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Autonomy (Eigenverlag, 2017)
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Brothers MovingNomaden der Straße
2008 machten sich die drei Brüder Asken, Esben und Simon der Familie Knoblauch aus Djursland
von der dänischen Ostküste auf, die Welt mit ihrer Musik zu erobern. Sie kamen nach New York, trafen in Nils Sørensen ihren vierten „Bruder“ und mischten die Straßen mit ihrem Mix aus Rock ‘n‘ Roll, Folk, Funk und Streetpunk auf – frei nach der Songzeile des Musicals New York, New York: „Wer es hier schafft, der schafft es überall.“ Ihr Lieblingsplatz wurde der Union Square. Ihre Fans haben Videos ihrer Auftritte bei You Tube eingestellt, die bereits fünfzig Millionen Zuschauer gefunden haben. Es folgten Einladungen nach Russland, Israel, Osteuropa, bis in die Karibik und Brasilien.
Text: Stefan Sell
Wie kamen Brothers Moving auf die Idee, einem Grimm-Märchen gleich, als Brüder in die Welt zu ziehen und ihr Glück zu suchen? „Unsere Eltern hatten ein Café, sie verkauften Bier und boten ein paar Gerichte an. Sie brauchten jemand, der die Leute unterhielt, das waren wir. Als wir nach New York gingen, waren wir schon darin geübt, vor Publikum aufzutreten. Dann kamen wir nach San Francisco, tauschten das Piano gegen eine Cajón, gingen zurück nach New York und begannen auf der Straße zu spielen.“ Brothers Moving hatten ihre Besetzung gefunden, zwei Gitarren, eine Cajón, ein Bass, dazu ein Kazoo und ihr vierstimmiger Gesang. „Und siehe da, wir hatten immer eine Menge Geld im Hut. So blieben wir für einige Jahre dort.“ Viel Geld hieß, dass das Quartett in einem Set von fünfundvierzig Minuten 200 bis 300 Dollar machte,und bis zu fünf Sets am Tag. spielte. „Normalerweise tritt man in kleinen Clubs von New York umsonst auf – nur um Aufmerksamkeit zu bekommen.“
Wie aber wurde aus Brothers Moving ein You-Tube-Phänomen? „Einige der Fußgänger machten Videos, setzten sie ins Netz, und es entstand ein Hype.“ Aufgrund dieser Videos bekommen sie seit drei, vier Jahren Auftrittsangebote aus der ganzen Welt. „Am Anfang sagten wir zu allem ja, Hausparties, Wohnzimmerkonzerte, Modeschauen, aber je mehr Erfahrung wir bekamen, desto wählerischer wurden wir. Bekannt zu werden war nie unsere Motivation. Von Anfang an wollten wir einfach nur Musik machen,“ so die Band. Der Klang ihrer Musik ist amerikanisch geprägt. Nach vielen Coverversionen präsentieren sie heute mehr und mehr eigene Songs, doch wer durchs Netz surft, bekommt den Eindruck, dass Calloway‘s „Minnie The Moocher“ ihr Lieblingslied ist. „Nein“, sagen sie, „das ist das Lieblingslied unserer Fans!“
Diesen Sommer waren sie in Gøta auf den Färöer. Bei dem hier ansässigen G! Festival geht es ein wenig wie in Wacken zu, ein kleines Fischerdorf wird im Sommer zur Musikmetropole. Brothers Moving sind auch schon auf der New York Fashion Week für eine Modenschau von Stella McCartney auf die Bühne gegangen.
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