„Akkordeon kann so cool sein!“ Lydie Auvray Musette jenseits von Klischees Lydie Auvray * Foto: Volker Neumann
Deutschlands prominenteste Akkordeonspielerin kommt aus der Normandie im Norden Frankreichs. Sie hat Liedermacher wie Klaus Hoffmann, Hannes Wader und Reinhard Mey begleitet, aber seit drei Jahrzehnten widmet sie sich überwiegend eigenen Projekten. In ihrer Wahlheimat hat sie nicht nur das Knopfakkordeon bekannt gemacht, sondern maßgeblich dazu beigetragen, das Instrument an sich von seinem verstaubten Image zu befreien. ... mehr > von Wolfgang König |
Sister Fa
von Martina Zimmermann
Sie lebt in Berlin, aber die Kinder ihrer Heimat liegen ihr am Herzen, vor allem die Mädchen. Für sie gibt sie Konzerte in abgelegenen Ortschaften im tiefsten Süden oder im höchsten Norden von Senegal. Dort dauert ein grausamer Brauch bis heute an: die genitale Beschneidung von Mädchen. Die dreiunddreißigjährige Rapperin Sister Fa weiß, wovon sie redet, und singt, denn sie hat diese Sitte am eigenen Leib erfahren.
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Allan Taylor
von Mike Kamp
Letztes Jahr wurde der englische Singer/Songwriter Allan Taylor siebzig Jahre alt. Er und seine Lieder begleiten die Fans in Deutschland seit gut vierzig Jahren – mehr als Grund genug, sich wieder einmal zusammenzusetzen. Gespräche mit Allan Taylor sind selten kurz und bündig, er ist ein Erzähler durch und durch. Ein knapp kommentierter Auszug.
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Der iranische Musikproduzent Ramin Sadighi und Hermes Records
von Bernd G. Schmitz
Ramin Sadighi ist Inhaber des im Jahr 2000 in Teheran gegründeten Musiklabels Hermes Records. Die Liste seiner Veröffentlichungen, bei denen die
Verbindung zur persischen Musiktradition eine wichtige Rolle spielt, umfasst 78 Tonträger aus unterschiedlichen Genres. Jährlich erscheinen sechs bis sieben neue Alben mit überwiegend instrumentalen Stücken. Für seine Verdienste um die iranische Musik erhielt der 1967 geborene und bis zu seinem zwölften Lebensjahr in Wien lebende Sadighi im vergangenen Herbst den Professional Excellence ... mehr >
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Los Lobos und Tex-Mex
von Christoph Wagner
Man kennt sie durch ihren Hit „La Bamba“. Die Coverversion des mexikanischen Volkslieds, das zuerst von Ritchie Valens Ende der Fünfzigerjahre bekannt gemacht wurde, katapultierte die Gruppe Los Lobos 1987 aus dem Hispanics-Viertel von Los Angeles auf Platz eins der amerikanischen Charts und zu weltweiter Popularität. Seither sind „die Wölfe“ nicht mehr einfach bloß irgendeine Band von der Ostseite von Los Angeles, wie der englische Untertitel „Just Another Band From East L. A.“ ihres Debüts Del Este De Los Angeles in Anlehnung an einen Albumtitel von Frank Zappa mit ... mehr >
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Peter Kerlin
von Ulrich Joosten
„The Place Where Music Lives“ ist ein Lied über das Ankommen, das Heimkehren.
Geschrieben von einem weit gereisten Liedermacher, der die Begegnung mit Menschen,
schönen Landschaften, anderen Kulturen und Lebensweisen schätzt und schließlich eine Art musikalischen Heimathafen in einem kleinen Ort im Osnabrücker Land gefunden hat, wo die Musik ganz besonders während des Venner Folk-Frühling-Festivals lebt. Der Song ist zur Hymne des Festivals avanciert und zeigt, dass Kerlin zu den Großen seines Fachs zählt. Sein Weg ist nicht ... mehr >
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Die Azmari
von Pit Budde
Äthiopische Musik klingt anders, als wir uns normalerweise afrikanische Musik vorstellen. Das größte Land am Horn von Afrika hat eine sehr spezielle und einzigartige Geschichte, die bis heute die Kultur und natürlich auch die Musik des Landes prägt. Doch warum hat sich in Äthiopien – anders als in den meisten afrikanischen Ländern – eine eigene, vom Westen kaum beeinflusste Musikkultur erhalten können? ... mehr >
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Die Welt spielt keltischen Folkpunk
von Stefan Sell
Póg mo thóin oder in seiner englisch Schreibweise „pogue mahone“ – „Leck mich am Arsch“ – ist längst Weltliteratur. Man muss dafür nicht Goethe zitieren, auch James Joyce hielt es für die Ewigkeit fest. „Pogue mahone! Acushla machree! It’s destroyed we are from this day! It’s destroyed we are surely!“*, so klingt es in seinem unsterblichen Ulysses. Besser lässt sich Folkpunk nicht auf den Punk(t) bringen. Um den gewissen Finger zu zeigen, lässt sich das noch verkürzen, wie die Pogues und die Mahones mit ihren Namen schlicht illustrieren. ... mehr >
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von Udo Hinz
Ein kleiner Bruch im Leben: Marcel Brell studiert Musik und arbeitet als Produzent, dann erfüllt er sich seinen Traum und geht als Singer/Songwriter selbst auf die Bühne. Seine erfolgreiche Strategie: sich mit über achtzig Konzerten im Jahr sein eigenes Publikum zu erspielen. Brells autobiografische, ehrliche deutschsprachige Songs überzeugen – und bleiben im ... mehr >
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von Stefan Sell
La bella noeva, „die gute Neuigkeit“ ist die, dass die Welt nicht erst seit gestern global ist. „La Bella Noeva“ heißt auch ein Lied auf dem neuen Album von Liguriani, dessen Cover ein Holzstich Genuas aus der Schedel’schen Weltchronik schmückt. Der Nürnberger Historiker Hartmut Schedel, der in Padua promovierte, spannte 1493 in dieser Chronik einen Bogen von der Erschaffung der Welt bis zu ihrem Untergang. ... mehr >
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von Stefan Franzen
Der libanesisch-französische Musiker Bachar Mar-Khalifé entwirft Klangwelten zwischen Orient und Avantgarde. Auf seinem neuen Album Ya Balad entfaltet er ein Spektrum aus ironischem Reggae, elektronischen Rhythmen, arabischer Poesie und chansoneskem Wiegenlied. ... mehr >
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von Dieter Kalka
Weißrussland, halb so groß wie Deutschland, ein verwunschenes Land hinter der EU-Außengrenze, schläft mit seinen zehn Millionen Einwohnern bisweilen tapfer den Schlaf jeglicher Vernunft, denn ein ehemaliger Kolchosvorsitzender hält das Land fest in eisernen diktatorischen Krallen. Was kann man da singen, umringt von drei Geheimdiensten, wo in der Hauptstadt der Zentralismus destilliert wurde und ausgebrütet vor sich hin gammelt als ... mehr >
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von Martin Steiner
Wie hörte sich die Schweizer Volksmusik vor dem Import des österreichischen Ländlers im neunzehnten Jahrhundert an? Dieser Frage begannen die Tritonus-Gründerväter Urs Klauser und Beat Wolf vor mehr als dreißig Jahren nachzugehen. Dazu rekonstruierten sie vergessene Volksinstrumente wie die Sackpfeife (Dudelsack), die Drehleier und die Schalmei und stöberten in alten Archiven nach verwendbarem Material. Rechtzeitig zum Jubiläum erschien ... mehr >
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Kathy Kreuzberg und Phil von Friedrichshain
Zu Beginn intoniert Phil von Friedrichshain auf dem Klavier „Lili Marleen“. Als allgemeines Intro für einen melancholischen Abend? Oder weil hier gerade eine Party zu Ende gegangen ist, die eher ein Krieg war? Auf der Bühne herrscht stilvoll drapierte Unordnung: leere Flaschen, verstreute Zettel und ein umgefallener Barhocker. Hinter dem liegt Kathy Kreuzberg und konfrontiert uns mit einem zweiten Chansonklassiker, diesmal gesungen: ... mehr > |
Celtic Colours
Der Regen kam pünktlich zum Eröffnungskonzert des neunzehnten Celtic Colours International Festival, und zwar ziemlich hinterhältig, denn die zirka eintausendfünfhundert erwartungsfrohen Besucher in Port Hawkesbury am westlichen Ende der Insel bekamen anfänglich nicht viel davon mit. In der hauptsächlich als Eishockeyarena genutzten Halle gingen pünktlich um 19.30 Uhr die Lichter aus, und ein Piper geleitete John James Grant, als ... mehr > |
Rickie Lee Jones
Gegen eine Vielzahl von immer neuen jungen Singer/Songwriterinnen hat es die alte Garde schwer. Nur die besten können sich behaupten. Rickie Lee Jones gehört zweifellos in diese Kategorie. Mit einem starken Auftritt im Stuttgarter Theaterhaus demonstrierte die amerikanische Sängerin eindrucksvoll, dass sie immer noch eine Klasse für sich ist.
Kaum hat die Sechzigjährige die Bühne betreten, ein paar Akkorde auf der ... mehr > |
Hans Well und die Wellbappn
Eine musikalische Familie, das sind sie, die Wells aus Günzlhofen im Bayernland. Nach der Auflösung der gemeinsamen Gruppe Biermösl Blosn ziehen die Brüder Christoph und Michael als Wellbrüder aus’m Biermoos durch die Lande, während Hans mit dem in die musikalischen Fußstapfen der Familie getretenen Nachwuchs das Quartett Hans Well und die Wellbappn gründete. Die Wellbappn sind seine Töchter Sarah und Tabea sowie sein Sohn ... mehr > |
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Gedanken zur Zeit
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Michael Sez
von Michael Kleff
Man könnte meinen, die Öffentlich-Rechtlichen lassen nun wirklich keine Gelegenheit aus, Anlässe für ihre Abschaffung zu liefern. Jüngstes Beispiel: das Hickhack um den deutschen Beitrag für den diesjährigen Eurovision Song Contest. Unbeschadet der Frage, ob man angesichts der künstlerischen Niveaulosigkeit, die dieser Wettbewerb jedes Jahr akustisch und optisch unter Beweis stellt, den ESC nicht lieber ganz streichen sollte, kann der Schritt der ARD, ... mehr > |
Gastspiel
von Michy Reincke
Es ist sehr viel Kummer in der Welt. Und Verwirrung. Aber woher kommt die Irritation? Warum scheint das so unerwartet? War die Ablenkung so perfekt? Im Dokumentarfilm Bowling For Columbine von Michael Moore, der nach den Ursachen des Amoklaufs beim Schulmassaker von Littleton forscht, gibt es diese prägnante Szene: Ein Mitarbeiter der ortsansässigen Munitionsfabrik wird interviewt und – während im Hintergrund Teile von Waffen und Raketen durch die Halle ... mehr > |
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Liebe Musikfreundinnen und -freunde,
es geht auch anders – diesen Satz würde ich in Anbetracht der momentanen welt- und innenpolitischen Lage und der damit verbundenen
Emotionalisierung in den öffentlichen Debatten gern öfter hören. Grundlegende Fragen wie die nach der Verantwortung der westlichen Welt zum Beispiel für den
Syrien-Konflikt (so hat etwa Deutschland 2015 im ersten Halbjahr fast so viele Rüstungsgüter ins Ausland verkauft wie im gesamten Vorjahr) spielen ... mehr >
VORSCHAU FOLKER 2 / 16
Ein Konzert des finnischen Akkordeonvirtuosen hinterlässt nicht nur magische Töne im Ohr, die elektronisch oder verspielt sind oder epochal-bombastisch wirken. Es hinterlässt auch Bilder, denn der Künstler, der nach einer klassischen Ausbildung ein Folkstudium an der Sibelius-Akademie abschloss, hat seinem Instrument, dem ...
Der nächste Folker erscheint zum 1. März 2016
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Creole2day
Deutschland verändert sich und wird immer bunter. Welche Rolle kann und soll die oft unterschätzte und schlecht geförderte Weltmusik dabei spielen? Mit dieser Frage beschäftigte sich der anspruchsvolle Kongress Creole2day – Global Music & Diversity im Karlsruher Kulturzentrum Tollhaus. ... mehr >
Der Hamburger Singewettstreit
Was machen Pfadfinder, wenn sie in der Natur unterwegs sind oder am Lagerfeuer sitzen? Sie singen. Und was machen sie, wenn sie nicht in der Natur unterwegs oder am Lagerfeuer sind? Sie messen ihre Sangeskünste bei einem Wettbewerb. Der wichtigste, bekannteste und traditionsreichste unter ihnen ... mehr >
Fünfzehn Jahre Klangkosmos – Weltmusik in NRW
Insgesamt einhundertfünfzig Ensembles hat das Netzwerk Klangkosmos NRW in den letzten fünfzehn Jahren auf den Bühnen Nordrhein-Westfalens präsentiert, um in der Region die vielfältigen Musikstile des gesamten Globus zu ... mehr >
In dieser Ausgabe: Folkmidable Jetzt hat der musikalische Nachwuchs im Bereich Folk, Lied, Weltmusik die Möglichkeit, sich mit einem ausgefüllten Fragebogen unseren Leserinnen und Lesern vorzustellen.
Dieser Bogen wird als Bewerbung an die Reaktion gemailt und nach Durchsicht einer pro Heft in der Rubrik "Szene" abgedruckt. Zum Fragebogen geht es [hier].
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