|
In acht Tagen um die Welt Der Berliner Markt der KontinenteGlobale Weihnachtsgeschenke und passende Musik
Weihnachtsmärkte polarisieren. Die einen genießen das bunte Treiben, die Weihnachtslieder, den Duft von Zimt und Glühwein; die anderen hassen das Gedrängel, die furchtbare Musik und den Gestank der Gewürze und alkoholischen Getränke. In Berlin gab es fast zwei Jahrzehnte lang an den Wochenenden vom vorletzten Wochenende im November bis zum dritten Advent die Kompromissvariante: den Markt der Kontinente im Ethnologischen Museum, mit Kunsthandwerk und Weltmusik. Leider wird er in diesem Jahr zum letzten Mal stattfinden.
Text: Wolfgang König
Entstanden war die Idee 1997. Im wiedervereinten Berlin konzentrierten sich die Besucherströme auf die Museen im Stadtzentrum wie die Museumsinsel oder das Deutsche Historische Museum. Etwas abgehängt wurden dadurch die Einrichtungen in Dahlem: das Ethnologische Museum, das Museum für Asiatische Kunst und das Museum Europäischer Kulturen. Um neue Besucher nach Dahlem zu locken, wurde der Markt der Kontinente aus der Taufe gehoben.
Regionalspezifische Wochenenden
Das Warenangebot der etwa sechzig Stände stammt von Fair-Trade-Initiativen, die Kooperativen in diversen Ländern vertreten, aber auch von privaten Händlern aus ganz Deutschland. Ein großer Teil kommt schon seit Jahren, weil sich die Zusammenarbeit bewährt hat. Jedes Wochenende ist einer Weltregion gewidmet: Asien, Amerika, Afrika sowie Europa und der Rest der Welt. Da gibt es dann zum Beispiel indische Skulpturen, brasilianische Hängematten, Teppiche aus Namibia oder finnische Filzpantoffeln. Diese Waren werden nicht immer nur am Wochenende des jeweiligen Kontinents angeboten, aber das Rahmenprogramm orientiert sich daran. So können die kleinsten Besucher am Europa-Wochenende lernen, wie man schwedischen Weihnachtsschmuck bastelt, während an den beiden Asien-Tagen ein chinesischer Fächertanz einstudiert wird. Für die Größeren gibt es spezielle Führungen durch die jeweilige Abteilung des Ethnologischen Museums beziehungsweise durch das Museum Europäischer Kulturen. Auch das Museumsrestaurant stellt sich in seinem Angebot auf den jeweiligen Kontinent ein, Gleiches gilt natürlich für das musikalische Programm.
Musik für alle Altersgruppen
Livemusik gehörte von Anfang an zum Markt der Kontinente. Und seit Jahren wird am ersten Tag der „Kontinent der Kinder“ gefeiert. In speziellen Workshops können die Kleinsten zum Beispiel verschiedene Instrumente ausprobieren und damit eventuell sogar auf der Bühne stehen. Dieses Mal wird das erste Wochenende musikalisch von der international besetzten Berliner Gruppe The Beez bestritten, legendär für ihr Programm „Look What They’ve Done To My Song“. Bei dem wird ein vom Publikum gewünschtes Lied in verschiedenen Varianten konsequent gegen den Strich gebürstet: als Bossa Nova, russische Volksweise oder Blues.
... mehr im Heft. |
|