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ShkoonFriede, Freude, fette BeatsSäälchen, Berlin, 7.2.2020
Text: Ines Körver
Die Nebelschwaden sind handgemacht: Hunderte brennende Zigaretten sorgen dafür, dass das ausverkaufte Säälchen in Berlin in ein unwirtliches Licht getaucht ist. Kaum vorstellbar, dass am Abend zuvor Dieter Nuhr für eine ARD-Sendung hier die noch frischen politischen Ereignisse in Thüringen kommentiert hat. Nun ist die Bestuhlung weg, junge, vielfach arabische Menschen, meist zwischen zwanzig und vierzig, stehen entspannt mit Getränken und Glimmstängeln auf dem Parkett, schwatzen oder wippen ein wenig gedankenverloren, während Supportact Metatext an seinen Maschinchen schraubt, um das Publikum mit seinen allmählich lauter und härter werdenden DJ-Tunes zu beglücken. Freundlicher Applaus, als er fertig ist.
Jetzt kommt die Band auf die Bühne, für die einige im Publikum teilweise weit angereist sind: Shkoon („Schkuun“ ausgesprochen, was so viel heißt wie „Was geht?“). Hinter uns steht eine Portugiesin, die das syrisch-deutsche, in Hamburg beheimatete Kleinkollektiv im Rahmen seiner Record-Release-Tour in der deutschen Hauptstadt sehen will. Das Publikum johlt bereits, bevor die diesmal echten Nebelmaschinen ihren Dienst aufnehmen. Das Trio tritt aus dem Dunst. Es hat den Kanunspieler Alhasan Alnour mitgebracht, der bereits auf der im November 2019 erschienenen Debüt-Doppel-LP Rima mit furiosen Einlagen für Abwechslung sorgte.
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