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Siegfried MaekerStolz statt Vorurteil
Ohne den Impresario Siegfried Maeker wäre die Musik deutscher Roma und Sinti im Verborgenen geblieben. Im Juli erhält er auf dem Rudolstadt-Festival die Ehren-Ruth.
Text: Andreas Öhler
Dass die traditionelle Musik der Sinti und Roma ein florierender Zweig der deutschen Folk-, Jazz- und Swingszene wurde, ist keine Selbstverständlichkeit. Dazu brauchte es einen frostigen Wintertag im Jahr 1965, ein abgelegenes Gelände nahe Bonn, aus dem eine schwarze Rauchfahne aufstieg, und einen frierenden jungen Jurastudenten namens Siegfried Maeker. Ihn lockte auf der Suche nach Wärme ein mit Autoreifen entfachtes Feuer einer Sinti-Familie, die sich in einer Senke mit ihren drei Wohnwagen gruppiert hatte. Mit strengen Auflagen schikanierten Ordnungshüter damals in Städten und Gemeinden die fahrenden Familien hinsichtlich Verweildauer und Bereitstellung von Wasser und Strom.
Während der Nazizeit verfolgt und in Todeslager verschleppt, versteckten sich die Sinti fortan vor der Gesellschaft, campierten auf Plätzen am Stadtrand und kamen meist nur als hausierende Händler und auf Märkten mit den Bürgern in Berührung. Mancher Sinto spielte in einem Tanzorchester, andere „ständelten“ in Gaststätten und fiedelten Schlager wie „Du schwarzer Zigeuner“.
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