Schildbürger mit Heiligenschein Residente aka René Pérez Joglar Auf musikalischer Suche nach der DNS Residente (René Pérez Joglar) * Foto: Jorge Villa Moreno
Der puerto-ricanische Rapper und Singer/Songwriter, bis dato Kopf von Calle 13, sorgte in den gut zehn Jahren, die dieses (Halb-)Brüderduo bestand, für Furore und Furor. Die maßgeblich von ihm patentierte, zumeist auch in suggestive Videoclips gebannte Mixtur aus politisch kämpferischem, gerne auch provokativem Hip-Hop, gut tanzbarem Reggae und Latin- wie Rockeinflüssen erntete Polemiken, aber auch fünfundzwanzig Latin Grammys. Ein absoluter Rekord in der siebzehnjährigen Geschichte dieser Trophäe, den nicht mal Latinstars wie Juanes erreichten. Was die Popularität von Calle 13, vor allem aber auch die dafür geleistete Arbeit seitens der Musiker angeht, ist dies weniger ein honoriger denn ein verdienstvoller Fakt. Nach dem 2015 erklärten Aus der im spanischen Sprachraum erfolgreichsten Hip-Hop-Band scheinen ihrem Mastermind auch auf seinem erst kürzlich eingeschlagenen Solopfad die Herzen einer Riesenfanschar zuzufliegen. Dies war auch kürzlich zu erleben, als Residente ... mehr > von Katrin Wilke |
Colum Sands
von Kay Reinhardt
Der berühmte irische Mönch Columban, – sein Name bedeutet „weiße Taube“ – gründete vor 1.400 Jahren in vielen Teilen Europas Klöster. Lange vor der Gründung der Europäischen Union arbeitete er daran, seinen eigenen Weg zu finden, Europa zu einen. „Ich mag meinen Vornamen“, bekennt der 1951 nach ihm benannte Poet, Singer/Songwriter und Journalist Colum Sands aus dem nordirischen Rostrevor. „Alles, was nach Friedenstaube klingt, ist mir sehr recht, und obwohl ich keine Ambitionen habe, Klöster zu gründen, hoffe ich, dass ich dadurch, dass ich Lieder und Geschichten mit ... mehr >
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Gerd Köster und Frank Hocker
von Ulrich Joosten
Mundartgruppen gibt es in Köln wie Sand am Meer. Jeder, der sich auf eine Bühne stellt und im Dialekt singt, läuft Gefahr, sofort eine rote Pappnase und eine Narrenkappe übergestülpt zu bekommen. Und einen Stempel auf die Stirn: Fastelovend. So heißt in der rheinisch-ripuarischen Sprache (vulgo: Kölsch) der Karneval, der, möchte man meinen, in der DNA des lupenreinen Kölners verankert ist. Kölsch = Mundart = Karneval. Doch es gibt eine Handvoll Unerschrockener, die darauf bestehen, dass man in diesem Dialekt auch andere, völlig unkarnevalistische Lieder singen kann.
Gerd ... mehr >
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Musiker, Fotograf, Musikforscher
von Michael Freerix
„Ich habe es nicht darauf angelegt Bob Dylan zu dokumentieren,“ meint der Fotograf John Cohen rückblickend, „es ist mir einfach so passiert.“ Trotzdem gehören seine Fotos des jungen Bob Dylan neben denen von Musikern wie Woody Guthrie oder Ramblin’ Jack Elliott und Dichtern wie Allen Ginsberg und Jack Kerouac zu den Bekanntesten aus seinem Werk. Sie stellen jedoch nur Fußnoten im vielschichtigen Leben des Malers, Musikers, Filmemachers und Folkloristen John Cohen ... mehr >
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Faustus
von Mike Kamp
Es ist unzweifelhaft so: Die englische Folkszene war schon mal in einem bemitleidenswerteren Zustand, und Faustus zählen zu den führenden Gruppen eben jener Szene im Aufschwung. Wenn wir die Pressekollegen oder die Musiker oder die Folkies von der Insel fragen würden, welches eine Wort die Musik der drei Herren von Faustus am treffendsten charakterisieren würde, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Antwort lautet: ... mehr >
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Konzession oder Privileg. Warum ist in Bayern alles anders als in Mecklenburg?
von Ralf Gehler
Es hat sich langsam herumgesprochen, dass der Dudelsack ein wichtiger Bestandteil der traditionellen Musik Mitteleuropas war und mittlerweile wieder ist. In Deutschland und Österreich erfährt jenes Instrument, welches im siebzehnten Jahrhundert „Schäferpfeife“ genannt wurde, seit den Siebzigerjahren eine Renaissance. Es existiert keine direkte Vermittlung einer Spieltradition, kaum nachweisbares Originalrepertoire und nur ein einziges vollständig erhaltenes Exemplar – im Kunsthistorischen Museum in Wien. Trotz dieser schlechten Ausgangsbedingungen ist die Schäferpfeife wohl der ... mehr >
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Protestsongs und gesellschaftskritische Americana in den Zeiten der Trump-Administration
von Thomas Waldherr
Bereits bevor Donald Trump ins Weiße Haus einzog, gab es in der US-Musikszene breiten Widerstand. Seitdem haben sich nicht nur bekannte Aktivisten wie die Protestsongikone Joan Baez zu Wort gemeldet. In der Americanaszene gehen währenddessen Singer/Songwriter über bloßen Trump-Protest hinaus, indem sie sich mit den gesellschaftlichen Zuständen im Mittleren Westen und in den Südstaaten befassen, wo Trump den stärksten Rückhalt ... mehr >
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Der Multiinstrumentalist Stephan Micus erschafft immer wieder neue Klangwelten
von Erik Prochnow
Seit nahezu fünf Jahrzehnten zieht es ihn in die Welt hinaus, um traditionelle Musikinstrumente aufzuspüren und zu studieren. Seine einzigartige Verschmelzung dieser musikalischen Kulturen hat ihn zu einem der bedeutendsten deutschen Vertreter zeitgenössischer Weltmusik gemacht. Stephan Micus kreiert eine ganz neue Klangwelt, die keine Grenzen kennt. Jetzt hat er sein zweiundzwanzigstes Album ... mehr >
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von Rainer Katlewski
Für ein außergewöhnliches Lied, 8:26 Minuten lang, davon das Allermeiste gesprochener Text, erhält am 23. September der Rostocker Wolfgang Rieck im Mainzer Unterhaus den diesjährigen Liederpreis der Liederbestenliste. „Vergessene Helden“ stellt Menschen vor, die in ganz unterschiedlicher Weise Juden im Nationalsozialismus gerettet haben. Eigentlich ist es ein Lied, das er schon vor einigen Jahren geschrieben hat, das aber erst 2016 auf ... mehr >
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von Markus Dehm
Hört man nicht so ganz genau hin, sondern verlässt sich auf den oft entscheidenden intuitiven Moment, dann würde man wetten, dass hier drei Iren oder drei Schotten aufspielen.
Wette verloren, denn bei Leveret handelt es ich um eine waschechte englische Folkband. Waschecht? Ja und nein, denn wie merkte Rob Harbron im Interview an: „Melodien tragen keinen Pass mit ... mehr >
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von Martina Zimmermann
Die Mitglieder von Magic System, Salif „A’Salfo“ Traoré, Narcisse „Goudé“ Sodoua, Etienne „Tino“ Boué Bi Kohou und Adama „Manadja“ Fanny, werden auch „die Zauberer“ genannt. Ihr magisches System mit Zougloumusik aus der Elfenbeinküste – die unter anderem karibischen Zouk und Dancehall verbindet – wurde 2014 mit der sechzehnten goldenen Platte geehrt, ihre Albumverkäufe belaufen sich seit 2002 auf über fünfzehn ... mehr >
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von Imke Staats
Während Geschwister üblicherweise viel streiten, scheint das gemeinsame Musizieren im Sandkistenalter zu befrieden und sich positiv auf eine gemeinsame Karriere auszuwirken, denn Folk-Schwestern-Bands gibt es einige erfolgreiche: The Roches aus New Jersey, The Unthanks aus England oder die Gothard-Sisters aus Washington. In diese Tradition reihen sich auch Lorna, Karen und Joleen aus dem irischen Malin ein. ... mehr >
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von Stefan Sell
2008 machten sich die drei Brüder Asken, Esben und Simon der Familie Knoblauch aus Djursland
von der dänischen Ostküste auf, die Welt mit ihrer Musik zu erobern. Sie kamen nach New York, trafen in Nils Sørensen ihren vierten „Bruder“ und mischten die Straßen mit ihrem Mix aus Rock ‘n‘ Roll, Folk, Funk und Streetpunk auf – frei nach der Songzeile des Musicals New York, New York: „Wer es hier schafft, der schafft es ... mehr >
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von Michael Freerix
Es muss eine recht komplexe Angelegenheit sein, die bis zu sechzehn Musiker der Kasai Allstars für Studioaufnahmen zusammen zu bekommen. Jeder der beteiligten Musiker spielt in anderen Bands, die sich aus verschiedenen ethnischen Gruppen zusammensetzen. Sie treten in ihrer Heimat, der Demokratischen Republik Kongo, bei sozialen Anlässen auf, in denen Musik das verbindende Element ist. Nichtsdestotrotz wollen die Kasai Allstars eine ... mehr >
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Colours of Ostrava
Ab dem 19. Jahrhundert zog der Steinkohlebergbau immer mehr Menschen ins mährische Ostrava und machte die heute drittgrößte Stadt Tschechiens zu einem Zentrum der Stahlindustrie, auch „Stahlherz der Republik“ genannt. In den Jahren nach der politischen Wende Ende der Achtzigerjahre Jahre traf der europaweite Strukturwandel auch die Region im Osten des Landes, bis schließlich 1994 die Kohlenförderung in Ostrava beendet wurde und 1998 ... mehr > |
50 Jahre Monterey International Pop Festival
Was hat ein Bericht über ein Popmusikfestival im fernen Kalifornien im Folker zu suchen?
Stellt man die Frage so direkt, lautet die Antwort: Eigentlich nichts. Etwas näher betrachtet ergeben sich äußerst interessante Zusammenhänge zwischen den verschiedenen, vom Festival präsentierten Musikrichtungen. Zwei Jahre vor Woodstock fand in Monterey das erste Popmusik-Festival der USA, unter dem Motto „Summer of Love“, statt. ... mehr > |
Lalelu
Wer a cappella singt, hat nur keine Lust, Instrumente zu schleppen. Das Hamburger Vokalquartett Lalelu verfügt über genug Selbstironie, diese Erklärung dem Publikum hin und wieder anzubieten. Doch schon nach den ersten Liedern wird klar: Das kann nicht der Hauptgrund sein. So begeistert und begeisternd jonglieren die vier mit mehrstimmigen Gesangssätzen und imitieren E-Gitarren, Schlagwerk, Bass und andere Instrumente, dass man sich fragt, ... mehr > |
Aterciopelados / Nação Zumbi
Was verbindet Kolumbiens Alternativrock-Pioniere mit den Gralshütern des
Manguebeat aus Brasiliens Nordosten, so dass wir hier die jeweils einzigen Deutschlandtermine ihrer Europatour quasi in einem Atemzug rekapitulieren? Abgesehen von einer Art Superstar-Status im Windschatten des großen Musikbusiness-Getöses sowie der gemeinsamen südamerikanischen Heimat, zunächst vielleicht scheinbar wenig. Möglich, dass die Wege der Bands sich ... mehr > |
Fairport Convention
Dass die britische Folkrocklegende ihr goldenes Jubiläum fünfzig Jahre nach den Anfängen in Hampstead wie schon ihr 45-Jähriges in den Räumlichkeiten der legendären Veranstaltungskirche feiern würde, in der Procol Harum 2004 ein Livealbum aufnahmen, führte zu einer solch unerhörten Nachfrage, dass das Konzert bereits im Winter-Tourbuch der Band als ausverkauft gekennzeichnet wurde. Auf dem Gehweg vor dem Islingtoner Gotteshaus findet ... mehr > |
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Gedanken zur Zeit
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Michael Sez
von Michael Kleff
Am 24. September haben die Bundesbürger wieder einmal die Qual der Wahl – Betonung auf Qual. Während landauf, landab in der Welt eine verrückte Mischung aus Autokraten, Despoten und Unzurechnungsfähigen von Trump und Putin über Orbán, Szydło und Duterte – die Liste lässt sich beliebig verlängern – die Macht übernommen hat, soll Deutschland mit Merkel oder Schulz in die Zukunft gehen. Diese Alternative tut richtig weh. Und angesichts der Tatsache, dass die ... mehr > |
Gastspiel
von Konstantin Wecker
Mit Albert Einstein ist, um sich in einer Schafsherde wohlzufühlen, vor allen Dingen erforderlich, dass man ein Schaf ist. Auch als Ochse ungeeignet, ist meine beharrliche Weigerung bekannt, mich vor irgendeinen parteipolitischen oder institutionellen Karren spannen zu lassen. Ich bin Romantiker. Linksromantiker, sicherlich, aber Romantiker. Das Gerade und Geordnete in allen Ehren, aber ich will nicht marschieren, sondern schlendern, lustwandeln, wandern und schwärmen. ... mehr > |
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Liebe Musikfreundinnen und -freunde,
seitdem Donald Trump im Amt ist, schafft er es mit seinen markigen Sprüchen, seiner chaotischen Regierungsführung und seinen abstrusen Forderungen und Ideen ständig in die Medien. Das hat er in meinen Augen überhaupt nicht verdient, und weil ich ihn nicht mehr hören und sehen kann, verweigere ich ihm schon länger, so gut es geht, meine Aufmerksamkeit. Zudem hege ich die Befürchtung, dass sein Lärm auch Kalkül ist, ein Ablenkungsmanöver, und Trump alles besser im Griff hat, als es scheint, denn dem Empörungsjournalismus ... mehr >
VORSCHAU FOLKER 6/2017
Ein junger Liedermacher spaltet die Gemüter. Lassen sich die von Degenhardt, Wader, Mey Sozialisierten oft weder von dem erst 23-Jährigen noch von den meisten seiner jungen Liedermacherkollegen begeistern, trifft Faber mindestens bei seinen Altersgenossen einen Nerv: ausverkaufte Konzerte, Majorlabelvertrag, Top-20-Chartplatzierung, ...
Der nächste Folker erscheint zum 1. November 2017
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Gebirgsklänge erobern Berlin
Coole oder spirituelle Klänge, authentisch und abgefahren: Dafür ist Berlin bekannt – und dann das: Ein Alphorn-Ensemble beim Straßenfest, Jodeln im Club, Talerschwingen im Park. Alpenmusik hat die Hauptstadt ... mehr >
Salam Orient
Gäbe es das Salam Orient Festival in Wien nicht bereits seit Jahren, es müsste jetzt erfunden werden. Heute, in Zeiten arabisch-afrikanischer Schutzsuchender, einem reaktionärem Rollback und einer Neubewertung der Geschlechterrollen, ist dieses Musikfestival so wichtig wie nie ... mehr >
Musik im Stadttheater Landsberg
Stellen Sie sich vor, Sie hören „Landsberg am Lech“ und dazu fallen Ihnen als erstes das dortige Stadttheater ein und nicht der Putschist, der 1924 in der Festung als Hochverräter einsaß oder der Präsident eines Fußballclubs aus der Region, der kürzlich in der JVA für ... mehr >
In dieser Ausgabe: Kunde Waldzither Jetzt hat der musikalische Nachwuchs im Bereich Folk, Lied, Weltmusik die Möglichkeit, sich mit einem ausgefüllten Fragebogen unseren Leserinnen und Lesern vorzustellen.
Dieser Bogen wird als Bewerbung an die Reaktion gemailt und nach Durchsicht einer pro Heft in der Rubrik "Szene" abgedruckt. Zum Fragebogen geht es [hier].
GERD SCHLÜTER
5. Juli 1957 in Coesfeld
bis 10. März 2017 in Billerbeck
| THOMAS AMTHOR
17. Februar 1955 in Hamburg
bis 9. Juni 2017 Clausthal-Zellerfeld
| RAY PHIRI
23. März 1947 in Hermansberg, Südafrika,
bis 12. Juli 2017 in Mbombela, Südafrika
| RÉGIS GIZAVO
16. Juni 1959 in Tulear (Madagaskar)
bis 16. Juli 2017 auf Korsika
| ROSALIE SORRELS
24. Juni 1933 in Boise (Idaho), USA
bis 11. Juni 2017 Reno (Nevada), USA
| DHRUBA GHOSH
25. Oktober 1957 in Bombay
bis 10. Juli 2017 in Juhu (Mumbai)
| RAMESH B. WEERATUNGA
30. November 1951 in Colombo (Sri Lanka)
bis 18. Juni 2017 in
| BERND WITTHÜSER
29.2.1944, Winterberg/Sauerland
4.8.2017, Italien
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