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Geschichten über Loser im amerikanischen HinterlandThe DelinesNochtwache, Hamburg, 10.5.2019
Text: Imke Staats
Eigentlich war die Europatour der US-Band The Delines ohne einen Stopp in Deutschland konzipiert, doch zwischen ihren Gigs in Amsterdam und Malmö ließ sich noch ein Termin in der Hansestadt einflechten. Dummerweise eröffnete just am selben Abend das jährliche Großspektakel an Hamburgs nördlicher Elbseite, der Hafengeburtstag, mit Menschenmassen, Freiluftbühnen und Bierständen dicht bei dicht. Und der Club lag mittendrin.
Jedenfalls schafften es alle Mitglieder und Fans rechtzeitig zum für Punkt 21 Uhr angesetzten Auftritt.
The Delines gaben den ersten Teil des Doppelkonzertes,
die Lonesome Ace String Band aus Toronto folgte, was jedoch nichts mit einer Trennung in Vor- und Hauptgruppe zu tun hatte, sondern dem straffen Tourplan geschuldet war. Mit überschwänglicher Freude wurden sie vom Veranstalter Tino von Twickel angekündigt. Zu fünft in Tourbesetzung nahmen alle ihre Plätze auf der kleinen Bühne ein: links, im Dunkeln, Gitarrist und Texter Willy Vlautin, sonst gefeierter Romanautor und ehemaliger Bandleader der Alt.-Country-Formation Richmond Fontaine, daneben Sängerin Amy Boone, Drummer Sean Oldham, der hochgewachsene Bassist Dave Little – während der Tour eingesprungen für Freddy Trujillo –, rechts außen Trompeter und Keyboarder Cory Gray. Boones Schilderung ihrer Hafengeburtstagserlebnisse – gefangen in einem von Partyvolk umgebenen Van –, welche sie eher in eine Punkrock-Stimmung versetzten, kommentierte Vlautin mit „drink hard, rock slow“. Sie begannen mit „The Imperial“, dem Titelsong ihres gleichnamigen, im Januar veröffentlichten zweiten Studioalbums.
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