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Harburgs HafenwohnzimmerAlte Fischhalle ganz neuKonzerte, Kunst und Kulinarisches
Der Hamburger Hafen ist weit bekannt und eines der international beliebtesten Reise- und Kulturziele. Dass gerade im Süden Hamburgs eine ganz eigene Hafenszenerie nebst Veranstaltungen äußerst charmant aufblüht, ist weniger geläufig, fast noch ein Geheimtipp.
Text: Imke Staats
Im Harburger Binnenhafen tut sich gerade viel. Unter dem Namen Channel Hamburg etablieren sich viele Start-ups zwischen alteingesessenen Firmen, neue Architektur entsteht neben industriezeitlicher Backsteinromantik. Am Kanalplatz hat man einen schönen Blick auf den „Muhahar“, den Museumshafen Harburg. Alte Segler, Schlepper und Schuten liegen vor Anker, auch ein paar schicke Yachten und das Wohnschiff für Flüchtlinge, die Transit. Auch kulturell ist hier vieles in Bewegung.
Neues in Altem
Neben dem ausrangierten denkmalgeschützten Wahrzeichen, dem alten Kulturkran und der Kulturwerkstatt steht am Kanalplatz 16 die alte, 1906 erbaute Fischhalle. Seither gehörte sie der Stadt. Einst wurde hier Fisch verkauft, dann diente der Ort als Arbeitsvermittlungsstelle für Hafenarbeiter, später als Fahrzeugwerkstatt, dann stand sie leer. Hätte Werner Pfeifer, Wohnschiffer, Liedermacher und beruflich Polizeireporter beim NDR, sich nicht für ihre kulturelle Nutzung im Stadtteil eingesetzt, wäre sie wohl abgerissen worden und einem Büroneubau gewichen. Weiß gestrichen und mit großen Fenstern macht sie einen freundlichen Eindruck und lädt mit Plakaten zum Besuch von Veranstaltungen ein. Inzwischen ist die nicht denkmalgeschützte Halle sogar für den Preis des Harburger Denkmalvereins für das am schönsten wiederhergerichtete Bauwerk des Stadtteils vorgesehen. Um ihr zu noch mehr Glanz zu verhelfen, setzte Pfeifer sogar eigenes Kapital ein, brachte außerdem Geschmack und Qualitätsbewusstsein mit. Es gibt Fußbodenheizung, dimmbare Fabriklampen und einen soliden Handwerkertresen. Die Halle verfügt über eine Galerie und ist an den Dachbalken von verschiedenen hölzernen Galionsfiguren gesäumt, Werke des Bildhauers Michael Lichtschlag aus Köln. Ein Teil ist an die Geschichtswerkstatt Harburg vermietet. Zudem gibt es von außen frei zugängliche sanitäre Anlagen, die vor allem von Seglern genutzt werden.
Programm des Harburger Harfenbarden
Natürlich kann man die schmucke Halle auch mieten – wenn sie mal frei ist. Denn seit der bestens besuchten Eröffnung im Mai vergangenen Jahres gibt es fast lückenlos Programm. Alle vier Wochen wird eine neue Kunstausstellung eröffnet, es finden Tanzabende, Lesungen und natürlich Konzerte statt. Für die hat Pfeifer eine spezielle Leidenschaft: Der Gitarrist und Sänger ist der einzige, der je Harburger Hafenlieder geschrieben hat. Das 2008 veröffentlichte Album Kleiner Ozean, die zwölf zum Teil bluesige Balladen voller Lokalkolorit enthält wie „Harburger Veermaster“ oder „Der gelbe Kran“ brachte ihm einen Kulturpreis und die Bezeichnung Harburger Hafenbarde ein.
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