Folker-Logo   Abo   Mediadaten/Anzeigen


Suche
   Intern   Über uns


Kontakt/Impressum/Datenschutz

       
Backkatalog   Ausgabe Nr. 2/2016   Internetartikel
Baaba Maal * Foto: David Corio

Ortstermin


Weitere Artikel aus der Rubrik Ortstermin in dieser Ausgabe:

Preisträgerkonzert 44. Bundeswettbewerb Gesang Berlin für Musical/Chanson

Jürgen Ufer

Agujetas Chico & Gäste

Schnaps im Silbersee und Ernstgemeint





[Zurück zur Übersicht]



Dieser Artikel ist ein Auszug aus der Printversion, das Heft kann bestellt werden unter www.irish‑shop.de.

Oder gleich zum (Schnupper-)Abo.








Afropop mit Tiefgang

Baaba Maal und Blick Bassy

Kesselhaus, Berlin, 13.1.2016



Text: Katrin Wilke

Es passte zu jenem regnerischen, eher nach Zurücklehnen als nach Party rufenden Abend, was der Senegalese und seine Ka­me­ru­ner Ein-Mann-Vorband boten. Die Musiker setzten, zumindest anfangs, weniger auf das mit Afrika gern assoziierte tanztaugliche Tamtam als auf langsamere, bluesig-balladeske Gangarten des Singer/Songwriting. In diesem Fahrwasser reist gekonnt der Songpoet Blick Bassy, dessen glockenhell-zärtlich klingende Gesangsstimme ein wenig der von Landsmann Richard Bona ähnelt. Der als Gitarrist und Sänger überzeugende, seit 2005 in Frankreich lebende Shootingstar verzauberte solo mit seiner originellen Liedkunst sowie mit Humor und Charme. Etwa als er am Ende meinte, als Afrikaner nun mal die Weißen zu „kolonialisieren“ und das Publikum in Bassa singen ließ, seiner nebst Englisch benutzten Sprache.
Auch bevorzugt in seiner Muttersprache, in Pulaar, agiert der neben Youssou N’Dour wichtigste Musiker Senegals, Baaba Maal. Selbst in „Traveller“, dem Titelsong seines neuen, zwischen London und Senegal aufgenommenen Albums, mit dem er gleich zu Jahresbeginn durch Europa tourte. Seine zweiundsechzig Jahre sieht man ihm nicht an, auch die markante, warme Stimme des Barden ist ungebrochen energetisch, im Konzert verstärkt von Mansour Seck, Maals Uraltkumpel und -mitmusiker. Außerdem umgab sich der Frontmann mit fünf exzellenten Instrumentalisten, die viel Raum für Soli und Dialoge hatten. So gleich zu Beginn, als das Kalebassespiel des senegalesischen Percussionisten temperamentvoll-rockig vom US-kubanischen Drummer Raúl Pineda beantwortet wurde.

... mehr im Heft.