Stammbaum des Afropop Salif Keita und Les Ambassadeurs Die Väter kehren zurück Les Ambassadeurs * Foto: Coumba Makalou
Wie kaum eine andere Band Schwarzafrikas haben sie mit Salif Keita den modernen Afropop begründet. Was für den Senegal die Star Band und Étoile de Dakar, für die Demokratische Republik Kongo Francos Formation TPOK Jazz sind, das sind für Mali Les Ambassadeurs. In ihrer relativ kurzen Karriere von fünfzehn Jahren spiegelt sich die bewegte Historie der Südsahara von 1970 bis 1985 und die goldene Ära der malischen Musik wider. Stilbildend für die afrikanische Popmusik, überstanden die „Botschafter“ Militärputschs, den Umzug ins ivorische Abidjan und feierten schließlich Erfolge in Paris. Heute, nach dreißig Jahren Pause, spielt Salif Keita mit einigen der legendären Herren wieder auf Festivals von Roskilde bis ... mehr > von Stefan Franzen |
Crowdfunding für Folkmusiker
von Christian Rath Crowdfunding ist eine interessante Möglichkeit, Alben oder andere Projekte zu finanzieren. Musiker können so die eigenen Fans frühzeitig für neue Vorhaben aktivieren und vielleicht sogar zusätzliche Anhänger hinzugewinnen.
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Hanna Yaffe
von Claudia Frenzel
Nicht alle Schlaflieder eigenen sich für den geruhsamen Schlaf – zumindest nicht, wenn man alt genug beziehungsweise sprachlich talentiert genug ist, die Texte von Hanna Yaffes Birth In A Time Of Bloodshed – Wartime Lullabies zu verstehen. Selbst wenn sie melodisch in den Schlaf wiegen, textlich befinden sich unter den weltweit gesammelten Songs Klagelieder, die Geschichten von Krieg und den Sorgen der Mütter erzählen. In Zeiten anhaltender Konflikte und Krisen im Nahen Osten, in Nordafrika, in Zeiten, in denen Millionen Menschen auf der Flucht sind, haben sie eine beklemmende ... mehr >
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Sacred Harp
von Christoph Wagner
In den USA erlebt das Sacred-Harp-Singen schon seit längerem ein Revival. Jetzt haben Folk- und Popmusiker den archaisch-religiösen Gesang entdeckt und ihm zu weiterer Popularität verholfen. Selbst in Deutschland entstehen immer mehr Laienchöre, die das Shape-Note-Singen praktizieren und sich jedes Jahr zur Germany Sacred Harp Convention ... mehr >
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Hundert Jahre Édith Piaf
von Stephan Göritz
Wenn der „Spatz von Paris“ pfiff, hatte die Literatur Pause. Anders als bei Jacques Brel oder Boris Vian finden wir in den Liedern Édith Piafs weder subtile Andeutungen noch mehrdeutige Wortspiele. Dennoch stehen ihre Chansons über das kurze Glück und den langen Schmerz der Liebe, der den feinen Milord so trifft wie das Straßenmädchen, noch ein halbes Jahrhundert nach ihrem Tod hoch im Kurs. Nicht nur in Frankreich wie bei Patricia Kaas, gerade in Deutschland entscheiden sich in frankophilen Programmen viele für das Piaf-Repertoire. Denn wer ohne Französischkenntnisse etwa ein ... mehr >
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Nordamerikas indianische Musik ist kein Relikt
von Claus Biegert
Seit die ersten Menschen auf dem Rücken der Schildkröteninsel ihre Wohnstätten errichteten und sich mit ihrer Umwelt auf spirituelle Weise verbanden, war das Land von Musik erfüllt. Allen Geschöpfen war ein Lied gewidmet und allen Zyklen des Lebens, selbst den Himmelsrichtungen. Medizinmänner und -frauen heilten mit der Kraft des Gesangs, auch Jagd und Krieg hatten ihre Tänze und Klänge; der Schlag der Trommel verband sich mit dem Atem der Sänger und nahm die Schwingungen auf, die von diesem Land und seinen Wesen – dazu gehörten auch Wälder und Felsen – ausgingen. ... mehr >
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Jan Reichow
von Michael Kleff
Langjährige Folker-Leserinnen und -Leser werden sich an das WDR Folkfestival (später Weltmusikfestival) erinnern. Oder an die „Matinee der Liedersänger“. Stars wie Mercedes Sosa oder Laydsmith Black Mambazo waren dort zu hören, lange bevor sie international bekannt waren. Verantwortlich für diese musikalischen Perlen war Jan Reichow, von 1976 bis zu seiner Pensionierung vor zehn Jahren Leiter der Redaktion Volksmusik des WDR. Beim TFF Rudolstadt 2005 wurde Reichow als „ziemlicher Solitär in der deutschen Medienlandschaft“ für seine Verdienste um Folk- und Weltmusik mit ... mehr >
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von Stefan Sell
„Im ersten Jahr hauptberuflich Liedermacher“, wie er selbst gesteht, und schon zeichnet sich dies für Falk Plücker als ein äußerst erfolgreiches ab. Schon während seines Geschichts- und Philosophiestudiums trat er nicht nur mit guten Noten, sondern auch als publizierender Autor ... mehr >
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von Harald Justin
In Zeiten wie diesen gibt es die volle Palette: Hassprediger und Berufsoptimisten, Gut- und Wutbürger, Helfer und Gewinner. Zu Letzteren gehört das deutsch-libanesische Quartett Masaa. Und zwar nicht nur, weil die Musiker 2015 den deutschen Weltmusikpreis Ruth in der Förderpreis-Kategorie und 2012 den Bremer Jazzpreis ... mehr >
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von Ulrike Zöller
„Gottes ist der Orient! / Gottes ist der Okzident! / Nord- und südliches Gelände / Ruht im Frieden seiner Hände.“ Der Leiter des ambitionierten Pera Ensembles Mehmet C. Yesilçay bezog sich mit dem Namen für sein wohl größtes Projekt „Music for the One God“ auf keinen anderen als auf Johann Wolfgang von Goethe und sein Gedicht aus dem West-östlichen Divan. Zusammenführung und Auseinandersetzung, beides sei gleichermaßen ... mehr >
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von Stephan Göritz
Vom zweiten Hinterhof führt eine Treppe in einen labyrinthischen Keller, in dem viele abgestellt haben, was sie noch nicht wegwerfen wollen. Seit es hier eine Überschwemmung gegeben hat, steht auf einer Tafel: „Der Schaden lässt sich nicht beziffern.“ „Das wird der Titel des neuen Programms“, freut sich Meike Schmitz. Denn sie und David Schwarz sind hier nicht hinabgestiegen, um sich zu gruseln. Sie wollen an ihren Liedern ... mehr >
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Pippo Pollina
Dreißig Jahre nach ersten Auftritten auf Schweizer Kleinbühnen stand der Sizilianer und Wahlschweizer Pippo Pollina auf dem Parkett des Zürcher Hallenstadions, wo sonst Pop- und Rockstars auftreten. Nicht schlecht für einen Liedermacher, der sich Mitte der Achtzigerjahre als ... mehr > |
Flavia Coelho
Unter den vielen talentierten brasilianischen Sängerinnen ragt in letzter Zeit besonders Flavia Coelho heraus. Sie ist zudem eine der wenigen, die derzeit auch schon mal den Weg nach Deutschland finden. Mit dem Einbeziehen des Publikums wartet sie im Offenbacher Club ... mehr > |
Sebastian Krämer und Die gelegentlich auftretenden Schwierigkeiten
Er singt von seiner Armbanduhr, einem Schneemann aus Wolle oder der erlösenden Ansage „Hitzefrei“. Oft beginnen Sebastian Krämers Lieder mit Alltäglichem, heben aber bald ab in eine Dimension, in der keine unserer geliebten Gewissheiten mehr gilt. Eine ... mehr > |
Abi Wallenstein
Ein bisschen klingt es wie der scheppernde Beat der seligen Sechzigerjahre, man fühlt sich an den dreckigen Garagenrock früherer Tage erinnert – doch es ist weder Beat noch Rock im engeren Sinne, es ist Blues. Blues, wie er sein soll: erdig, emotionsgeladen, authentisch. Kommt ... mehr > |
Songs für den Frieden
Mit Liedern die Welt zu verbessern, Ungerechtigkeit und Gewalt anzuprangern, Utopien einer friedlichen Welt zu verkünden – diese Motivation ist seit langem ein fester Bestandteil der Folkmusik. Die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte ... mehr > |
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Gedanken zur Zeit
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Michael Sez
von Michael Kleff
Es war ja zu erwarten. Schon seit dem Ausscheiden Jan Reichows als Leiter der Volksmusikredaktion des WDR vor zehn Jahren wurde der Bereich Folk, Lied und Weltmusik immer weiter an den Rand gedrängt. Es kamen das Aus für die „Matinee der Liedersänger“ sowie „Reformen“, die von vielen eher als Programmabbau ... mehr > |
Gastspiel
von Antonino D’Ambrosio
Drei Jugendliche beobachten heimlich, wie ein Mann sich einem Haus nähert und es in Brand setzt. Das Nummernschild am Auto des Mannes weist ihn als Vertreter der US-Regierung aus. Die Jugendlichen gehören den Seneca an, einem Irokesenstamm. Szenen wie diese wiederholten sich 1961 mehrmals, als die ... mehr > |
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Liebe Musikfreundinnen und -freunde,
zugegeben, es fühlt sich ein wenig seltsam an: Um uns herum passieren Tausende von Dingen, die eigentlich unser
Engagement erfordern – und wir machen den Folker. Manchmal bin ich mir durchaus der relativen Relevanz meines eigenen Schaffens bewusst und selten stärker als in dem zu Ende gehenden Jahr. Aber was soll’s, wir können uns ... mehr >
VORSCHAU FOLKER 1 / 16
Wie kaum jemand sonst hat die seit vier Jahrzehnten in der Bundesrepublik lebende Französin Lydie Auvray das Knopfakkordeon von seinem etwas altbackenen Image befreit. Ob als Solistin und Komponistin, ...
Der nächste Folker erscheint zum 1. Januar 2016
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Zehn Jahre Flowfish Records
Ohne Zweifel gehört Flowfish Records zu den interessantesten deutschen Weltmusiklabels. Betrieben wird es von Sebastian „Basti“ Hofmann und Sören Haag, die es während ihres Studiums aus der Taufe hoben. Wo andere angesichts der Entwicklungen auf dem Musikmarkt aufgegeben haben, sehen die beiden noch Grund für ... mehr >
Boltenhagener Liedertage
Deutschland hat einen reichen Festivalsommer, meist sind es die ganz großen, die von so vielen Musikliebhabern frequentiert werden, dass sie von Jahr zu Jahr größer werden. Doch es gibt auch ganz ... mehr >
Xaver Frühbeis’ „Mittagsmusik extra“
„Es begann 2006 mit dem Brief eines alten BR-Klassik-Hörers, der bedauerte, dass im Radio so selten alte deutsche Volkslieder gesendet werden“, erzählt der freie Mitarbeiter des Bayerischen Rundfunks Xaver Frühbeis. Der studierte Volkskundler und Musikwissenschaftler aus München nahm die ... mehr >
Chris Kramer macht Schule
Seit siebenundzwanzig Jahren steht der vielseitige Musiker, Geschichtenerzähler und Entertainer Chris Kramer vor Erwachsenen auf der Bühne. Bestärkt durch die ... mehr >
Der Berliner Markt der Kontinente
Weihnachtsmärkte polarisieren. Die einen genießen das bunte Treiben, die Weihnachtslieder, den Duft von Zimt und Glühwein; die anderen hassen das Gedrängel, die furchtbare ... mehr >
In dieser Ausgabe: Fuente Pública Jetzt hat der musikalische Nachwuchs im Bereich Folk, Lied, Weltmusik die Möglichkeit, sich mit einem ausgefüllten Fragebogen unseren Leserinnen und Lesern vorzustellen.
Dieser Bogen wird als Bewerbung an die Reaktion gemailt und nach Durchsicht einer pro Heft in der Rubrik "Szene" abgedruckt. Zum Fragebogen geht es [hier].
DOUDOU N’DIAYE ROSE
28.7.1930, Dakar, Senegal
bis 19.8.2015, Dakar, Senegal
| MARIEM HASSAN
Mai 1958, Ued Tazua, Westsahara
bis 22.8.2015, Smara, Westsahara
| ALISTAIR „AL“ O’DONNELL
08.12.1943, Dublin, Irland,
bis 3.9.2015, in Dublin, Irland
| CHRISTOF STÄHLIN
18.6.1942, Rothenburg ob der Tauber,
bis 9.9.2015, Hechingen
| GUY BÉART
16.7.1930, Kairo, Ägypten,
bis 16.9.2015, Garches, Frankreich
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