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Backkatalog   Ausgabe Nr. 2/2017   Internetartikel




»Unsere vielseitige und lebendige Folkszene verdanken wir denen, die vor uns kamen.«
Aoife O’Donovan * Foto: Daniel Page

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Dieser Artikel ist ein Auszug aus der Printversion, das Heft kann bestellt werden unter www.irish‑shop.de.

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Auswahldiskografie:

Solo:

Man In A Neon Coat: Live From Cambridge
(Yep Roc Records, 2016)

In The Magic Hour
(Yep Roc Records, 2016)

Fossils
(Yep Roc Records, 2013)

Mit Crooked Still:

Some Strange Country
(Signature Sounds, 2010)

Still Crooked
(Signature Sounds, 2008)

Hop High
(Footprint Records, 2004)


Cover In the Magic Hour

Cover Man In A Neon Coat


Nostalgie und Aufbruch

Aoife O’Donovan

Lieder über das Jungsein

Sie wird als nächster großer Folkstar gehandelt und ist in Liebhaberkreisen schon längst kein unbeschriebenes Blatt mehr. Es ist vor allem Aoife O’Donovans einzigartiges Timbre, das die Sängerin und Songwriterin zum Aushängeschild der progressiven Bluegrassband Crooked Still machte. Mit ihrem zweiten, in der Presse enthusiastisch besprochenen Soloalbum In The Magic Hour etablierte sie sich endgültig als Solokünstlerin und eine der aufregendsten amerikanischen Folkmusikerinnen der aktuellen Stunde, die nicht nur durch ihr sängerisches Talent besticht, sondern sich auch als ambitionierte Songschreiberin zeigt. Im Interview sprach O’Donovan über Kindheitserinnerungen, die Entstehung des Albums und Musikgeschmack.

Text: Judith Wiemers

„Unsere vielseitige und lebendige Folkszene verdanken wir denen, die vor uns kamen. Wir sind das Ergebnis eines natürlichen evolutionären Prozesses, der sich über die Generationen der letzten fünf Jahrzehnte erstreckt. Ohne diese Visionäre, auf die wir uns als Musiker beziehen, hätten wir heute keine Existenzgrundlage.“ Aoife O’Donovan greift im Gespräch immer wieder auf die Vergangenheit zurück – auf ihre persönliche Biografie wie auch auf die kulturgeschichtliche Entwicklung der amerikanischen Folkmusik in ihren diversen Ausprägungen. Beide Komponenten spielen eine wesentliche Rolle in ihrem Werdegang. Eine Schlüsselfigur für die musikalische Sozialisation im Familienkreis war ihr Vater Brian O’Donovan. Er stammt aus der südirischen Region um Cork und nahm die Liebe für die traditionelle Musik Irlands in seine neue Heimat Boston mit, machte sie als Musikjournalist und Produzent in seiner Radiosendung Celtic Sojourn gleichsam zum Beruf. Neben dem musikalischen Reichtum der keltischen Tradition vermittelten O’Donovans Eltern ihr aber auch die großen Namen des amerikanischen Folkrevivals. Die heimatliche Plattensammlung in ihrer Geburtsstadt Newton, Massachusetts, war groß und vielseitig, und so wurden die Alben von Bob Dylan, Paul Simon, Crosby, Stills & Nash, Joni Mitchell und Joan Baez zu ständigen Begleitern, die die Musikerin ab der sprichwörtlichen Stunde null prägten und sie in ihrer künstlerischen Identität wesentlich beeinflussten – heute vielleicht mehr denn je.
Nach den musikalischen Ersterfahrungen im familiären Kreis festigte Aoife O’Donovan in ihren Studienjahren am renommierten New England Conservatory ihre sängerischen und spieltechnischen Fertigkeiten und knüpfte in dem kreativen Umfeld der Hochschule Kontakt zu experimentierfreudigen und hochtalentierten Gleichgesinnten, unter anderem zu dem Bassisten Corey DiMario. Gemeinsam mit ihm und zwei weiteren Freunden – Gregory Liszt am Banjo und Rushad Eggleston am Cello – gründete sie noch während der Studienzeit Crooked Still. Die Band, der O’Donovan als Leadsängerin vorstand, prägte in ihrer zehnjährigen Geschichte mit erfrischend undogmatischen und virtuosen Bluegrassarrangements und Countrysongs die junge amerikanische Folkszene wie kaum eine zweite.

... mehr im Heft.