Wanderin zwischen den Welten DJ Ipek Musik und Politik am Mischpult DJ Ipek * Foto: Michael Kuchinke-Hofer
In jeder Hinsicht eine Grenzgängerin, vereint sie in ihrer Person Gegensätze, die anderen als unvereinbar gelten. İpek İpekçioğlu, bekannt als DJ Ipek, begeistert mit ihren Remixperformances die Besucher des Rudolstadt-Festivals ebenso wie die internationale Clubszene. Die türkeistämmige Sozialpädagogin wurde in München geboren, lebt heute in Berlin und Istanbul und ist stets auf Reisen rund um den Globus. Immer im Gepäck hat sie ihre Musik, ihre großartige Dialogbereitschaft und ein offenes Ohr in der Begegnung mit den Menschen, die sie trifft. Ihre Diplomarbeit widmete sie dem Thema „Lesbisch und Türkisch! Ein Widerspruch!?“ Bis heute engagiert sie sich für gleiche Rechte von Lesben und ... mehr > von Stefan Sell |
Pierre Bensusan
von Ulrich Joosten
DADGAD – so nennt man jene magische und meist leicht keltisch klingende offene Gitarrenstimmung, deren Erfindung dem englischen Fingerstylegitarristen Davey Graham zugeschrieben wird. Der versucht in den Sechzigerjahren auf einer Reise nach Marokko Spielweise und Klang der Ud auf seine Gitarre zu übertragen und experimentiert mit alternativen Saitenstimmungen. Die modale Stimmung, die er dabei entwickelt, gilt heute unter Gitarristen weltweit als eine der beliebtesten neben der klassischen Standardstimmung. Der junge Musiker Pierre Bensusan entdeckt sie im Jahr 1978 bei einem Aufenthalt ... mehr >
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Neue Klänge unterm Nordlicht
von Stefan Franzen
Grönland durchläuft dramatische Veränderungen. Nirgendwo sind die Auswirkungen des Klimawandels so drastisch zu erleben wie dort, und wohl an wenigen Orten der Erde gibt es eine Kultur, die einem so rapiden Wandel unterzogen ist wie die der Inuit. Wie spiegelt sich das in der Musikszene? Ein Gespräch mit der derzeit bekanntesten Inuitsängerin Nive Nielsen und ein Blick auf die Szene der größten Insel der ... mehr >
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Shirley Collins
von Mike Kamp
Dieses Leben verdient, verfilmt zu werden. Als Idee ist das nicht ganz neu, denn mit The Ballad of Shirley Collins wartet eine Art Biopic auf seine baldige Veröffentlichung. Nein, dieses Leben mit grandiosen Höhen und tiefsten Tiefen, mit einer Souveränität im Alter und einem richtigen Wunder, das wäre schon was für die ganz große Leinwand. Und wer würde sie dann spielen dürfen, Shirley Collins, die große Dame der englischen Balladen? Vorerst noch spielt Shirley Collins sich selbst und überrascht die Fachwelt tatsächlich mit dem ersten Album nach etlichen ... mehr >
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Ein Streifzug durch die ungarische Musikszene
von Grit Friedrich
Der Klang der Streicherkapellen wurde bekannt durch Muzsikás oder Tükrös. Auch jüngere Musiker der Buda Folk Band oder von Góbé geben dieses reiche Erbe nicht auf. Ungarn hat große Stimmen wie die von Beáta Palya, Bands wie Meszecsinka oder Söndörgö stehen für die ethnische Vielfalt des ... mehr >
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Lorcán Mac Mathúna
von Ulrike Zöller
Ein Besucher seines Konzerts beim Rudolstadt-Festival 2016 sprach das aus, was viele im Publikum gespürt haben dürften: „Lorcán Mac Mathúna hat die Geister herausgelassen.“ Fast gespenstisch war die Atmosphäre in der Rudolstädter Stadtkirche. In gälischer Sprache, teils minimalistisch instrumentiert, teils mit neuen Effekten, erzeugte der irische Sänger eine Stimmung, die auch den aufgeklärtesten Zuhörer an die Präsenz von Feen, Geistern und Dämonen glauben ... mehr >
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Die populäre Singtradition der Local Carols
von Christoph Wagner
In England ist nicht der Heilige Abend, sondern der erste Weihnachtsfeiertag das wichtigste Ereignis der Weihnachtszeit. An diesem Tag treffen sich gewöhnlich die Familien am frühen Nachmittag zum „Christmas Dinner“, meistens nach der Fernsehansprache der Queen. Im nordenglischen Sheffield und dessen Umgebung gibt es noch eine andere Tradition. Dort trifft man sich am „Christmas Day“ morgens im Pub, um Weihnachtslieder zu singen, die in der Kirche nicht erlaubt sind, obwohl sie bis vor hundertfünfzig Jahren noch zum Grundstock des Gottesdienstes gehörten. Seit ein paar Jahren ... mehr >
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von Wolfgang König
Die Sängerin und Songschreiberin Sarah Mohamed Abunama-Elgadi alias Alsarah konnte gerade in den prägenden Kindheitsjahren nirgendwo wirklich Wurzeln schlagen.
Ihre Eltern flüchteten Ende der Achtziger mit der 1982 in Khartum geborenen Tochter, nach dem Putsch des bis heute amtierenden Präsidenten Omar al-Baschir, aus dem Sudan ins jemenitische Taiz, um politischer Verfolgung zu entgehen.
Von dort vertrieb sie der Bürgerkrieg 1994 nach ... mehr >
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von Stefan Franzen
Mit den Kanaren ist es ein wenig wie mit Mallorca – jeder fährt dorthin in Urlaub, doch über die musikalische Kultur des Ferienziels wissen wenige Bescheid. Dabei gibt es auf dem atlantischen Archipel mit der kleinen fünfsaitigen Timple ein grandioses Nationalinstrument, das der einunddreißigjährige Germán López revolutioniert ... mehr >
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von Ulrich Joosten
Odessa, die Hafenstadt am Schwarzen Meer, gilt als Schmelztiegel der Kulturen Osteuropas und als Zentrum jüdischer Musik im Osten. Aus diesem musikalischen Topf schöpft seit fast fünfzehn Jahren die heute im Bergischen Land heimische Gruppe Odessa-Projekt und spielt Klezmer, Balkangrooves und Romalieder. 2015 legte die Band ihr drittes Album mit dem Titel Liza ... mehr >
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von Katrin Wilke
Aus der lusofonen Musikwelt, gerade auch abseits von Brasilien und Portugal, kommen immer wieder charismatische Künstlerinnen. In ihrer Arbeit halten sich auch nach vielen Jahren in der Diaspora Weltgewandtheit und Heimatverbundenheit nicht selten weiterhin die Waage, bilden bestenfalls besonders originelle, eigene Klangallianzen. So auch bei dieser angolanischen Singer/Songwriterin, die sich auf ihrem aktuellen Album Insular allerdings ... mehr >
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Nicola Rost
Schließen Jahre mit Popsongs im Elektro-Soul-Sound und ein zweiter Platz beim Bundesvision Song Contest das Interesse an Chansons aus? Keineswegs, meint Nicola Rost, Leadsängerin des Berliner Frauenquartetts Laing. Unter dem so zutreffenden wie einfallslosen Titel „Soloprogramm“ stellte sie ihren ersten Abend mit literarisch ambitionierten Liedern vor. Die Auswahl reichte von Friedrich Hollaender über Christian Morgenstern und Burt ... mehr > |
Tønder Festival 2016
Das Tønder Festival kurz hinter der deutsch-dänischen Grenze ist seit Jahrzehnten bekannt als angloamerikanisches Musikmekka – aber eben nicht nur. Seit 2012 lädt die regierungsgesponserte Organisation ROSA-Folk Agenten und Veranstalter ein, um vor Ort acht einheimischen Bands zu lauschen, wobei das Adjektiv „einheimisch“ nicht allzu strikt definiert wird. Skandinavisch trifft die Auswahl besser, am charmantesten repräsentiert durch ... mehr > |
Das 23. Folklorum
Die in der Zentrallausitz, quasi am östlichsten Punkt Deutschlands gelegene Kulturinsel Einsiedel ist nichts weniger als die fortwährende Realisierung eines verrückten Traumes. Der ehemalige Holzfäller und spätere Holzbildhauer Jürgen Bergmann fungiert seit mehr als zwei Jahrzehnten als geistiger Vater und Spiritus Rector der „grüngeringelten Abenteuerlandschaft“ an beiden Ufern der Neiße. Auch auf der polnischen Seite, zu Fuß ... mehr > |
Folkival
Der Club Kuckucksei e. V. ist einer der ältesten Folkklubs in Deutschland. Er veranstaltet circa vierzig bis fünfzig Konzerte im Jahr, und die Verantwortlichen dürfen für sich reklamieren, die Crème de la Crème der deutschen und internationalen Folkszene nach Nürtingen zu holen. Als ob das nicht schon genug Arbeit für die etwa zehn aktiven Helfer wäre, hat man vor neun Jahren auch noch ein Folkfestival aus der Taufe gehoben, das ... mehr > |
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Gedanken zur Zeit
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Michael Sez
von Michael Kleff
Meine letzte Kolumne ist auf Kritik gestoßen: Zu viel Politik, zu wenig Musik, hat mir jemand gesagt. Okay, dann will ich mich dieses Mal zusammenreißen und mehr Musik mit Politik verbinden. Fangen wir mit Aldi an. Nein, keine Sorge, ich will mich nicht mit der gewerkschaftsfeindlichen Einstellung der Unternehmensbosse und der Behinderung der Pressefreiheit durch das Unternehmen beschäftigen. Auch nicht damit, dass bei Aldi Gewinne privatisiert und beispielsweise ... mehr > |
Gastspiel
von Gerald Grüneklee
Während der Leipziger Buchmesse flaniere ich durch die Stadt, entdecke einen Buchladen. Ich gehe hinein, stöbere, lasse mich von der guten Buchauswahl faszinieren, kaufe jedoch nichts. Als ich gehe, ruft die Buchhändlerin mir „Und jetzt bei Amazon kaufen, was?“ hinterher. Der Peitschenhieb sitzt, doch trifft er, für die Buchhändlerin unvermutet, auf einen ehemaligen Kollegen und Verbündeten. Als Buchhändler bekam ich selbst vor Jahren die Amazon-Einschläge zu ... mehr > |
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Liebe Musikfreundinnen und -freunde,
ich bin immer mal wieder verwundert, wie das, was wir alle zwei Monate der Öffentlichkeit präsentieren, in der Leserschaft ankommt. Oder eben auch nicht. Anders formuliert: wie wenig transportierte Inhalte mit den gedruckten Seiten zu tun haben können, sondern mehr mit einem Image, einem Ruf, wo immer der auch herkommen mag. Seinerzeit als Folk-Michel mussten wir zum Beispiel mit dem Vorwurf leben, ein unverbesserliches Kelten- und Deutschfolk-Blättchen zu sein, wo wir uns doch bereits seit Jahren der Welt geöffnet hatten. ... mehr >
VORSCHAU FOLKER 1/2017
Vom WDR über den HR bis zum SRF, in fast allen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sind in den letzten Jahren Programmstrukturen der Spartensender reformiert worden. Mit Sparzwängen und Hörerfreundlichkeit begründet, werden nach und nach Vielfalt und Tiefenschärfe geopfert. Das Resultat ist eine schleichende kulturelle ...
Der nächste Folker erscheint zum 1. Januar 2017
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Das Label Dust-to-Digital
Vergessene Musik vom Staub der Vergangenheit zu befreien, das ist die Leidenschaft von Lance und April Ledbetter, die ihr 1999 gegründetes Kleinstlabel Dust-to-Digital seit der ersten Veröffentlichung 2003 aus dem Keller ihres steinernen Einfamilienhauses am Stadtrand von Atlanta in Georgia betreiben. Blind Alfred Reed, Washington Phillips, Cambodia’s Lost Rock and Roll oder Feldaufnahmen von Volksmusik, die der Schriftsteller Paul Bowles Ende der Fünfzigerjahre in Marokko machte ... mehr >
Hoyschrecke 2016
„Man müsste mehr für die unbekannten Liedermacher tun“, sagte der Hoyerswerdaer Songpoet Gerhard Gundermann circa zwei Jahre vor seinem Tod zu Reinhard „Pfeffi“ Ständer, einem begeisterten Kulturarbeiter, Folkie und heute langjährigen Mitarbeiter dieser Zeitschrift, den er aus der ... mehr >
Jazz und Folk Cuxhaven
Cuxhaven zwischen Elbmündung und Nordsee sowie als Teil des norddeutschen Tiefdruckgebiets hat „von drei Seiten Wasser“, Fischwirtschaft, etwas Tourismus – und eine hochklassige Folk-, Jazz- und Bluesszene. Ambitionierte Menschen sorgen dafür, dass hier mehrmals im Jahr nationale und ... mehr >
35 Jahre Metropol
Auf Schickimicki-Chic kann das Metropol verzichten, denn es ist ein traditionsreicher Betrieb. Es gibt Musiker, die ihn als ihr Wohnzimmer beschreiben. Ein Besuch lohnt. Schließlich treffen sich ... mehr >
Traditionelle Tanzmusik
Es ist noch gar nicht lange her, da schliefen die Tanzmusikhandschriften der Volksmusikanten aus dem achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert einen tiefen, tiefen Schlaf in den Archiven und Museen unseres Landes. Nunmehr werden sie erweckt und erleben eine ... mehr >
In dieser Ausgabe: Herzgespann Jetzt hat der musikalische Nachwuchs im Bereich Folk, Lied, Weltmusik die Möglichkeit, sich mit einem ausgefüllten Fragebogen unseren Leserinnen und Lesern vorzustellen.
Dieser Bogen wird als Bewerbung an die Reaktion gemailt und nach Durchsicht einer pro Heft in der Rubrik "Szene" abgedruckt. Zum Fragebogen geht es [hier].
PÁDRAIG DUGGAN
23.1.1949, Gweedore, Irland,
bis 9.8.2016, Dublin, Irland
| GLENN YARBROUGH
12.1.1930, Milwaukee, USA,
bis 11.8.2016, Nashville, USA
| FRED HELLERMAN
13.5.1927, Brooklyn, New York City, USA,
bis 1.9.2016, Weston, Connecticut, USA
| OSCAR BRAND
7.2.1920, Winnipeg, Kanada,
bis 30.9.2016, Great Neck, New York, USA
| WERNER LÄMMERHIRT
17.3.1949, Berlin,
bis 14.10.2016, Bodenwerder
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