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BIBI From Bibi With Love XX (Eigenverlag)
Zwischen Singer/Songwriter und Chanson bewegt sich die dänische Sängerin Bibi. Ihre Eigenkompositionen setzen auf eine Mischung von Kunst und Gefühl und passen eher in eine Bar oder auf eine Theaterbühne als auf die Straße. Traditionelle Folklore findet man nicht, für Liebhaber der späteren Werke von Gitte Haenning ist Bibi aber auf jeden Fall eine Empfehlung. ce
| JULIA BIEL Black And White, Vol. 1 (Brilljant)
Eine einzigartige, einprägsame Stimme, die irgendwo zwischen Jazzgesang und Pop changiert. Zerbrechlich und verloren wirken die am Piano begleiteten Lieder, und allem unterliegt eine melancholische Stimmung. Trotzdem stimmt die Platte nicht traurig oder hoffnungslos, sondern zaubert ein nachdenkliches Lächeln zuerst ins Gemüt und dann ins Gesicht. ah
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Laurent Bourque Blue Hour (CCS Rights Management)
Der Kanadier setzt auf minimalistische Arrangements mit einprägsamen Melodien. Der Einsatz von E-Piano und Rhythmusmaschine lässt die Musik eher Pop als Folk sein, und er pflegt einen derzeit angesagten Gesangsstil, unangestrengt, voller unterkühlter Romantik und damit das Gegenteil von Kraft, Intensität, Schmerz und Ausdrucksstärke wie im Blues. hjl
| THOMAS DYBDAHL Fever (V2 Records)
Im Studio des norwegischen Produzenten Havard Rosenberg wurde dieses Album eingespielt, und Thomas Dybdahls Liebe zu den Klassikern des Soul und Funk ist unverkennbar. Frisch, modern und dennoch retro wirken die Stücke, lassen Erinnerungen an Bill Withers und Nina Simone aufleben und kleiden alles in ein Gewand aus Hip-Hop und Urban-Dancefloor-Sounds. ah
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THE ELEPHANT CIRCUS The Elephant Circus (Gänseblümchen)
Einen klassischen Indie-Sound in bester Achtzigerjahre-Tradition präsentieren uns die beiden Jungs von Elephant Circus auf ihrem dritten Album. Das klingt zumeist nach The Wedding Present und manchmal auch nach Bob Dylan, womit sich der Folkanteil des Albums dann auch erschöpft. Kopf Uli Tsitsos spielt alle Instrumente außer den Drums, die passenden Beats dazu kommen von Michael Szilovic. ce
| RAINALD GREBE & DIE KAPELLE DER VERSÖHNUNG Albanien (Versöhnungsrecords/Broken Silence)
Deutsche Lebenswirklichkeit durch die Grebe-Brille betrachtet, diesmal wieder mit den Bandkollegen. Dass sich das nicht wesentlich von Vorherigem unterscheidet – geschenkt. Genüsslich demontiert er weiter die Zeitgeistzwänge oder wirft ironische Blicke auf jegliche Früher-war-alles-besser-Mentalität. Grebe bleibt ein wichtiger Chronist unserer Zeit. sb
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HILA 21 (Underdog Records)
Frage an Radio Jerewan: „Ist das was für unser Magazin?“ Antwort: „Im Prinzip: Nein! Die machen eher so schrägen Jazz. Aber die eine Hälfte des Duos (Artyom Manukyan) war mal Bassist & Cellist bei der Armenian Navy Band von Arto Tunçboyacıyan, und die andere Hälfte (David „Dawatile“ Kiledijan) hat schon mal Weltmusikplatten produziert.“ Ja dann … wb
| JAMILA & THE OTHER HEROES Sit El Kon (Springstoff)
Die Instrumentierung der deutsch-syrisch-polnischen Band (Gesang, E-Gitarre, E-Bass, Percussion, Schlagzeug) legt es schon nahe – eigentlich ist dies eine Popband, die freilich Ausflüge gen Jazz und Hardrock macht, allerdings mit vielen orientalischen Elementen. Die meist arabischen Texte zeugen von politischem und zivilgesellschaftlichem Engagement. ink
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ANGELA MAIR Licht und Schatten (Mai Records)
Direkt aus Wien, ohne Dialekt, aber dafür direkt aus dem Herzen. Sängerin Angela vertont zu liebreizendem Gitarrenspiel selbst gefertigte Kalenderweisheiten wie „Die Schönheit des Schweigens erkennt man dann, wenn man bemerkt, dass ein Wort nur vieles erklären kann.“ (?) Darauf hat die schweigende Welt gewartet. hj
| GARY MOORE Live From London (Provogue)
Auch zehn Jahre nach seinem Tod ist Gary Moores Technik des simultanen Slide/Bend/Vibrato auf der Gibson Les Paul in Verbindung mit an der Sättigungsgrenze gespielten Marshall-Verstärkern unerreicht. Im Ergebnis klang seine Gitarre dann wie eine gestrichene Geige, nur eben in der Lautstärke eines landenden Hubschraubers. Kann man alles hier hören. ah
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ROOSMARIJN Inside Out (What We Call)
Ein prägnantes Debüt. Nur fünf Stücke legt die niederländische Bratschistin auf ihrer EP vor. Doch von der 25-Jährigen wird man sicherlich bald noch viel mehr hören. Mit ihrem ätherischen Gesang, ihrem einfühlsamen Spiel, einer Loopstation und Effektgeräten komponiert die studierte Musikerin einen ganz eigenen experimentellen Pop voller eingängiger Melodien. ep
| NTJAM ROSIE Family & Friends (O-tone-Music)
CARTER SAMPSON with KYLE REID and JASON SCOTT Trio (Must Have Music)
Mit neun Jahren kam Rosie Boei (aka Ntjam Rosie, *1983) aus Kamerun in die Niederlande, wuchs in Maastricht auf, nahm Gesangsunterricht und hat sich in ihrer Wahlheimat als vielseitige Sängerin einen guten Namen machen können. Ihr stark von Jazz, Soul und Pop geprägtes englischsprachiges Album ist Teil zwei einer Trilogie. Starke Stimme, eingängige Songs. rs
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NTJAM ROSIE Family & Friends (O-tone-Music)
CARTER SAMPSON with KYLE REID and JASON SCOTT Trio (Must Have Music)
Kurzes Countryalbum – nur fünf Songs – mit viel Gitarre, fast ohne Schlagzeug und einer Stimme, die alles hinbekommt. Luftige Arrangements mit akustischer und elektrischer Gitarre sowie Pedal Steel Guitar, die sich wohltuend vom Mainstream absetzen. hjl
| MARIANA SEMKINA Sleepwalking (Kscope)
Die Sängerin des erfolgreichen russischen Progressive-Rock-Duos Iamthemorning wandelt auf Solopfaden. Mit ihrer an Kate Bush erinnernden eindringlichen Stimme präsentiert sie elf neue Lieder über das Durchschreiten einer schweren Zeit. Intensive Geschichten mit gewaltigem sphärischem Sound zwischen Alternative Folk, Pop und Drama. ep
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STARING GIRL EP (Kombüse Schallerzeugnisse)
Deutlich druckvoller als die melancholisch-versonnene Vorgängerin von 2018 rocken die meisten Stücke dieser Sammlung, mit starker Betonung auf der von Jens Fricke gespielten Gitarre, dazu die lässige Prosa von Steffen Nibbe. Das gut geölte Quintett hat fünf „Altlieder“ neu interpretiert und diese mit einem neuen, sechsten rotzig-charmant abgerundet. is
| CHRISTOPHER PAUL STELLING Best Of Luck (Anti)
Mentor Ben Harper produzierte das etwas unausgeglichene Album. Mit „Have To Do For Now“ startet es irgendwo zwischen Nick Drake und Damien Rice. Ein gut gelauntes „Trouble Don’t Follow Me“ erinnert an Motown-Hits. Der rumpelnde Blues von „Until I Die“ und die heulende E-Gitarre von „Hear Me Calling“ dagegen führen etwas arg weit weg vom Kern des Geschehens. mw
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RAYMOND WRIGHT Strikly Real (Vibes Point Music)
Doch, liebe Englischlehrer und Muttersprachler, der Titel stimmt so! Sprachliche Eigenheit halt. Seine musikalischen Eigenheiten lebt der 48-jährige Jamaikaner im klassischen Reggae aus, wobei gelegentliche Ausflüge zu RnB oder Soul das Repertoire passend ergänzen. Und dank seiner wandlungsfähigen Stimme ist Wright stets stilsicher und authentisch. wb
| Stefan Backes (sb) Walter Bast (wb), Chris Elstrodt (ce), Achim Hennes (ah), Harald Justin (jus), Ines Körver (ink), Hans-Jürgen Lenhart (hjl), Erik Prochnow (ep), Roland Schmitt (rs), Imke Staats (is), Martin Wimmer (mw)
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