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Backkatalog   Ausgabe Nr. 1/2017   Internetartikel




»Wenn man jemanden zum Feind erklärt, hat der die perfekte Ausrede, sich Kritik gar nicht mehr stellen zu müssen.«
Tino Eisbrenner * Foto: Torsten Woitera

5 Minuten mit ...


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Aktuelle Alben:

Barfuß in Kakteen
(John Silver Production, 2015)

Deutschland. Ein Wintermärchen
(Mañana Records, 2015)


Cover Deutschland. Ein Wintermärchen


Tino Eisbrenner

Lieder aus aller Welt auf Deutsch

Wer in den späten Achtzigern in der DDR die Popgruppe Jessica erlebte, hätte deren Sänger nicht unbedingt eine Zukunft im Chanson- und Weltmusikbereich vorhergesagt. Trotzdem ist es so gekommen. Der 1962 geborene Tino Eisbrenner, der nie Gesangsunterricht hatte, öffnet seinem Publikum neue Horizonte, unter anderem mit Nachdichtungen von Liedern aus aller Welt.

Text: Wolfgang König

„Jessica gab es schon vor mir“, erzählt Tino Eisbrenner, „allerdings ohne Sänger. Der Gruppenname bezog sich auf das gleichnamige berühmte Instrumental der Allman Brothers. Wir haben dann eine gemeinsame Probe gemacht und wollten uns die Woche darauf noch mal treffen. An diesem Wochenende kam im westdeutschen Fernsehen der Rockpalast mit Police, den wir alle gesehen hatten. Als ich dann zur zweiten Probe kam, übte der Gitarrist gerade ‚Message In A Bottleʻ. Ich habe dazu gesungen, und als die anderen das hörten, wollten sie mich fest in der Band haben.“
Eigentlich hatte Eisbrenner schon die Zulassung zum Schauspielstudium für 1983 in der Tasche. Dann aber war Jessica so erfolgreich, dass er sich für die Musik entschied. Vom Covern ging die Band schnell zum Schreiben eigener Stücke über, aber The Police und Sting begleiten den Sänger bis heute. „Gerade Sting ist ja jemand, der immer wieder neue Dinge ausprobiert und auch keine Angst hat, wenn etwas nicht den großen kommerziellen Erfolg verspricht“, erläutert er. „Und so habe dann auch ich in anderen Gebieten ‚gewildertʻ, zum Beispiel beim Chanson und bei vielen Arten von Weltmusik – vom Balkan über Russland bis zu indianischen Liedern, allerdings immer mit deutschsprachigen Texten. Zweimal war ich mit der Gruppe L’art de Passage auf Tour, die Chanson und Tango mit Klassik, Jazz, Musette und lateinamerikanischer Musik verbindet, alles Genres, die ich selbst gern höre. Aufgewachsen bin ich mit den Beatles, mit Charles Aznavour, Joan Baez, Victor Jara, Ray Charles und mit klassischer Musik.“
Seit fünfzehn Jahren lebt Tino Eisbrenner nicht mehr in Berlin, wo er sich zunehmend unwohl fühlte, sondern mit Frau und Kindern auf dem Land in Mecklenburg, wo er auch als Kulturveranstalter fungiert. Als Sänger arbeitet er mit verschiedenen Formationen. Da gibt es zum Beispiel eine Rockband mit Songs aus den Achtzigern und die Latino Conexión mit zwei bis vier Musikern aus Deutschland und Lateinamerika.

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