Rezensionen der Ausgabe 5/2018
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LEO BUD WELCH Late Blossom Blues – Die unglaubliche Geschichte des Leo Bud Welch (Hoanzl), DVD, mit dt. Infos
Der Blues in seiner Urform war einst so vielfältig wie kaum ein anderes traditionelles Genre. Davon ist hier leider nichts mehr zu spüren. Es wird der kürzlich verstorbene Leo Bud Welch aus Mississippi porträtiert. Bei allem Respekt vor diesem Leben, welches so viele arme Menschen in den Südstaaten hatten und haben, kann man Welch trotzdem nicht beim Musizieren zuhören. Er röchelt ins Mikrofon, spielt seine „drei“ Licks auf einer notorisch verstimmten Gitarre. Sein Repertoire besteht weitgehend aus bekannten Blueshits und Phrasen. Von den Ursprüngen des Blues ist das alles weit entfernt, und der Mann hätte unter Musikern wie Muddy Waters, Lightnin’ Hopkins oder John Lee Hooker (auf welche er sich bezieht) keinen Song überstanden. Das gerät hier vor lauter Bluesromantik in Vergessenheit. Bluesfans seien die Filme von Les Blank oder The Land Where The Blues Began (Alan Lomax) und Out Of The Blacks Into The Blues (Robert Manthoulis) ans Herz gelegt. Visuell nicht so brillant produziert, aber dafür voller großartiger Musik. Es ist nahezu würdelos, Leute wie Welch auf eine Bühne zu setzen, um dann zu behaupten, noch eine Blueslegende entdeckt zu haben. Ferdinand Kraemer
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