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Jubiläum fürs Glitterhouse-FestivalZwanzig Jahre Orange Blossom SpecialGlitterhouse-Garten, Beverungen, 13.-15.5.2016
Text: Imke Staats
Ostwestfälische Idylle, siebentausend Einwohner und außer Freibad, Eventhalle und Weserpanorama nicht viel, was die Welt anlocken könnte. Ausnahme die Villa am Ortsrand, in der das Label Glitterhouse untergebracht ist. Hier gibt es stets Austausch mit der Welt, unsichtbar. An Pfingsten gar weckt das jährliche Open Air im Garten der Villa, das Orange Blossom Special (OBS), das Gebiet an der Deutschen Märchenstraße aus dem Dornröschenschlaf. Zwanzig Jahre schon wirkt das auf die hiesige Infrastruktur und Terminkalender der Fans von Singer/Songwritern, Americana, Folk, Alternative Rock und Skandinavienpop. Das OBS ist klein, fein, und Tickets sind im Nu ausverkauft.
1996 wagten die Labelbetreiber erstmals einen „Tag der offenen Tür mit Livemusik“, erinnert sich der Eingeborene, Chef und (mit Reinhard Holstein) Gründer der Plattenfirma Rembert Stiewe. Zwanzig Jahre später, am dritten Festivaltag, wirkt er zufrieden. Auf seinem Jackett fliegen Schweine – die Festivalmaskottchen des Vorjahres. „Fabelhaft“ war 2015 das Motto, dieses Jahr lautet es „Welt aus – OBS an“. 1997 kamen zu fünf Konzerten zirka neunhundert Gäste, die Musik draußen musste um 22.00 Uhr verstummen. Jetzt sind es um die zweitausend Zuhörer, über zwanzig Auftritte, und gegen Mitternacht zieht das Publikum zu den Weserwiesen, wo sich Igluzelt an Dixi-Klo reiht. Genervt scheint im Ort keiner zu sein – so viel Geld kommt sonst das ganze Jahr nicht herein. Auch finden etwa einhundert Beverunger Jobs im Festivalteam. Das Label begegnet seiner Nachbarschaft einladend, Anwohner haben freien Eintritt. Diese Haltung wird mit Toleranz und Kooperation erwidert: Der Ortsbäcker bietet Brötchen und Kaffee, die Duschen im Tennisheim stehen Campern offen. Hier war immer schon beste Organisation, Integration und ein respektvoller Umgang mit Mensch und Natur signifikant.
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