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Backkatalog   Ausgabe Nr. 5/2017   Internetartikel
»Wir lieben unsere gemeinsame Arbeit.«
The Henry Girls * Foto: Lorcan Doherty

5 Minuten mit ...


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Dieser Artikel ist ein Auszug aus der Printversion, das Heft kann bestellt werden unter www.irish‑shop.de.

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Aktuelles Album:

Far Beyond The Stars
(Beste! Unterhaltung, 2017)


Cover Far Beyond the Stars


The Henry Girls

Drei musikalische Schwestern

Während Geschwister üblicherweise viel streiten, scheint das gemeinsame Musizieren im Sandkistenalter zu befrieden und sich positiv auf eine gemeinsame Karriere auszuwirken, denn Folk-Schwestern-Bands gibt es einige erfolgreiche: The Roches aus New Jersey, The Unthanks aus England oder die Gothard-Sisters aus Washington. In diese Tradition reihen sich auch Lorna, Karen und Joleen aus dem irischen Malin ein.

Text: Imke Staats

Sie wuchsen in einem Haus voller Musik auf. „Im Wohnzimmer stand ein Klavier, auf dem immer jemand spielte,“ erinnert sich Lorna. Hauptsächlich wurde Hausmusik gemacht. Nachdem alle sechs Schwestern 1999 auf einem Festival in Italien debütiert hatten, war für drei von ihnen sofort klar: Musizieren ist klasse, aber Auftritte sind Stress. Trotzdem hatten Lorna, Karen und Joleen – damals noch Jugendliche – Blut geleckt. Als Joleen 2001 die Schule abschloss, nahmen sie ein Demotape auf, stürzten sich ins Musik-Studium und die Welt der Gigs und nannten sich in Gedenken an ihren Opa „Henry Girls“, der Stein kam ins Rollen.
Neben Harmoniegesang verstehen sich die Multinstrumentalistinnen unter anderem auf Fiddel, Ukulele, Banjo, Gitarre, Harfe, Mandoline, Piano und Akkordeon. Dem Genre nach irgendwo zwischen Irish Folk und Roots Rock, changiert ihr ihre Musik zwischen traditionellen irischen Tunes und Americana. Aber sie erproben auch poppigeren Sound oder wagen sich an Cover-Versionen aus Indie-Pop und New Wave, wie auf ihrer CD Dezember Moon mit einer Interpretation von „Watching the detectives“ von Elvis Costello. Sechs Alben haben sie herausgebracht, das jüngste Far beyond the Stars erschien Anfang 2017. Das eher traditionell, aber hin und wieder auch poppige Album enthält Stücke über Beziehungen und Selbstbehauptung, in denen sich klanglich zart-romantisch Glück und Dankbarkeit übertragen und auch kräftigere Anschläge, die zum Beispiel in dem Song „Rebel Girl“ von einer rebellierenden jungen Frau erzählen.
Trotz eines Altersabstands von etwa zehn Jahren zwischen Karen und Joleen hilft ein fast gleicher Musikgeschmack bei der Zusammenarbeit. Schwesterliches Vertrauen und ein respektvoller Umgang miteinander lassen zu, dass sie ehrlich miteinander sind, Streit ist selten. „Wir lieben unsere gemeinsame Arbeit“, spricht Lorna für alle. Als Schwestern-Band sind sie besonders beeindruckt von den Boswell Sisters, einer Vokalgruppe aus den Dreißigerjahren. Ihre Begeisterung geht so weit, dass sie eine Tribute-Show arrangierten, für die die Henry Girls 24 ihrer Stücke lernten, die sie mit Blaskapelle, aufwändiger Bühnengestaltung und TänzerInnen beim Derry Jazz Festival und dem Eragail Kunst-Festival erfolgreich aufführten.

... mehr im Heft.