Folker-Logo   Abo   Mediadaten/Anzeigen


Suche
   Intern   Über uns


Kontakt/Impressum/Datenschutz

       
Backkatalog   Ausgabe Nr. 5/2015   Internetartikel
»Frischzellenkur für computergenerierte Klänge«
Omar Souleyman

5 Minuten mit ...


Weitere Artikel aus der Rubrik 5 Minuten mit ... in dieser Ausgabe:

Blick Bassy

Molden/Resetarits/Soyka/Wirth

Dan Walsh

SIR





[Zurück zur Übersicht]



Dieser Artikel ist ein Auszug aus der Printversion, das Heft kann bestellt werden unter www.irish‑shop.de.

Oder gleich zum (Schnupper-)Abo.





Aktuelles Album:

Bahdeni Nami
(Monkeytown Records, 2015)


Cover Bahdeni Nami


Omar Souleyman

Geniale Synthese starker Energien

Wenn der syrische Sänger Omar Souleyman von seinem Herzen singt, hypnotisiert er den Herzschlag tanzfreudiger Festivalbesucher aus aller Welt. Er wird derzeit als „Syriens erfolgreichster Musikexport“ gehandelt. Traditionell arabische Melismen und Rhythmen vermischen sich mit den elektronischen Experimenten westlicher DJs, eine Melange aus Dabke, syrischem Technofolk und Arabesken im angesagten westlichen Clubsound. Orient trifft Okzident. Doch Musiker und Produzenten treffen sich nicht, die Musik wird virtuell ausgetauscht, auf einen gemeinsamen Nenner gebracht und auf Tonträger gebannt.

Text: Stefan Sell

Als Björk 2011 ihre spektakulären Souleyman-Remixes The Crystalline Series veröffentlichte, trafen sich die beiden erst im Nachhinein auf eine Tasse Tee. Seither ist das Interesse an dem syrischen Hochzeitssänger rasant gewachsen. Als gefragter Gast der ganz großen Festivals von Los Angeles über London bis Berlin präsentierten ihn das Glastonbury Festival, Chaos in Tejas, Bonnaroo, das Festival International de Jazz de Montréal oder WOMADelaide auf ihren Bühnen.
Außerhalb des Nahen Ostens wurde er vom amerikanischen Weltmusik-Spezialistenteam des Labels Sublime Frequencies. Untergekommen ist er nun bei Monkeytown Records, dem Label von Modelselektor. Das Berliner Elektroduo meint dazu, der Brautstrauß auf den Festen Souleymans sei in ihre Richtung geflogen und sie hätten ihn aufgefangen. Mit an Bord sind DJ Danny Wolfers aus den Niederlanden, bekannt als Legowelt, DJ Kieran Hebden aus London, der sich Four Tet nennt und bereits Souleymans Vorgängeralbum Wenu Wenu („Wo ist sie?“) mitproduziert hat, und der umtriebige BBC-DJ-Allrounder Gilles Peterson. Die leidenschaftliche Saz wird virtuos gespielt von Khaled Youssef, begleitet von Rizan Said am Keyboard mit synthetischen Harmoniekaskaden und vielschichtigen Trommeltönen. Beim Souleyman-Remix der Björk-Stücke taucht der Eindruck einer genialen Synthese zweier starker Energien auf, bei den elektronischen Remixen der DJs klingt der Anteil der syrischen Musiker manchmal wie eine Frischzellenkur für computergenerierte Klänge.

... mehr im Heft.