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Duo Siqueira Lima * Foto: Lou Gaioto

Heimspiel


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Eldorado flinker Finger

Das internationale Gitarrenfestival in Hersbruck

Die Gitarre zählt zu den be­lieb­tes­ten Instru­men­ten der Welt. Grund genug, ihr ganz eigene Plattformen zu widmen. Eine der be­deu­tend­sten Veranstaltungen ihrer Art ist das Internationale Gitarrenfestival Hersbruck. Ob Al Di Meola, Tommy Emmanuel, Yamandu Costa, Eliot Fisk oder Pepe Romero, alle waren sie hier. Vom 11. bis zum 18. August 2018 geht das Festival bereits in die neunzehnte Runde, und zahlreiche Größen und Liebhaber der Gitarrenmusik machen der fränkischen Kleinstadt im romantisch-idyllischen Hinterland Nürnbergs wieder den Hof. Neben weltmusikalischen Gitarrenklängen werden sich Freunde der Folkgitarre auf die „Fingerstyle Night“ freuen. Wer das Festival noch nicht für sich entdeckt hat, sollte unbedingt hinreisen, es ist nicht nur eines der renommiertesten, sondern auch eines der offensten. Hier sind die Stars der Szene zum Anfassen nah und lassen sich gerne in die Karten schauen. Vom jungen Musikstudenten bis zum junggebliebenen Rentner werden mehr als hundert Workshopteilnehmer aus aller Welt und etwa dreitausend Konzertbesucher erwartet.

Text: Stefan Sell

Vor dreizehn Jahren übernahm der Gitarrist Johannes Tonio Kreusch, selbst ein gefragter Virtuose, die künstlerische Leitung dieses außergewöhnlichen Festivals. „Mich begeisterte die Aussicht, jenseits der großen Metropolen ein Musikfest zu etablieren, bei dem international gefeierte Musiker und innovative Newcomer aufeinandertreffen. Entsprechend meiner eigenen künstlerischen Ausrichtung war für mich eine stilübergreifende Festivalkonzeption von Anfang an Programm. Dass unser Festival mittlerweile als eines der wichtigsten seiner Art wahrgenommen wird, freut mich natürlich“, so Kreusch.
Die Abseitslage mit guter Verkehrsanbindung kommt dem Publikum sehr entgegen. Der Besuch beschränkt sich nicht auf die zahlreichen Konzerte, sondern fördert das Gespräch zwischen Gleichgesinnten und ermöglicht neugierigen Laien wie Insidern der Szene gleichermaßen einen aufschlussreichen Einblick in die Welt der Sechssaiter. Einer kleinen Messe gleich stellen Gitarrenbauer ihre Werkstücke aus und bieten Notenhändler ihr breites, im Alltag jedoch nicht überall zu findendes Sortiment feil. Schließlich ermöglicht auch die lieblich schöne Landschaft mit ihren fränkischen Gasthöfen und zahlreichen Übernachtungsmöglichkeiten in entspannt sommerlicher Atmosphäre, einen Urlaub ganz im Zeichen der Gitarre zu verbringen.
Kreusch sagt über das Konzept: „Ich möchte zeigen, dass Musik eine universelle Sprache ist, die Menschen egal welcher Herkunft oder kultureller Prägung miteinander verbinden kann. Mich interessieren besonders Künstler, die unkonventionelle Wege beschreiten und neue Ausdrucksmöglichkeiten in ihrem Bereich suchen. Da wir innerhalb der Festivalwoche jeden Tag Konzerte zum Teil mit mehreren Künstlern an einem Abend veranstalten, ist natürlich Abwechslung gefragt. Jeder Abend setzt kontrastreiche Akzente.“

Offene Begegnungsstätte

Ein Bildungszentrum vor Ort wird zur Festivalakademie. Virtuosen zaubern nicht nur in der klassisch frontalen Konzertposition, bei der dem Publikum das Zuhören und Applaudieren bleibt, sondern es gibt ein für alle offenes Meet and Greet, Gespräche bei gemeinsamen Mahlzeiten und in den Seminaren, Workshops und Unterrichtseinheiten die Möglichkeit, mit den Künstlern und Dozenten auf Augenhöhe zu kommunizieren, sich auszutauschen, nachzufragen und vielerlei Tipps, Tricks und wertvolle Anregungen für das eigene Spiel mit nach Hause zu nehmen.
Kreusch erläutert: „Unser Workshopangebot ist offen für alle Leistungsstufen. Wir präsentieren ein sehr großes Unterrichtsangebot von Klassik über Fingerstyle, Gypsy Swing, Latin und vieles mehr. Die gesamte Woche über finden im Festivalzentrum neben den Konzerten zahlreiche Vorträge, Sessions, Meisterklassen, Ausstellungen, Workshops und Einzelunterricht statt. Unter dem Titel ‚Hersbruck Musik Akademie (HMA)‘ bieten wir ein Weiterbildungsprogramm für Musiklehrer und interessierte Laien an. International bekannte Dozenten beleuchten neueste wissenschaftliche und pädagogische Erkenntnisse in den Bereichen Musikwissenschaft, Musikpsychologie, Musikmedizin oder Musizierpraxis.“ Neben Erläuterungen für die Interpretation historischer Musik, Einführungen in die Kunst der Improvisation und einfühlsamen Anleitungen für das richtige Üben wird diesmal Gitarrengenius Joscho Stephan in die Kunst des Gypsy Swing einführen.

... mehr im Heft.