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Folk Spot DenmarkTønder Festival 2016Festivalgelände, Tønder, Dänemark, 26.-27.8.2016
Text: Mike Kamp
Das Tønder Festival kurz hinter der deutsch-dänischen Grenze ist seit Jahrzehnten bekannt als angloamerikanisches Musikmekka – aber eben nicht nur. Seit 2012 lädt die regierungsgesponserte Organisation ROSA-Folk Agenten und Veranstalter ein, um vor Ort acht einheimischen Bands zu lauschen, wobei das Adjektiv „einheimisch“ nicht allzu strikt definiert wird. Skandinavisch trifft die Auswahl besser, am charmantesten repräsentiert durch die drei Damen von Fru Skagerrak, die ihrem Namen entsprechend aus Schweden, Norwegen und Dänemark stammen. Der ansprechende Mix aus jeweiligen Fiddlemelodien reichte von mitreißenden Polskas bis zu romantischen Walzern. Da jeder Gruppe lediglich eine halbe Stunde Bühnenzeit zur Verfügung stand, war das norwegische Fiddleduo Odde & Holmen klar im Vorteil. Sie konnten die Traditionen der Regionen Gudbrandsdalen und Valdres etwas tiefer ausloten. Eine gelungene Kooperation zwischen ROSA-Folk und dem norwegischen Festival Folkelarm.
Rein dänisch nur in Sachen Wohnort war das Duo Elof & Wamberg. Instrumentell ist die Kombination Ukulele und Standbass ebenso außergewöhnlich wie das musikalische Spektrum von Klassik bis Reggae. Ein weiteres Duo, Fromseier-Hockings, zeigte mit Gitarre und Fiddle eine gelassene Intimität, wie sie nur Menschen auf exakt gleicher Wellenlänge eigen ist, die selbst für Ehepaare nicht garantiert ist. Fromseier-Hockings sind auch Teil des Quintetts Himmerland, wo es jedoch mit einer eklektischen Mischung aus Balkan, Afrika und der dänischen Insel Bornholm wesentlich schwungvoller zur Sache ging.
Erfreulich war generell die durchgehend positive
Reaktion des Publikums im immer gut gefüllten Klubscenen-Zelt, ganz gleich, ob es um
meditative Improvisationen oder Mitklatschanimationen ging. Der Prophet im eigenen Land ist offenbar doch etwas wert.
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