Zum fünften Mal zelebrierten The Playfords ihr Festival of Early Music Folk und bei der Gelegenheit auch ihren fünfzehnten Geburtstag. Die fünf jungen Instrumentalisten, mehrheitlich Absolventen der Weimarer Musikhochschule, führte 2001 der Wunsch zusammen, Alte Musik auf historischen Instrumenten einer neuen, eigenen Lesart zu unterziehen. Neu arrangierte, auch gerade aus der Improvisation quasi neugeborene Tanzmusiken aus Renaissance und Frühbarock stehen im Zentrum ihrer auf bislang fünf Konzeptalben gebannten Arbeit.
Die bekam 2011 zudem einen öffentlichen, lebendigen Raum mit dem Konzerte, Workshops und Jamsessions umfassenden dreitägigen Playground-Festival. Eine gute, offenbar geglückte Idee, wie sich allein an der Besucherzahl erkennen ließ, die Percussionistin Nora Thiele gleich zu Beginn jenes ersten Konzertabends erfreut schmunzelnd als kleinen Rekord verbuchte. Den mit auffällig vielen jungen Zuhörern gut gefüllten großen Saal hatten die Macher zu einer Art Riesenwohnzimmer umgestaltet: einige Sofas, mit Kerzen und Herbstblättern versehene Tischchen und anstatt der hoch gelegenen Bühne eine ihr gegenüber installierte, liebevoll mit Leuchtglobus und Papierschiffchen dekorierte Plattform für die auftretenden Musiker, Sänger und Tänzer – fast zu ebener Erde und vom Publikum nahezu umrahmt. In diesem „Lounge“-Ambiente wurden an den zwei Konzertabenden der Veranstaltung allerdings durchaus gehaltvolle musikhistorische Themen verhandelt.

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