Ehrlich zu sich selbst und zur Tradition Breabach Platzprobleme im Trophäenkabinett Breabach
Schottland ist ein glückliches Land, zumindest was die traditionelle Musik angeht – die besitzt eine atemberaubende künstlerische Bandbreite und Tiefe. Die Qual der Wahl wird schon fast körperlich, wen man denn nun zu einem Länderschwerpunkt Schottland einladen sollte oder könnte oder müsste. Interessanterweise gab es in Rudolstadt im Vorfeld über eine Gruppe so gut wie keine kontroversen Diskussionen, und das waren Breabach. Wie sich dieses Quintett in den letzten fünfzehn Jahren mit fünf Alben an die Spitze der schottischen Folkszene gespielt hat, ist schon beeindruckend. Unzählige Auszeichnungen beweisen das. Aber warum? Was macht die eine Dame und die vier Herren so besonders? Was haben Breabach, was die meisten anderen offensichtlich nicht ... mehr > von Mike Kamp |
Ein Exkurs in die Geschichte der schottisch-gälischen Sprache und Kultur
von Michael Klevenhaus
Es gibt wohl kaum eine Sprache in Europa, über die es so viele widersprüchliche Informationen und Missverständnisse gibt, wie dies beim Gälischen der Fall ist. Einige sind der Meinung, Gälisch sei bereits ausgestorben, andere halten Gälisch für einen Dialekt des Englischen oder denken an Die Nebel von Avalon. Es wird also Zeit, für ein wenig Klarheit zu sorgen. Also auf zu einer kleinen Reise in die Geschichte der gälischen Sprache und ... mehr >
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So klingt Schottland
von Steve Byrne
Als Alan Lomax in den Fünfzigerjahren in seinem Bestreben, die Welt auf Band festzuhalten, nach Schottland kam, legte er mit seiner Arbeit dort den Grundstein für eine der wichtigsten Sammlungen von Audioaufnahmen der „Stimme des schottischen Volkes“. Lomax bereiste nicht nur das Hochland und die Inseln, sondern machte im August 1951 auch einen Mitschnitt des sogenannten People’s Festival Ceilidh in Edinburgh, das von keinem Geringeren als dem Volkskundler, Dichter und Songwriter Hamish Henderson präsentiert ... mehr >
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Konstantin Wecker zum Siebzigsten
Er ist einer der prominentesten deutschen Liedermacher, obwohl – oder gerade weil – er die Klischees dieses Genres genüsslich gegen den Strich bürstet. Musikalisch hat er immer wieder Neues ausprobiert, und seine Texte haben selbst bei manchen Linken Kritik ausgelöst. Auch mit fast siebzig ist er Welten entfernt von einem beschaulichen Rentnerdasein. Für den Folker sprach Wolfgang König mit Konstantin ... mehr >
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Die junge Fadista Gisela João
von Katrin Wilke
Dem Fado und seinen Interpreten wohnt stets etwas Ehrwürdiges an. Man empfindet ihn am Wahrhaftigsten, wenn er – ähnlich wie der Flamenco – nach vom Leben gezeichneter Schwere und Reife klingt. Diesen Eindruck erweckt auch der kraftvoll-tiefe, majestätische wie raue Gesang der Portugiesin Gisela João. Dabei entzieht sich die gerade mal 33-Jährige in vielerlei Hinsicht den mit Fado assoziierten Charakteristika und Klischees. Auf bislang zwei Studio- und zwei Livealben kann man Joãos sympathische Eigenwilligkeit im Umgang mit der Kunst und mit dem Leben zwar musikalisch nicht direkt ... mehr >
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Die Grenzgänger
von Jens-Peter Müller
Fünfmal wurden die Grenzgänger mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet, nun erscheint ihre siebte Produktion, Brot & Rosen, zum Thema „Liebe und ihre Bedingungen im Alltag“ mit Neuentdeckungen aus dem Freiburger Volksliedarchiv sowie erfrischenden Arrangements allseits bekannter Volksliedhits. Anlass für den Folker, sich mit dem Phänomen Grenzgänger und den Bedingungen ihres Erfolges zu ... mehr >
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Revival des Jodelns
von Christoph Wagner
Das Jodeln wird nicht nur in den Alpen praktiziert, sondern auch in den USA und im afrikanischen Regenwald. Musiker aus Weltmusik und Country haben in den letzten Jahren den archaischen Singstil wieder entdeckt.
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Die Měchawa des Hanso Schuster
von Ralf Gehler
Es hat sich langsam herumgesprochen, dass der Dudelsack ein wichtiger Bestandteil der traditionellen Musik Mitteleuropas war und mittlerweile wieder ist. In Deutschland und Österreich erfährt jenes Instrument, welches im siebzehnten Jahrhundert „Schäferpfeife“ genannt wurde, seit den Siebzigerjahren eine Renaissance. Es existiert keine direkte Vermittlung einer Spieltradition, kaum nachweisbares Originalrepertoire und nur ein einziges vollständig erhaltenes Exemplar – im Kunsthistorischen Museum in Wien. Trotz dieser schlechten Ausgangsbedingungen ist die Schäferpfeife wohl der ... mehr >
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von Imke Staats
Sandy Denny ist ihr großes Vorbild. Josienne Clarke eifert der früh verstorbenen Ikone der britischen Folkmusik und ehemaligen Sängerin von Fairport Convention nach, und es lässt sich durchaus eine Ähnlichkeit in der Stimme feststellen. Clarke ist die Hälfte des britischen Folkduos Josienne Clarke & Ben Walker. Der Sound der beiden erinnert an den Folk der Sechziger- und Siebzigerjahre, manchmal auch an barocke oder sakrale Stile. In ... mehr >
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von Martina Zimmermann
Die Musiker der Band Moussu T e lei Jovents verbinden südfranzösische Gesangstradition mit Blues und Rock. „Monsieur T und die Jungen Leute“ machen daraus modernes, kosmopolitisches Liedgut aus Marseille – und der benachbarten Hafenstadt La ... mehr >
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von Sabrina Palm
Sie ist keine Frontfrau einer bekannten Band, tourt nicht ständig über die Festivals der Welt und hat nichts von einer Rampensau. Doch Mairi Campbell ist trotzdem eine der unumstrittenen Musikgrößen Schottlands. Vielleicht gerade, weil sie sich nicht den Anforderungen des großen Marktes schottischer und irischer Klänge unterwirft und nicht die Musik macht, von der man von vorneherein weiß, dass sie erfolgreich sein wird. Die Schottin ... mehr >
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von Harald Justin
Seit fünf Jahren bereichern sie die Liedermacherszene in Wien. Das führt zum Wienerlied. Dabei sind die Mitglieder der Band noch nicht einmal gebürtige, sondern sozusagen falsche oder „foische“ Wiener. In der Vielvölkerstadt ist das allemal die Regel, sehr zum Unwillen heimattreuer Nationalisten. Gegen den grassierenden Ungeist empfiehlt Martin Spengler Haltung und ... mehr >
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von Grit Friedrich
Yasmine Hamdan lebt in Paris und Beirut, ihre Kindheit und Jugend verbrachte sie zwischen Abu Dhabi, Griechenland und Kuwait. Als Teenager kehrte sie in ihr Geburtsland, den Libanon zurück und gründete Ende 1997 mit Soapkills ihre erste Independent-Electro-Band. Dann begann sie solistische Wege zu gehen. Bereits auf Ya Nass konstruierte die Künstlerin ein starkes Frauenbild, selbstbewusst, humorvoll und poetisch. Mitte März erschien ihr ... mehr >
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Hindi Zahra
Umringt von ihren sechs Begleitmusikern, hockt die französisch-marokkanische Sängerin auf der Bühne des ausverkauften Ampere-Clubs in München. Die Finger, mit denen sie sich auf dem Holzboden abstützt, sind mit extravaganten Goldringen besetzt. Breite Armreife mit verschnörkelten Ornamenten zieren ihre schmächtigen Handgelenke. Während Hindi Zahra in dieser Position verharrt, wirbelt sie ihr langes, schwarzes Haar im Takt der Musik von ... mehr > |
Stephan Sulke
Die Fans im Saal griffen sofort zu. Als Stephan Sulke mit jenem Klassiker begann, in dem er den lieben Gott kumpelhaft auffordert, doch mal runterzukommen und sich die Bescherung selbst anzuschauen, da nahmen sie ihm den Text buchstäblich aus dem Mund und sangen ihn allein zu Ende. Der Eindruck, sie hätten sich je mit der Problematik dieses Liedes befasst, entstand nicht. Wenn Sulke Gott hier empfiehlt, nicht wieder seinen Sohn zu schicken, ... mehr > |
Duo Sonnenschirm
Seit mehr als dreißig Jahren stehen die beiden auf der Bühne und beherrschen eine ganze Reihe traditioneller Instrumente wie Konzertina, Waldzither oder Tischharmonium. Sie sind Träger zahlreicher Preise der Kleinkunst und Schallplattenkritik und trotzdem noch immer ewiger Geheimtipp: Jürgen B. Wolff aus Leipzig, Ex-Folkländer, Illustrator, Folker-„Nachspiel“-Cartoonist und verantwortlich für das grafische Erscheinungsbild des ... mehr > |
Loreena McKennitt
Die kanadische Sängerin hat seit dreißig Jahren einen ganz eigenen Mikrokosmos an Musik geschaffen, der geprägt ist durch irische Traditionals, keltische und arabische Einflüsse, Mystik und Weltmusik. Viele Jahre war Loreena McKennitt in großer Bandbesetzung mit über einem Dutzend Musikern auf Tour, wie es wunderschön auf der DVD Nights From The Alhambra aus dem Jahr 2007 zu sehen und zu hören ist. Seit dem vier Jahre später ... mehr > |
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Gedanken zur Zeit
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Michael Sez
von Michael Kleff
Nun hat Bob Dylan seinen Literaturnobelpreis in Stockholm abgeholt. In aller Stille versteht sich. Und auch nur, weil er Anfang April ohnehin zwei Konzerte in der schwedischen Hauptstadt spielte, bei denen er das Thema – erwartungsgemäß – erst gar nicht erwähnte. Um auch sein Preisgeld in Höhe von 8 Millionen Kronen (rund 830.000 Euro) zu erhalten, muss Dylan allerdings noch eine Vorlesung halten. Wobei er bei der Gestaltung relativ freie Hand hat. Er kann eine ... mehr > |
Gastspiel
von Bernd Köhler
„Schlaft nicht, / während die Ordner der Welt geschäftig sind! / Seid mißtrauisch gegen ihre Macht / die sie vorgeben / für euch erwerben zu müssen! / Wacht darüber, / daß Eure Herzen nicht leer sind, / wenn mit der Leere eurer Herzen gerechnet wird! / Tut das Unnütze, / singt die Lieder, / die man aus eurem Mund nicht erwartet! / Seid unbequem, / seid Sand, nicht das Öl im Getriebe der Welt!“ (Günter ... mehr > |
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Liebe Musikfreundinnen und -freunde,
eines vorweg, damit keine Missverständnisse aufkommen: Das Projekt „Brückenklänge“ des Landesmusikrats NRW ist ein enorm wichtiges. Der leider verstorbene Kollege Birger Gesthuisen hatte vor nicht allzu langer Zeit in seinem wohlrecherchierten Buch Musikwelten NRW – Kulturen der Einwanderer nachgewiesen, wie viel Musik unserer ausländischen Mitbürger es gibt, meist nur leider im Verborgenen. Was läge also näher, als diese Musik verbindend zu fördern. Das war im März ein zentrales Thema des Symposiums ... mehr >
VORSCHAU FOLKER 4/2017
Seine kumpelhafte und zugängliche Art könnte darüber hinwegtäuschen, dass er einer der kreativsten Musiker unserer Zeit ist, dessen Erfolge zu Tourneen durch die ganze Welt führen. Rachid Taha hat zudem mit vielen namhaften Künstlern unterschiedlicher Genres zusammengearbeitet, darunter Brian Eno, Gaëtan Roussel oder der ...
Der nächste Folker erscheint zum 1. Juli 2017
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Fünfzehntes Bühler Bluegrassfestival
In Bühl gibt es neben den „blue fruits“, den berühmten Bühler Zwetschgen, ein weiteres Erfolgsblau: das neben dem Bluegrass Jamboree aktuell bedeutendste Bluegrassfestival in Deutschland – und das geht dieses Jahr in die fünfzehnte Runde. Es zieht auch Fans von Country, Old-Time und ... mehr >
Die deutsche Pipebandszene
Die schottischen Great Highland Bagpipes haben einen ganz besonderen Klang. Ähnlich wie beim legendären Maltwhisky Laphroaig gibt es keinen Mittelweg, entweder man liebt oder hasst sie. Das gilt besonders für Pipebands, sozusagen Bagpipes hoch dreißig. Bei deren Klang bekommen selbst ... mehr >
Die Moritzbastei
Vor 44 Jahren verbarg sich die Moritzbastei unter einem begrünten Schuttberg hinter dem 34-stöckigen „Uniriesen“ der Karl-Marx-Universität Leipzig, wo mittlerweile unter anderem der MDR residiert. Bis 1982 ließen 30.000 Studentinnen und Studenten, unterstützt von jungen Maurern, Zimmerern ... mehr >
Das Summerjam-Festival
Summerjam, seit 1986 veranstaltet, hat sich zu einem der größten und wichtigsten Festivals seiner Art in Europa entwickelt. Jedes Jahr versammeln sich Anfang Juli Zehntausende Fans am Kölner Stadtrand, um ein ganz besonderes Wochenende zu erleben. Erfinder und Cheforganisator von Summerjam ist ... mehr >
In dieser Ausgabe: Ghosttown Company Jetzt hat der musikalische Nachwuchs im Bereich Folk, Lied, Weltmusik die Möglichkeit, sich mit einem ausgefüllten Fragebogen unseren Leserinnen und Lesern vorzustellen.
Dieser Bogen wird als Bewerbung an die Reaktion gemailt und nach Durchsicht einer pro Heft in der Rubrik "Szene" abgedruckt. Zum Fragebogen geht es [hier].
EBERHARD „PADDY“ BORT
1.12.1954, Ilsfeld,
bis 17.2.2017, Edinburgh, Schottland
| ALP BORA
18.3.1976, Istanbul, Türkei,
bis 10.3.2017,Wien, Österreich
| KARL HODINA
7.6.1935, Wien, Österreich,
bis 24.3.2017,Wien, Österreich
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