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„Ein schönes Bild von Frankreich“Das Festival ArabesquesMontpellier, Frankreich, 12.-23.9.2018
Text: Martina Zimmermann
„Ya Rayah“, der Chaâbi-Song des vor Kurzem verstorbenen Rachid Taha, ist der unfreiwillige Schlager der diesjährigen dreizehnten Ausgabe des Festival Arabesques. Die Lieder des Frankoalgeriers ertönen vor jedem Konzert, das Publikum singt und klatscht mit, mancher wischt sich eine Träne aus dem Auge. Er sei hier zweimal aufgetreten, sagt Moderator Rabah Mezouane bewegt: „Rachid, wir lieben dich.“
Die Berühmtheiten auf dem Programm sind neben der aus Algerien stammenden Souad Massi das Trio Joubran aus Palästina. Die drei Oud spielenden Brüder stellen in Begleitung zweier Percussionisten unter tosendem Applaus ihr neues Album The Long March vor. Ein anderer Oudvirtuose, Dhafer Youssef aus Tunesien, begeistert mit seinem Gesang und seinen Kompositionen zwischen Electro und Jazz.
„Das ist der Sound von heute“, meint Festivaldirektor Habib Dechraoui. „Wir bauen mit Sounds von gestern die Welt von morgen.“ Diese modernen Künstler hätten ihren Platz auf dem Festival wie auch traditionelle Bands aus dem hintersten Marokko oder Sudan. Vor allem aber zeige die Veranstaltung erfolgreich, dass es möglich ist, gesellschaftliche Gräben zu überwinden. „Wenn wir das in Frankreich können, funktioniert das überall“, so Dechraoui.
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