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Dritte Young-Scots-Trad-Awards-Winner-TourMusik mit göttlichem SegenNachfolge-Christi-Kirche, Bonn-Beuel, 3.3.2020
Text: Mike Kamp
Kann man in einer Kirche stimmungsvolle Folkkonzerte abhalten? Die Antwort lässt sich sicherlich nicht verallgemeinern, aber zumindest auf dem Venner Folk Frühling geht das und ganz besonders in der Beueler Nachfolge-Christi-Kirche. Die hat sich durch den Einsatz des Kantors Hubert Arnold schon fast so etwas wie den Ruf einer Folkkirche erworben. Die jungen Schotten waren jedenfalls schon zum dritten Mal zu Gast, und knappe zweihundert Besucher und Besucherinnen zeugten von der Popularität dieser Tournee. Sie wurden erneut nicht enttäuscht.
Petra Eisenburger von Concert Connections hatte das übliche Konzept von Pakettourneen ein wenig aufgemischt. Der normale Ablauf lautet: Künstler A, Künstler B, dann Pause, Künstler C und zum Schluss Session mit ABC. Die jungen Schotten machten es ein wenig anders: Luc McNally mit seiner Gitarre war als Begleiter permanent auf der Bühne. Er wurde seinem Ruf als flexible und zuverlässige Stütze für die Solisten mehr als gerecht, weil sein Können in Sachen Rhythmus und Melodieführung unbestritten ist. Dann betraten der Reihe nach die Instrumentalisten die Bühne, um jeweils einzeln das Publikum zu erfreuen.
Der Fiddler Benedict Morris ist seit Januar 2019 der vorletzte in einer langen Reihe von Gewinnern des BBC-Radio-Scotland-Nachwuchswettbewerbs, und es war selbst für Laien hörbar, dass hier ein Preisträger musizierte. Souverän, technisch abgeklärt und dennoch mit dem nötigen Bogengefühl. Als nächstes betrat Ross Miller die Bühne – tatsächlich der erste Dudelsackspieler bei den Young Scots! Er kann nicht mit einem BBC-Award glänzen, aber dafür ist er mit seiner Pipe Band Weltmeister. Auch sein Können und vor allem sein emotionales Spiel waren unüberhörbar. Und dann kam endlich Gesang, eine Stimme mit natürlicher Autorität, die BBC-Award-Gewinnerin von 2018, Hannah Rarity. Sie hat sich seit ihrem Sieg zweifellos weiterentwickelt und Erfahrungen gesammelt. Im Gedächtnis blieb unter anderem ihre grandiose Version des Andy-M.-Stewart-Songs „Land O’ The Leal“.
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