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Ausgabe 3/2020


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DEUTSCHE VIELFALT IN DER POPMUSIK
Johannes Oerding, Sarah Connor und die Onkelz stürmen die Albumcharts. Wer auf andere Töne hofft, findet vielleicht in dieser Übersicht einige Anregungen.

 AYO: Royal
AYO
Royal
(Wagram)


AYO, internationaler Star deutscher Herkunft, macht auf ihrem neuen Album Royal ihrem Ruf als exzellente Sängerin alle Ehre. Ob auf Englisch, Französisch oder Deutsch, ihre Songs klingen wie für den Lieblingsjazzclub geschrieben. Dafür sorgen neben dem aufregenden Gesang die brillanten Begleitmusiker, allen voran der stark betonende Kontrabass.
Chris Elstrodt

 MICHAEL WITTE: Der Hase Leben
MICHAEL WITTE
Der Hase Leben
(Timezone)


MICHAEL WITTE legt mit Der Hase Leben ein bemerkenswertes deutschsprachiges Rockalbum hin. Musikalisch liegt der Künstler zwischen Südstaatenrock, Hamburger Schule und Stoppok. Die Wittes Texte sind angenehm persönlich und unprätentiös. Politische Statements finden sich ohne Totschlagargumente. Dieses Album wird man auch in Jahren noch ohne Scham hören können.
Chris Elstrodt
 CAROLIN NO.: No No
CAROLIN NO.
No No
(Fuego)


Einem Charterfolg näher rückt das Singer/Songwriter-Duo CAROLIN NO. Es widmet sich mit seinem neuen Album No No dem Mainstream. Das wird den einen entsetzen, den anderen begeistern. Es ist aber allzu verständlich, dass die Künstler mit ihrem überragenden Songmaterial endlich auch ein großes Publikum erreichen wollen. Mit No No stehen die Chancen besser denn je. Wenn schon Pop, dann so.
Chris Elstrodt

 JAN KOEMMET: Löwenstern
JAN KOEMMET
Löwenstern
(Soulfood)


JAN KOEMMET setzt mit Löwenstern auf einfache Melodien und einfache Texte. Dadurch werden die Songs zwar eingängig, von anspruchsvolleren Hörern allerdings eher belächelt. Die persönlichen Botschaften kommen dennoch an und werden noch verstärkt durch ein liebevoll gestaltetes Booklet. Musikalisch bietet der Künstler sauber gespielten Poprock mit einem Hauch Schlager.
Chris Elstrodt
 FLORIAN OSTERTAG: Flo And The Machine
FLORIAN OSTERTAG
Flo And The Machine
(AdP Records)


Poperfahren ist auch der schwäbische Künstler FLORIAN OSTERTAG, der bereits als Sideman von Lena und Philip Poisel ausgedehnte Tourerfahrung sammeln konnte. Umso erstaunlicher ist sein lupenreines Folkrockalbum Flo And The Machine. Die Kompositionen folgen zwar modernen Popstandards, die Arrangements könnten aber aus besten Pentangle-Zeiten stammen. Damit erzeugt der Künstler ein wundervolles, zeitloses Folkwerk.
Chris Elstrodt

 AVEC: Homesick
AVEC
Homesick
(Earcandy Recordings)


Die Sängerin AVEC aus Österreich folgt den Erfolgspfaden von Dua Lipa und Halsey, ohne die akustischen Instrumente zu vernachlässigen. Homesick klingt ein wenig wie für den ESC komponiert, nur klüger. Damit bietet dieses Album das ideale Futter für Menschen, die auf neue Veröffentlichungen von Boy oder Hundreds warten.
Chris Elstrodt
 DAS LUMPENPACK: Halbzeit
DAS LUMPENPACK
Halbzeit
(Roofmusic)


DAS LUMPENPACK war auch vor dem sensationellen Quarantäne-Online-Konzert einer der gar nicht mehr so geheimen Geheimtipps aus deutschen Landen. Witzig – und damit bedenklich nah an Comedy – trifft das Duo den Zeitgeist und erreicht ein Millionenpublikum. Von den Livequalitäten der beiden Helden kann sich jeder auf dem Doppelalbum Halbzeit überzeugen. Die Band ist vielleicht das Wertvollste seit dem Ende von Joint Venture, wenn nicht sogar seit den Ärzten – in Zeiten wie diesen unbezahlbar.
Chris Elstrodt

GLOBALE KLÄNGE
 GWENDOLINE ABSALON: Vangasay
GWENDOLINE ABSALON
Vangasay
(Ting Bang)


Ob sie – wie im Opener „Binda“ – ihren Gesang auf dem Daumenklavier Sanza begleitet, das Cesaria Evora gewidmete „La Diva De La Morna“ teils a cappella, teils als Call-and-Response mit den Begleitstimmen absolviert oder die vielschichtigen Arrangements ihres musikalischen Direktors Hervé Celcal mit ihrer markanten Stimme veredelt – die charmante Dame aus dem französischen Überseedepartement La Réunion macht auch auf ihrem zweiten Album aus jedem Song ein kleines Kunstwerk.
Walter Bast
 ILKKA AROLA SOUND TAGINE : Land Ahead!
ILKKA AROLA SOUND TAGINE
Land Ahead!
(Flame Jazz Records)


Eigentlich wieder einmal ein formal lupenreines Jazzalbum, aber wenn jemand so souverän und augenzwinkernd mit den musikalischen Parametern aus Arabien, Asien oder dem Balkan umgeht wie das Sextett des finnischen Trompeters Ilkka Arola, dann lässt der Rezensent mit Vergnügen fünf gerade sein!
Walter Bast

 BAISER SALÉ: Lay Down Your Weights!
BAISER SALÉ
Lay Down Your Weights!
(Eigenverlag)


Musik ist eine Universalsprache. Will man aber zudem eine Botschaft loswerden, so ist wieder eine gewisse Vielfalt vonnöten. Das Quartett aus München und Umgebung verkündet diese auf Englisch, Französisch, Spanisch, Bayerisch und dem südostafrikanischen Chichewa. Musikalisch regiert die global weitverzweigte Offbeat-Familie. Und das, wo man hierzulande so gern auf die eins und drei mitklatscht …
Walter Bast
 BUKAHARA: Canaries In A Coal Mine
BUKAHARA
Canaries In A Coal Mine
(BML Records)


Ein feines neues Album von Soufian Zoghlami (voc, g, dr), Ahmed Eid (b, perc), Daniel Avi Schneider (v, mand) und Max von Einem (tb, sousafon) mit gewohnt komplexen Rhythmen, eingängigen Melodien und einem liebenswerten Video zu „Happy“. Die anschließend geplante Tour fiel dann wegen Corona aus, sodass sich Fans mit einem von WDR-Cosmo gestreamten Quarantänekonzert begnügen mussten. Immerhin.
Walter Bast

 DUBIOZA KOLEKTIV: #fakenews
DUBIOZA KOLEKTIV
#fakenews
(Men Art)


Mit Manu Chao, Earl Sixteen, Soviet Suprem, Los De Abajo und Robby Megabyte hat sich das Oktett aus Bosnien-Herzegowina eine illustre Gästeschar für sein neues Werk geleistet. Doch auch wenn die Mitstreiter neue Klangfarben ins Geschehen einstreuen – sooo nötig hätten’s die Bosnier nicht gehabt! Die Band rockt auch so, was das Zeug hält, und einen derart herrlichen Nonsens wie den „French Song“ haben auch nicht viele im Gepäck.
Walter Bast
 SUNNY JAIN: Wild Wild East
SUNNY JAIN
Wild Wild East
(Smithsonian Folkways Recordings)


Nachdem er in den letzten zehn Jahren mit seiner Lieblingstruppe Red Baraat zugange war und dort fast ausschließlich die indische Fasstrommel Dhol bedient hat, sitzt der 45-jährige Amerikaner mit indischen Wurzeln auf seinem aktuellen Soloalbum wieder verstärkt am Schlagzeug. Inhaltlich widmet sich Jain autobiografischen Themen, erzählt im Booklet Familiäres und spürt den musikalischen Zusammenhängen zwischen den Soundtracks von Bollywoodfilmen und denen von Spaghettiwestern eastwoodscher Provenienz nach. Entstanden ist ein brillanter Hybrid zwischen alter und neuer Heimat mit viel folkloristischem und psychedelischem Flair.
Walter Bast

 LEE „SCRATCH“ PERRY: Heavy Rain
LEE „SCRATCH“ PERRY
Heavy Rain
(On-U Sound)


Zeit, mal wieder in die Dub-Badewanne zu steigen und sich dort in den Klangkaskaden von Rainford Hugh Perry zu aalen. Schön, dass der 84-jährige Jamaikaner nicht plötzlich in Klassik oder Heavy Metal macht, sondern weiterhin das, wofür ihn die Welt liebt: entspannte Reggaetracks mit viel Geblubber, Gefiepe, Echo und L/R-Kanalwechseln. May he live forever!
Walter Bast
 SHARA: Kartulia
SHARA
Kartulia
(Memo Music)


Willkommen in Georgien, wo die Männer so genial singen können wie in Bulgarien die Frauen, nur tiefer halt. Das zehnköpfige Ensemble bettet den alten polyfonen Gesangsstil in ein zeitgemäßes Rockarrangement und schubst ihn so mit viel Verve in die Gegenwart. Experiment gelungen.
Walter Bast