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Backkatalog   Ausgabe Nr. 6/2017   Internetartikel
»Ich möchte keine bloß von der Tradition inspirierte Musik spielen, sondern wirklich Volksmusik.«
Timo Alakotila * Foto: Saara Vuorjoki, Music Finland

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Dieser Artikel ist ein Auszug aus der Printversion, das Heft kann bestellt werden unter www.irish‑shop.de.

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Auswahldiskografie:

Timo Alakotila, Timo Alakotila & Piano
(Åkerö Records, 2017)

Tuulikki Bartosik, Storied Sounds
(Nordic Notes, 2017)

JPP, Skywire
(Eigenverlag, 2015)

Maria Kalaniemi & Timo Alakotila, Åkerö
(Åkerö Records, 2013)


Cover Timo Alakotila & Piano


Hundert Jahre Finnland

Timo Alakotila

Der leise Motor im finnischen Folkbusiness

Am 6. Dezember 1917 erlangte die fast sechshundert Jahre von Schweden und vom russischen Zarenreich beherrschte finnische Nation ihre Unabhängigkeit. Ein starkes Bewusstsein für die eigene, sowohl vom Westen als auch vom Osten beeinflusste Kultur war und ist für das kleine Volk mit knapp fünf Millionen Einwohnern identitätsstiftend und lebenserhaltend. Finnische Filmproduktionen und – seit 1984 an der Sibelius-Akademie in Helsinki weltweit erstmalig ein Studiengang für Volksmusik eingerichtet wurde – finnischer Folk sind internationale Aushängeschilder, die für höchste Qualität und enorme Eigenständigkeit stehen und in ihrer Kompromisslosigkeit immer wieder für große Überraschungen sorgen. Der Pianist und Harmoniumspieler, Komponist, Produzent und Dozent Timo Alakotila ist eine der zentralen Figuren der unermüdlichen Folkmusikszene.

Text: Jens-Peter Müller

Timo Alakotila ist ein sehr bescheidener Mann. Ich kenne ihn seit über 25 Jahren, zuerst als Harmoniumspieler der Band Troka und der legendären Järvelän Pikkupelimannit (JPP), dann als Spiritus Rector des Tango-Orkesteri Unto. Später erlebte ich zusammen mit ihm die deutschen Erstaufführungen einiger seiner Kammermusikwerke mit der Norddeutschen Sinfonietta und der Akkordeonspielerin Johanna Juhola. Die Begegnungen mit ihm enden immer mit einem besonderen Ritual: Schüchtern, beinahe, als sei es ihm unangenehm, greift er in seine Tasche und holt eine Handvoll neuer CD-Produktionen hervor, bei denen er mitgewirkt hat. Neben den Alben der festen Formationen, zu denen auch das finnisch-schwedische Trio Nordik Tree, die Band Luna Nova und die Duos mit der Akkordeonistin Maria Kalaniemi und der Pianistin Anna-Karin Korhonen gehören, stehen Kooperationen als Musiker, Komponist oder Arrangeur unter anderem mit dem Schweden Roger Tallroth und seiner Band Väsen, seinen Landsfrauen von Värttinä, der Tanztheatergruppe Tsuumi, dem A-cappella-Ensemble Rajaton, dem UMO Jazz Orchestra, den Stavanger-Sinfonikern, dem BBC Concert Orchestra, der englischen Akkordeonistin Karen Tweed sowie jüngst auch der 27-jährigen Sängerin und Akkordeonspielerin Sunniva Brynnel aus Schweden und mit Kolleginnen und Kollegen aus Estland.
Im Booklet zum neuen Album Timo Alakotila & Piano schreibt Die BBC-Moderatorin Fiona Talkington treffend: „Jeder will an seinem Talent teilhaben.“ Und Alakotila gibt und dient gerne. Die neue Produktion ist die erste unter seinem eigenen Namen, sein erstes Soloalbum. Er stellte es im Rahmen des diesjährigen Folk-Baltica-Festivals in Flensburg vor, wo er im Themenkonzert „Folkpiano“ mit der norwegischen Pianistin Ingfrid Breie Nyhus auftrat. Nach dem Konzert hatte er Zeit für ein Interview.

... mehr im Heft.