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Folkhighlight im SchwabenlandFolkivalClub Kuckucksei, Nürtingen, 15.-17.9.2016
Text: Markus Dehm
Der Club Kuckucksei e. V. ist einer der ältesten Folkklubs in Deutschland. Er veranstaltet circa vierzig bis fünfzig Konzerte im Jahr, und die Verantwortlichen dürfen für sich reklamieren, die Crème de la Crème der deutschen und internationalen Folkszene nach Nürtingen zu holen. Als ob das nicht schon genug Arbeit für die etwa zehn aktiven Helfer wäre, hat man vor neun Jahren auch noch ein Folkfestival aus der Taufe gehoben, das Folkival. Mehr als tausendzweihundert Arbeitsstunden fließen in Organisation und Durchführung der Veranstaltung, aber dafür stimmt dann auch wirklich alles, angefangen bei der Programmauswahl über den Sound bis hin zum Catering.
Die diesjährige Ausgabe begann am Festivaldonnerstag mit einer Whiskyverkostung. Der ein oder andere Besucher mag dabei genau die richtige „Betriebstemperatur“ erlangt haben, um die anschließende Irish Pub Session so richtig zu genießen. Der Freitagabend bescherte dem Publikum dann die ersten Konzerte. Der lokale Folksänger Thomas Nature machte den Anfang. Dem Nürtinger Publikum ist er als Mundartschotte aus dem Schwabenland bekannt. Für seine Popularität sorgen zusätzlich Übertragungen im Schottenradio (schottenradio.de), das übrigens während der gesamten Festivaldauer präsent war und Interviews mit den Künstlern führte. Das Duo Wooden Merge musste im Anschluss für eine Band einspringen, die hatte absagen müssen. Sie boten dem Publikum guten, traditionell arrangierten Folk. Weiter ging es mit An Erminig. Die renommierte deutsche Band ist seit vierzig Jahren unermüdlich mit bretonischer Musik unterwegs. Vom einstigen Schülertrio hat man sich zu einer Spitzenband entwickelt, die ihr ganzes Können auch beim Folkival unter Beweis stellte. Es folgte das Duo Pipeline, bestehend aus Dermot Hyde und Tom Hake. Die beiden sind nicht nur gute Musiker und musikalisch in der internationalen Folkwelt zu Hause, sondern auch begnadete Entertainer. Hyde leitete tags darauf auch den Whistleworkshop, der mit nur wenigen Teilnehmern in puncto Interessenten allerdings noch ausbaufähig ist. Den Abschluss des Freitags bildeten drei Herren, deren Markenzeichen die identischen Krawatten sind, weshalb sie sich auch – wen wundert’s – Matching Ties nennen.
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