Folker-Logo   Abo   Mediadaten/Anzeigen


Suche
   Intern   Über uns


Kontakt/Impressum/Datenschutz

       
Backkatalog   Ausgabe Nr. 2/2016   Internetartikel
Schnaps im Silbersee * Foto: Anja Pankotsch

Ortstermin


Weitere Artikel aus der Rubrik Ortstermin in dieser Ausgabe:

Preisträgerkonzert 44. Bundeswettbewerb Gesang Berlin für Musical/Chanson

Baaba Maal und Blick Bassy

Jürgen Ufer

Agujetas Chico & Gäste





[Zurück zur Übersicht]



Dieser Artikel ist ein Auszug aus der Printversion, das Heft kann bestellt werden unter www.irish‑shop.de.

Oder gleich zum (Schnupper-)Abo.











Doppelkorn Liedermaching

Schnaps im Silbersee und Ernstgemeint

Slaughterhouse, Berlin, 22.1.2016



Text: Eva Marx

Draußen eisige Temperaturen, drinnen Wohn­zimmer­at­mo­sphä­re – ein Konzert unter Freunden. Wenige Worte, die die Stimmung im Publikum und auf der Bühne am Abend des 22. Januar 2016 im Slaughterhouse in der Kulturfabrik Moabit gut wiedergeben. „Doppelkorn Liedermaching“ ist das Motto, unter dem Schnaps im Silbersee aus Berlin und Ernstgemeint aus Potsdam zum gemeinsamen Konzert geladen haben.
Unterstützt werden sie dabei von Martin Goldenbaum, der hörbar von Punk und Rock ’n’ Roll geprägt mit Gitarre und Mundharmonika meist solo unterwegs ist, sowie von dem Münchener Liedermacher Robert Heigl. Der setzt gleich zu Beginn mit Geschichten aus dem echten Leben und einer Portion Selbstironie den Startschuss für einen facettenreichen Abend. Während die eher ruhigen Töne seines Trennungsliedes „Giovanni’s Song“ noch nachklingen, entern Frederik „Freddy“ Knörnschild, Lukas Cayler und Eric „Ete“ Hannibal von Ernstgemeint die Bühne. Wie eine äußerst dynamische Einheit wirken die drei Jungs auf ihren Barhockern, beenden gegenseitig ihre Sätze und haben eine ganz eigene Sprachchoreographie. Sie bestechen durch musikalische Vielseitigkeit, ausdauernden Terzgesang, wie man ihn sonst nur von den Ärzten kennt, und ihre spezielle Sicht auf die Welt, sei es als „Einsamer Astronaut“ mit dem Wunsch, „breit in der Schwerelosigkeit“ durchs All zu schweben, oder beim direkten „Perspektivwechsel“, der die weltbewegende Frage aufwirft, was sich die Katze wohl beim Anblick ihres jeden Morgen geleerten Klos denkt („Was woll’n die mit meiner Kacke?“). Diese Band hat sichtlich Spaß auf der Bühne und schafft es, in ihrer sympathisch-skurrilen Art auch Denkanstöße zu ernsteren Themen wie Ausbeutung und Fremdenhass zu geben, ohne dabei auch nur ansatzweise den Zeigefinger zu heben.

... mehr im Heft.