Diskografie:
Mania Regressia (Greedy for Best Music, 2014)
High Words (Greedy for Best Music, VÖ: 28.4.2017)
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Alles begann im KnabenchorJewish MonkeysJüdischer Diasporahumor made in Tel Aviv
Jossi Reich und Roni Boiko hätten sich mit dem während der Grundschulzeit beachtlichen Altersunterschied von achtzehn Monaten auch kaum kennengelernt, wenn sie nicht in den Siebzigerjahren gemeinsam im Synagogenchor der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main gesungen und nahezu denselben Nachhauseweg gehabt hätten. Den beiden blieb gar nichts anders übrig, als sich zu unterhalten, um alsbald musikalische sowie intellektuelle Gemeinsamkeiten zu erkennen.
Text: Matti Goldschmidt
Im frühen Erwachsenenalter jedoch, als sie die Frankfurter Szenetreffs hinter sich gelassen hatten, trennten sich die Wege der beiden. Reich blieb in Frankfurt und studierte Psychologie, Boiko zog es nach Westberlin und zum Studium der Veterinärmedizin. Dem Synagogenchor längst entwachsen, entfiel durch die unterschiedlichen Berufswege auch das gemeinsame Musizieren auf Instrumenten wie Klavier oder Gitarre. Der einem israelischen Elternhaus entstammende Boiko zog schließlich 1997 mit kurzem Umweg über New York nach Israel. Reich folgte wenig später, inzwischen verheiratet mit der aus Tel Aviv stammenden Fotokünstlerin Einat Sarig und Vater von zwei Kindern. Ob dieser Umzug auch eine zionistisch-ideologische Komponente habe? „Auf keinen Fall“, so Reich, er fühle sich einfach auf gesellschaftlicher Ebene in Israel wohler, das tägliche Leben sei einfacher. Außerdem gäbe es nun ja auch Schwiegereltern, denen hie und da die Kinder anvertraut werden könnten.
Das Projekt Jewish Monkeys wurde im Jahr 2000 von den beiden Wiedervereinten ins Leben gerufen. Was den Namen angeht, lehnten sie sich an den der US-amerikanischen Teeniepopgruppe The Monkees an, die 1965 in Los Angeles für eine Fernsehserie zusammengewürfelt worden war. Das „Jewish“ ergab sich einfach aus der faktischen Begebenheit. Wobei die Band nicht nur im Gruppennamen damit kokettiert. Als „typischer Diasporajude“ – Originalton Reich – und als im Nachkriegsdeutschland groß gewordene Juden, sei das Jüdische gewissermaßen notwendigerweise in die Kunst der alsbald als Trio wirkenden Gruppe hineingeflossen. 2003 nämlich hatte sich mit Gael Zaidner ein weiterer, allerdings bereits mit eigener Praxis etablierter und zusätzlich mit schauspielerischen Eigenschaften bestückter Psychologe dem Duo angeschlossen.
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