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Erlösung im ParadiesRuben & Matt and the Truffle Valley BoysSudhaus, Tübingen, 24.1.2019
Text: Christoph Wagner
Selbst Bob Dylan war begeistert. Im Jahr 2000 lobte der amerikanische Folksänger das Oscar-prämierte Brüderpaar Joel und Ethan Coen für deren Film O Brother, Where Art Thou? in den allerhöchsten Tönen: Der weltweite Erfolg des Streifens habe der amerikanischen Bluegrass-Musik zu einem Comeback verholfen, plötzlich sei diese Urmusik des amerikanischen Südens wieder gefragt. Und das Revival hält bis heute an. In Europa sind Ruben & Matt and the Truffle Valley Boys eine der Formationen, die diese Tradition lebendig halten. Vor begeisterten Zuhörern gaben sie im Sudhaus in Tübingen ein fulminantes Konzert. Wüsste man es nicht besser, würde man die fünf Musiker aus Norditalien irgendwo im Süden der USA verorten, so authentisch spielen sie den alten Stil, der Ende der Dreißigerjahre aus der Hillbilly-Musik hervorging. Darüber hinaus sehen sie mit Hut, Anzug, Hemd und Krawatte auch noch genauso aus wie die Countrymusiker von damals. Bill Monroe and his Blue Grass Boys waren die stilbildende Formation dieser einst revolutionären Musik, die den etwas windschiefen Hillbilly-Sound aus dem Appalachen-Gebirge perfektionierte, schneller und virtuoser machte und zu einem schlüssigen Konzept verband.
Mit Gitarre, Mandoline oder Fiddle, Banjo, Dobro-Gitarre und Kontrabass präsentieren Ruben & Matt and the Truffle Valley Boys ein vielfältiges Programm traditioneller Songs und Instrumentalnummern. Sie spielen diese Lieder auf so überzeugende Weise, dass man sich in eine Zeltshow in Kentucky vor achtzig Jahren zurückversetzt glaubt oder meint, einem Radioauftritt in der Grand Ole Opry in Nashville beizuwohnen. Um ein einziges Mikrofon herumgruppiert, fallen sie in den typisch näselnden Harmoniegesang ein, der durchdringend und blechern den Raum erfüllt.
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