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Doggerland * Foto: Michael A. Schmiedel

Ortstermin


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Musik vom Nordseegrund

Doggerland

Feuerschlösschen, Bad Honnef, 11.5.2017



Text: Michael A. Schmiedel

„Folk aus Schweden“ stand auf den Plakaten des Vereins Folk im Feuerschlösschen. Das stimmte indes nur zum Teil, was nicht nur daran lag, dass vor Doggerland noch ein Vorprogramm geboten wurde, das mit Schweden gar nichts zu tun hatte. Außer den Konzerten gibt es im Feuerschlösschen einmal im Monat ein Treffen mit dem Titel „Musik für verstaubte Instrumente“, bei der jeder mitspielen darf, der ein Instrument mitbringt und zumindest ein wenig beherrscht, auch wenn er es verstaubt auf dem Dachboden fand. Anmoderiert von Mike Kamp, machten also zunächst Gerd W. Spiller auf der Tuba und Mary Krah auf der Harfe Werbung für diese Session mit Interpretationen von „Summertime“ und anderen neoklassischen Stücken.
Aber auch der von Jutta Mensing eingeführte Hauptakt des Abends, Doggerland, bot nicht nur Musik aus Schweden, auch wenn zwei Drittel des Trios aus diesem Land stammen, nämlich der Gitarrist, Drehleierspieler und Sänger Anders Ådin und die Geigerin und Sängerin Jenny Gustafsson. Der Dritte im Bunde, der in gutem Deutsch auch die Ansagen der einzelnen Stücke übernahm, war der Engländer Richard Burgess, der zudem Konzertina, Gitarre und Mandoline beisteuerte und ebenfalls gesanglich tätig war. Burgess betonte, dass er und Gustafsson in Norwegen leben und nur Ådin ein Schwede auch mit Wohnsitz in Schweden sei. Eigentlich wären sie mit Patrick Wingård zusätzlich an Klarinette und Querflöte sogar ein Quartett, der aber war verhindert.
Und wo liegt Doggerland? Dieses Land gibt es so gar nicht beziehungsweise liegt es auf dem Grund der Nordsee. Doggerland ist nämlich der Name eines Gebietes, das zur Zeit der letzten Eiszeit vor sechstausend Jahren noch Festland war und die heutigen Britischen Inseln mit dem Rest des europäischen Kontinents verband. Welche Musik mögen die Menschen damals im Neolithikum wohl gemacht haben? Mit dieser Frage beschäftigten sich die drei indes nicht, sondern spielten traditionelle und selbst gemachte Musik von beiden Seiten der Nordsee, aus England und Norwegen, dann doch auch aus Schweden und ab und an auch aus Österreich oder Louisiana. So genau nahmen sie es also nicht.

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