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Griechische Visionärin mit SeltenheitswertMartha Mavroidi TrioJazzclub Zig Zag, Berlin, 18.5.2016
Text: Katrin Wilke
Die Athenerin war alles andere als fehl an diesem eher jazzig ausgerichteten Platz, der sich in nur einem Jahr zu einem der interessantesten und gerade auch wegen seiner Stiloffenheit beliebtesten Clubs entwickelt hat. Die Zuhörer setzten sich zu dem eher seltenen Anlass, Mavroidi in unseren Breiten zu erleben, aus deutschen Freunden ihrer Musik und deutlich mehrheitlich aus Landsleuten der Band zusammen. Hier wurde einmal mehr klar, wie viele Menschen – darunter auch Kunstschaffende – die prekäre Lage im Heimatland wohl gerade in den letzten Jahren auch an die Spree getrieben hat.
In der Luft des vollen, familiär heimeligen Raums lagen viel andächtige Aufmerksamkeit und Liebe für die farbenprächtige, essenzielle Musikmelange der singenden Lautenistin. Dass sie die Lafta, dieses türkisch-griechische Saiteninstrument, seit ihrer Kindheit spielt, lässt ihre extrem gekonnte, einfallsreiche und angenehm routiniert wirkende Darbietung gut erkennen. Die Laute, die sie auf dieser Tour elektrifiziert einsetzt, scheint sie zu begleiten wie den Barden die Gitarre. Auch Mavroidi ist, allein von ihrer auf der Bühne erlebbaren Haltung her, eine Singer/Songwriterin. Neben vielen Eigenkompositionen ihres auf bislang drei eigenen Alben festgehaltenen Repertoires schöpft die junge Frau, die des Weiteren auch meisterhaft Saz spielt, aus einem großen Fundus an Traditionellem und Tanzmusiken.
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