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Liz Knowles, Liz Carroll und Liz Doherty * Foto: Steve Edge

Ortstermin


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Sensational Sisters

Celtic Colours

Civic Centre, Port Hawkesbury, Cape Breton, 9.10.2015



Text: Mike Kamp

Der Regen kam pünktlich zum Eröffnungskonzert des neunzehnten Celtic Colours International Festival, und zwar ziemlich hinterhältig, denn die zirka eintausendfünfhundert erwartungsfrohen Besucher in Port Hawkesbury am westlichen Ende der Insel bekamen anfänglich nicht viel davon mit. In der hauptsächlich als Eishockeyarena genutzten Halle gingen pünktlich um 19.30 Uhr die Lichter aus, und ein Piper geleitete John James Grant, als Lieutenant Governor der lokale Repräsentant der britischen Königin, zu seinem Platz. Die Verbindungen zum Mutterland sind trotz Lokalstolz stark und allgegenwärtig. Zwei Ansprachen folgten, und dann endlich hieß es „Bühne frei“ für Lucy MacNeil und ihre ergreifende und überaus passende A-cappella-Version von „My Island Too“. Die Chefin der bekannten Barra MacNeils aus Cape Breton war gemeinsam mit der irischen Fiddlerin Liz Doherty die diesjährige „Artist in Residence“ und ihr kurzes Set führte elegant zum Auftritt von Loreena McKennitt. Der Superstar gewährte dem Festival lediglich (wenn auch gewiss so vereinbarte) fünfundvierzig Minuten, die die Künstlerin allerdings gemeinsam mit Brian Hughes (Gitarre, Bouzouki) und Caroline Lavelle (Cello) keineswegs gelangweilt professionell, sondern frisch und engagiert gestaltete. McKennitt war an diesem Abend spürbar gerne auf Cape Breton Island.
Der zweite Teil des weiblich dominierten Abends gehörte komplett den String Sisters, sechs Fiddlerinnen, viermal keltischer, zweimal skandinavischer Herkunft (die vier „String Misters“ an Piano, Bass, Gitarre und Schlagzeug agierten bescheiden und routiniert im Hintergrund), wobei eine Vorliebe für einen gewissen Vornamen auffällt: Liz Carroll und Liz Knowles (USA), Liz Doherty (Irland), Catriona Macdonald (Schottland) sowie Annbjørg Lien (Norwegen) und Emma Härdelin (Schweden). Letztere steuerte auch den gelegentlichen Gesang bei. All das bedeutete nichts anderes als Qualität pur. Die Saitenschwestern gibt es seit 2001, allerdings aus logistischen Gründen mit sehr seltenen Auftritten, was folgerichtig an diesem Abend den offensichtlichen und unbändigen Spaß am erneuten gemeinsamen Musizieren des ziemlich gleichwertig keltisch-skandinavischen Materials spürbar werden ließ.

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