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Mexicamericana am Blue BayouThe MavericksGibson, Frankfurt/Main, 14.2.2018
Text: Hans-Jürgen Lenhart
Wenn es eine Formation gibt, auf die der Begriff Americana passt, dann sind es die Mavericks, existiert doch kaum eine Band, die die Spielweisen amerikanischer Musik so umfangreich zu einem eigenen Stil vereint. Ihre größten Erfolge hatten sie in den Neunzigern im Countrybereich, nach einer zeitweisen Auflösung und der Wiedervereinigung 2012 verstehen sie es heute auf faszinierende Weise nach Rock, Country, Tex-Mex und Rockabilly gleichzeitig zu klingen, wobei auch mal ein Blues oder Tango unter ihren Liedern ist.
Zu den Höhepunkten zählen aber vor allem die Herzensbrecherballaden des Sängers Raul Malo, der hinsichtlich seiner Prägnanz und Intonationssicherheit sehr an Roy Orbison erinnert, dessen „Blue Bayou“ die Mavericks in Frankfurt auch zum Besten gaben. Das hat nichts mit Kitsch zu tun, sondern ist ausdrucksstarke Melodik auf höchstem Niveau. Malos Balladen sind einfach eine Ausnahmeerscheinung, und mit seiner Stimmgewalt wirkt er mitunter wie ein Pavarotti der Americanamusik.
Das Erfolgsgeheimnis der Band ist wohl, dass die Gefühlsbetontheit ihrer Songs an die Melodien der Fünfzigerjahre erinnert. Dies vereint sich mit der Wildheit von Rockarrangements, der Dramatik mexikanischer Mariachi- und Akkordeonmusik, dem treibenden Tempo von Western Swing und vielem mehr. Das macht die Mavericks wenig kategorisierbar, wobei sie im Konzert in Frankfurt noch nicht einmal ihre ganze Bandbreite ausspielten, die manchmal sogar bis hin zu Ska oder Barjazz geht.
Ihre Offenheit hatte vielleicht auch dafür gesorgt, dass sie im Frankfurter Gibson an einem Ort gelandet waren, der als Nightclub mit Betonwandflair eher als angesagte Diskothek für ein hippes Publikum mit wenigen, zeitgeistorientierten Acts bekannt ist. Wenn sich hier Cowboyhutträger hineinbegeben, hat das schon etwas Bizarres. Dass man die Lautstärke von House Music bei den Mavericks nicht unbedingt braucht, hatte sich dann aber leider nicht bis zum Mischpult
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