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Ralph McTellNicht nur dieses eine LiedKulturhaus, Lüdenscheid, 8.9.2019
Text: Volker Dick
Was machst du, wenn du zu Beginn deiner Karriere vor fünfzig Jahren einen Song schreibst, dem kein weiterer zu folgen scheint? Wenn du als One-Hit-Wonder im Geschichtsbuch des Pop landest? Die breite Öffentlichkeit kennt Ralph McTell wegen dieses einen Liedes. Natürlich spielt er „Streets Of London“ im Lauf des Abends, gegen Ende des etwa anderthalbstündigen Sets. Natürlich singt das Publikum im voll besetzten Lüdenscheider Kulturhaus mit. Er fordert es selbst dazu auf, dabei wäre es schön gewesen, dieses eine Lied jetzt aus dem Mund seines Schöpfers so reduziert zu erleben, als käme es gerade das erste Mal aus der alten Gibson und würde nur mit dieser wunderbaren warmen Stimme vorgetragen. Aber so etwas wird wohl kaum mehr möglich sein. Bei „From Clare To Here“ geht es anders, es soll das letzte Lied des Abends sein. Doch einmal noch kommt der fast 75-Jährige zurück auf die Bühne, um „West 4th Street and Jones“ vorzustellen, den einzigen Song seines neuen Albums Hill Of Beans, der es auf die Setlist des vom Kulturverein Kalle organisierten Konzerts geschafft hat.
Viele alte Songs aus den frühen Siebzigern gehören zum Programm, aber auch mehrere vom 2010er-Album Somewhere Down The Road wie der Opener des Konzerts „Walk Into The Morning“, in dem McTell sich auf seine Anfänge als Straßenmusiker und seine Verehrung für Woody Guthrie besinnt. Vom gleichen Album stammt „The Ghost Of Robert Johnson“, Reminiszenz an einen der vielen schwarzen Bluesmusiker, die Anfang der
Sechziger so wichtig waren für den jungen englischen Songschreiber. Auch Reverend Gary Davis und Big Bill Broonzy würdigt er und zeigt sich dabei als veritabler Fingerstyle-Gitarrist.
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