercappeln-Venne, 10.-13.5.2018
Text: Ulrich Joosten
„Venne ist die Art von Festival, die einen daran erinnert, warum man in erster Linie angefangen hat, Musik zu machen. Es war nicht für Ruhm und Reichtum, sondern es ging um das Musizieren mit Freunden.“ Allan Taylor, seit vielen Jahren Dauergast des Folkfrühlings in der kleinen Ortschaft im Osnabrücker Land, bringt auf den Punkt, was dieses feine und familiäre Festival ausmacht. Der Gitarrist Jens Kommnick ergänzt: „Venne ist ein Ort, wo Liebe, Musik, Menschen, Friedfertigkeit und Freundschaft zusammenkommen.“
„The Place Where Music Lives“, wie es der Goslarer Songwriter Peter Kerlin in einem Lied ausdrückt, liegt im magischen Dreieck der Spielstätten im Gasthaus Linnenschmidt, in der gleich gegenüberliegenden Walburgiskirche und auf der nahen Mühlenteichinsel. Während auf letzterer eine von alten Scheunengebäuden umrahmte Freiluftbühne ein stimmungsvolles Ambiente für die mehr handfesten Klänge bietet, ist die Kirche die passende kontemplative Umgebung für leisere, konzertante Töne. Die urige alte Dorfkneipe Linnenschmidt liefert schließlich die geeignete Kulisse für Konzerte verschiedenster Stilrichtungen, die man zudem draußen im Biergarten auf einer Videoleinwand verfolgen kann.
Zum Jubiläum gab es am Donnerstagabend zwei Sonderkonzerte umsonst und draußen auf der Insel. Die Feuersteins eröffneten mit schwungvollen, aber auch nachdenklichen Liedern, danach brachte die Lemgoer Band In Search of a Rose die Tanzbeine mit keltischem Folkrock zum Zucken. Tags darauf begrüßte Folkfrühling-Chef Dieter Wasilke bei der offiziellen Eröffnung die Gäste im proppenvollen Saal des Linnenschmidt mit einer längeren und sehr emotionalen Rede. Er ließ die Anfänge des Festivals Revue passieren, bedankte sich in erster Linie bei den vielen Festivalhelfern und Freiwilligen sowie bei den Familien, die unentgeltlich die Musiker bei sich zu Hause aufnehmen. Wasilke zeigte aber auch klare Kante: Fremdenfeindlichkeit, Diskriminierung und Nazis hätten in Venne nichts zu suchen. Es gab minutenlange Standing Ovations für den Festivalleiter.
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