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Den Stein auf den Berg rollenVierzig Jahre Le ClouHarmonie, Bonn, 8.12.2016
Text: Michael A. Schmiedel
Vor zehn Jahren hatten die fünf Jungs von Le Clou an derselben Stelle mit vielen Gästen ihr dreißigjähriges Bestehen gefeiert. Nun haben sie das vierte Jahrzehnt als Band hinter sich gebracht, und es ist nicht zu verleugnen, dass die Zeit Spuren hinterlassen hat. „Zwei Stunden auf der Bühne“, gestand Michel David vor Beginn des Konzerts, „spüre ich schon im Rücken.“ Ja, wenn man sie sich dann so ansah auf der Bühne, konnte man nicht anders, als Respekt zu haben. Respekt vor diesem Leistungssport, vor dem Singen und Spielen, Hüpfen und Tanzen, dem Halten und Bedienen der schweren Instrumente, der ständigen Präsenz, der fortwährenden Interaktion miteinander und mit dem Publikum, und das seit vierzig Jahren, Respekt davor, wie sie immer wieder von Neuem „den Stein auf den Berg rollen“. Es mag kein Zufall sein, dass Le Clou ihr neues Album und den Titelsong nach der Sisyphos-Geschichte Pierre Qui Roule benannt haben.
Das Konzert begann mit einem Rückblick auf die Anfänge, von denen die Stimme Johannes Epremians aus den Lautsprechen erzählte, bevor die Musiker die Bühne betraten. Er berichtete von einem jungen Mann in Toulon, der über dem Meer in Feuerlettern die Buchstaben „Le Clou“ sah, diese Vision telepathisch mit zwei anderen Musikern in Stockholm und Berlin teilte, worauf sie sich in Bonn trafen und die Vision wahr werden ließen. Dass Epremian keiner dieser drei, sondern damals noch im Kindergarten war, erklärte er irgendwann später zwischen zwei Liedern. „Und wir waren in der zweiten Klasse“, ergänzte Yves Gueit.
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