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Oldies-Roadshow und frische, neue StimmenLead Belly FestRoyal Albert Hall, London, 15.6.2015
Text: Ken Hunt
Leadbelly (oder Lead Belly, wie sein Name in jüngster Zeit gern geschrieben wird), war in der öffentlichen Wahrnehmung hauptsächlich ein Folkbluessänger, wie unter anderem die fünf CDs umfassende Smithsonian Folkways Collection aus diesem Jahr zeigt. Als Zwischenspiele dieses „Tribute Concert“ wurden biografische Filmhäppchen serviert, die leider nur an der Oberfläche des Phänomens Leadbelly kratzten – die Hauptsache aber war, dass die Besucher seine Stimme und etwas von seinem Wesen erleben konnten.
Wesentlich geschickter gingen die Organisatoren des Lead Belly Fest bei der Auswahl der auftretenden Künstler vor und hatten – getreu George Harrisons Spruch „No Lead Belly, no Beatles“ – eine hervorragende Mischung von Musikern der verschiedenen Generationen versammelt, darunter Frontleute von Weltklasse. So gab sich im ersten Set Paul Jones die Ehre, Sänger und Mundharmonikaspieler von Manfred Mann, der Blues Band und der Manfreds. Er sang „John Hardy“ und lieferte mit „Black Betty (Bam-ba-lam)“ die wohl beste Darbietung der ersten Hälfte, die er mit ein wenig „Hey! Bo Diddley“ und „Do Wah Diddy Diddy“ einleitete. Dennis Locorriere, der ehemalige Sänger von Dr. Hook & The Medicine Show, präsentierte das eindrucksvoll obskure „I’m On My Last Go-Round“ und „Take This Hammer“, während Eric Burdon von den Animals im zweiten Set „In The Pines“ und „House Of The Rising Sun“ spielte und dann als Star des Abends Van Morrison auftrat.
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