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Mondfahrt mit MusikFrau LunaTipi, Berlin, 27.10.2016
Text: Stephan Göritz
Der technische Fortschritt hat ungeahnte Fortschritte gemacht. „Fliegen wir mit dem Heißluftballon bald bis zum Mond?“, fragt man sich im Berlin des Jahres 1899 mehr oder weniger ernsthaft. Faszination und Spott mischen sich auch im Kopf von Paul Lincke. Der noch unbekannte Kapellmeister, der Melodien erfinden kann, die im besten Sinne Gassenhauer werden, kreiert mit Frau Luna den Prototyp der Berliner Operette. Das Schmissige („Das ist die Berliner Luft, Luft, Luft“) beherrscht er wie das Sentimentale („Schlösser, die im Monde liegen“). Noch heute können viele die Frau-Luna-Hits mitsingen, auch wenn sie das Stück nie gesehen haben.
Jetzt bringt das Tipi die ganze Operette auf die Bühne und besetzt sie mit Stars der heutigen Lied- und Musikkabarettszene. So geben die Geschwister Pfister die Herrin des Mondes (Andreja Schneider), ihren süffisanten Haushofmeister (Tobias Bonn) und eine zänkische Vermieterin (Christoph Marti), Thomas Pigor und Benedikt Eichhorn sind als dichtender Schneider und luftfahrtbegeisterter Mechaniker zu erleben, und Anna Mateur versucht sich im Mondhofstaat als Zofe. Ein solches Besetzungskonzept ist nicht neu, schon 2006 hieß es im Theater am Kurfürstendamm: Die Berlin Comedian Harmonists besuchen Frau Luna.
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