Aktuelles Album:
Game Trails (Aukai Music, 2020)
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AukaiAuf der Suche nach innerer Freiheit
Unbemerkt vom deutschen Publikum hat sich Markus Sieber zu einer gefragten Stimme innerhalb der Weltmusik vor allem in den USA und Großbritannien entfaltet. Nun will der aus dem Osten Deutschlands stammende Musiker auch sein Heimatland mit auf seine bewegenden Klangreisen nehmen.
Text: Erik Prochnow
Er ist ein Reisender, bei allem, was er tut. „Ich wollte als Junge Seefahrer werden, um aus diesem Land herauszukommen“, blickt Markus Sieber auf seine Zeit in der DDR zurück. Doch der Fall der Mauer änderte alles. Mit einem Mal konnte der 1974 in Leipzig geborene Jugendliche ganz neue Horizonte bereisen. Im Mittelpunkt steht dabei bis heute seine Leidenschaft für die Musik. Was mit der E-Gitarre als politisches Statement gegen das kommunistische Regime begann, durchlebt seitdem allerdings einen unglaublichen Wandel. Nach der politischen Wende schloss sich Sieber der Hausbesetzerszene an und startete eine Karriere in Punkbands. Doch mit der Geburt der ersten Tochter suchte er nach einer verlässlicheren Lebensgrundlage. Sieber verließ die Musik und studierte Schauspiel in Berlin sowie in Sankt Petersburg.
Doch dann traf er im schottischen Edinburgh die mexikanische Sängerin, Pianistin und Harfenistin Angelika Baumbach. „Durch sie fand ich wieder die Liebe zur Musik“, sagt Sieber. Die beiden heirateten und wanderten 2005 nach Mexiko aus. Seitdem touren sie als Duo Mirabai Ceiba sehr erfolgreich durch die USA und Südamerika. Mit ihrer populären Musik für die Yoga- und Mediationsszene bekamen sie sogar einen Plattenvertrag in Los Angeles.
„In mir schlummerte aber immer die Sehnsucht nach einem kreativen Ausdruck, der innere Bilder, Emotionen und Musik vereint“, erläutert Sieber seinen Wunsch, erneut zu anderen Ufern aufzubrechen. 2015 gründete er daher mit seiner Partnerin Baumbach das Ensemble Aukai. Der Name, der auf Hawaiianisch „Seefahrer“ oder „Reisender“ bedeutet, ist dabei Programm. „Ich kreiere musikalische Landschaften voller Raum und Ruhe, die der Hörer selbst entdecken muss“, beschreibt der 46-Jährige seine Musik.
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