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Rainer WenzelKinderlieder mit Wurzeln
Es war einmal … So beginnen Märchen, aber auch Musikerlebensläufe. Denn es war tatsächlich einmal in den Sechziger-, Siebzigerjahren ein ziemlich bekannter Deutsch-Folker mit dem Namen Rainer „Guinn“ Ketz, der in Nürnberg im Kollektiv eine Folkkneipe betrieb und unter anderem eine LP mit Liedern des Vormärz veröffentlichte.
Text: Mike Kamp
Aber bekanntlich war Deutsch-Folk leider nur ein vorübergehendes Phänomen und irgendwann tauchte eben jener Rainer mit dem angeheirateten Namen Wenzel wieder auf, spielte immer noch Gitarre, Knopfakkordeon und Dudelsack, widmete sich aber von da an bis heute ausschließlich Kinderliedern. Die Folk-Erfahrung zahlte sich dennoch aus: „Ganz klar von der Musik und den Instrumenten her – schöne, mitreißende und gefühlvolle Melodien, die auch für Kinder wichtig sind, und eben auch der Einsatz handwerklich gut gespielter Instrumente. Aber manchmal lasse ich es auch gern ein bisschen rocken, so wie es halt verschiedene Einflüsse in meinem Leben gab.“
Kinder sind kein beliebiges Konzertpublikum, sie haben spezielle Bedürfnisse und Vorstellungen und sind nicht einfach zu fesseln. Unterschiedliche Künstler in diesem Genre haben unterschiedliche Herangehensweisen. „Ich weiß nur, wie ich es mache – mit ihnen kommunizieren, ihre Themen aufgreifen mit flotter Musik und einer lebendigen Sprache. Nachdenklichkeit darf ebenso ihren Platz haben wie Lachen und Spaß.“ Es ist ein Balanceakt zwischen Unterfordern und Überfordern, zwischen dem Anspruch von jüngeren und älteren Kindern. Ein enorm wichtiges Gestaltungsmittel ist das Mitsingen. „Sie fühlen sich dadurch ernst genommen und können sich kindgemäß ausdrücken. Das sind einfach gute und kraftvolle Schwingungen, für sie selbst und auch für die Gemeinschaft.“
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