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SR 2 KulturradioCrossover-Konzept mit Auszeichnung
Es gibt sie noch, die Radiosender, die in ihrem Programm viel Raum gewähren für qualitativ hochwertige Singer/Songwriter-, Folk- und Weltmusik. Doch dem herrschenden Trend zu trotzen und nicht dem Mainstream zu verfallen, um vermeintlichen Quoten hinterherzurennen, ist nicht einfach.
Text: Erik Prochnow
„Uns treu zu bleiben, ist eine kontinuierliche Herausforderung“, sagt Ricarda Wackers, Programmchefin von SR 2 Kulturradio. Für die genreübergreifende Sparte des Saarländischen Rundfunks hat sich diese Haltung bislang ausgezahlt. Am 17. Mai verlieh die GEMA dem einst reinen Klassiksender ihren jährlichen Radiokulturpreis für das herausragende Crossover-Programm, das sich zwischen Klassik, Singer/Songwriter-, Folk- und Weltmusik, Jazz sowie Chanson bewegt. Selbst vier Jahre nach der Reform des Programms ist jedoch der Druck seitens eines Teils der alten Hörerschaft groß. Wackers: „Auch wenn die anfängliche heftige Kritik verflogen ist, können viele den Wechsel noch immer nicht akzeptieren.“ So beschweren sich Hörer weiterhin über die das Alltagsprogramm durchziehende klingende Mischung, manche würden gar gerne mit einer Sinfonie geweckt werden.
Anspruchsvolle Folk- und Weltmusik als Erkennungsmerkmal
Die Hartnäckigkeit der Programmleitung, den neuen Kurs durchzuziehen, trägt allerdings nicht nur in Form von Preisen Früchte. „Wir gewinnen neue Hörer und immer mehr erkennen, dass anspruchsvolle Musik weit mehr ausmacht als nur Beethoven oder Mozart und in allen Genres stattfindet“, sagt Wackers. Der 1967 als Studiowelle Saar gestartete Sender, der mit der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern wie andere Rundfunkstationen über sein eigenes Sinfonieorchester verfügt, geht seit Ende Juni 2014 neue Wege. Das gesamte Tagesprogramm unter der Woche zwischen 6.00 und 17.30 Uhr wurde auf die neue Crossover-Schiene umgestellt. Statt langer Klassikstrecken wechselt heute Musik von Bach, Liszt oder Haydn mit Stücken von Tori Amos, Emmylou Harris, Fjarill, Miriam Makeba, Lisa Loeb, Joji Hirota, Habib Koité oder Kari Bremnes. „Wir wählen vor allem handgemachten Folk mit Ideenreichtum und gutem Gesang aus“, erläutert Wackers. Dieser Wechsel zwischen Klassik und anspruchsvollen zeitgenössischen Genres wie Folk-, Weltmusik, Chanson oder Jazz ist inzwischen die Grundfarbe und das Erkennungsmerkmal des SR 2 Kulturradios.
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