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Deutschfolk 2019Sound of Heimat 1.0Kunstrasen, Bonn, 29.6.2019
Text: Michael A. Schmiedel
Manchmal werde er aufgefordert, gerne seine Mundartmucke spielen zu können, aber seine Meinungsäußerungen sein zu lassen. Doch das werde mit ihm und seiner Band nicht geschehen, denn Nationalismus und Populismus seien Scheiße, sagte Kasalla-Frontsänger Bastian Campmann beim Sound-of-Heimat-1.0-Festival auf dem Kunstrasen in den Bonner Rheinauen. Auch wenn das fast die einzige politische Äußerung des Abends war, war doch der Geist der ganzen Veranstaltung von einem Ja zu einer offenen, bunten, vielfältigen Gesellschaft geprägt. Die Vielfalt vor Ort war vor allem musikalischer Art.
Den Anfang machte die Bonner Brassband Druckluft, deren neunzehn Mitglieder sich trotz stechender Hitze in bunte Polyesteranzüge und -kleider geschmissen hatten und voller
Elan ein Feuerwerk an Blechblas- und Saxofonmusik
abbrannten.
Keineswegs war jedes Stück deutscher Herkunft, aber viele bekannte und beliebte Melodien trafen den Nerv der mittags noch nicht so zahlreichen Zuhörer. Diese suchten den spärlichen Schatten, wo sie ihn fanden, und sei es den der Lautsprechertürme. Als Lokalmatadore durften Druckluft auch später noch zweimal zwischen den anderen Bands spielen.
Kreuzwort aus Rosenheim und Kellerkommando aus Bamberg mischten Bläsersätze mit Akkordeon, Gitarre, Bass, Schlagzeug und bairischer beziehungsweise fränkischer Mundart, mit der beide Bands freche Texte transportierten. Es folgten die Kölner Publikumslieblinge Cat Ballou und Kasalla, die in mal mehr, mal weniger waschechtem Kölsch rheinische Partymusik zum Besten gaben und in Bonn damit ja auch ein regionales Heimspiel hatten. Ob mit Zeilen wie „Wenn isch an ming Heimat denk“ aus „Et jitt kei Wood“ oder „Stadt met K“, da waren auch die aus der „Stadt met B“ in ihrem Element.
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