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Afrikanisches & Karibisches KulturfestAfrika positiv vermitteln Rebstockpark, Frankfurt am Main, 10.-11.8.2019
Text: Hans-Jürgen Lenhart
Schon seit 1996 veranstaltet der Afrikanische und Karibische Kulturverein in Frankfurt am Main ein Kulturfest, welches ein Gegenwicht zum oft negativen Bild Afrikas setzen will, aber auch gleichzeitig Afrika und die Karibik als kulturelle Einheit vermittelt. Diese Kombination ermöglicht es, Klischees abzubauen, wie sie oberflächlich informierte Besucher haben können. So gibt es Reggaestars in beiden Weltregionen, und Afropopstars stammen auch schon mal aus Deutschland. Ebenso wird einem auf dem Festival klar, dass programmierte Beats und Sampling nicht vor afrikanischer Musik Halt gemacht haben. Entsprechend bunt ist das Publikum, von trommelnden Frankfurtern in grellen afrikanischen Gewändern bis zu Schwarzafrikanern in supercoolen Klamotten europäischen Designs. Mit den Kunsthandwerk-, Kleider- und Essensständen wirkt alles wie eine Miniaturausgabe des Würzburger Africa Festivals. Preislich liegt man in Frankfurt dagegen günstiger: Fünf Euro pro Tag für im Schnitt vier Acts sind fast unschlagbar. Dazu zeigt sich das Programm kinderfreundlich und man sieht die Kleinen bei Konzerten oft mit auf der Bühne.
Musikalisch gab es viel Abwechslung. Das ging von der Reggae-Dancehall-Toasting-Künstlerin Me Razor aus Nigeria mit Beats vom Band bis zum Orquesta Salsaborrr aus Puerto Rico, das alle gängigen Latin-Stile vorführte und das Publikum zum gemeinsamen Formationstanz verführte. Auch Bands mit Schwerpunkt Tanz, Kostüm oder Trommeln fehlten natürlich nicht. Der Dokumentarfilm Barça ou Bassa – Barcelona oder Tod von Peter Heller analysierte zudem die Ursachen der Abwanderung aus dem Senegal wie Klimawandel, Überfischung und unfaire Handelspolitik.
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