Rezensionen der Ausgabe 1/2016
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MASEN ABOU-DAKN Mehr als nur Worte – Erfolgreich Songtexte schreiben : d. Kreativbuch f. Songwriter u. Musiker: mehr Ideen, starke Lyrics, klares Profil. www.schott-music.com (Mainz (u.a.) : Schott, 2015. – 272 S. : mit Abb. – (ED ; 22329)) ISBN 978-3-7957-4464-9 , 19,50 EUR
Es sind derzeit gute Zeiten für deutsch singende Singer/Songwriter oder Pop- und Rocksänger. Das Problem ist nur: Bei deutschen Texten versteht das Publikum, was man singt und sagen möchte. Da ist es besser, wenn die Songs textlich durchdachte Form und Inhalt haben – zugleich aber individueller Ausdruck des jeweiligen Künstlers sind. Für alle, die beim Schreiben ihrer Texte ein solides Fundament möchten, sei das Buch des Songwriting-Pädagogen Masen Abou-Dakn empfohlen. Im Vergleich zu seinem 2006 erschienenen Buch Songtexte schreiben hat der Autor jetzt ein Werk publiziert, das noch mehr als Arbeitsbuch durchgearbeitet werden will – gleich ab der ersten Seite. Es geht um die entscheidenden Themen, bei denen man von den Erfahrungen des Autors stark profitiert. Ein paar Beispiele: Wie schreibe ich eine „Hookline“, die im Gedächtnis bleibt? Wie werden meine Texte emotional? Brauchen Songs eine Story? Muss mein Text „schön“ singbar sein? Der Autor illustriert sein Wissen mit Auszügen aus 180 Songs. Dieses Buch liest man nicht innerhalb weniger Tage durch, man sollte es über Monate durcharbeiten. Der Lohn dafür ist, dass man sich von Übung zu Übung mit der Sprache sicherer fühlt. Und man spürt: Zum Schreiben von Songtexten mag Talent von Vorteil sein, man kann Kreativität aber auch trainieren. Dieses in einem renommierten Musikverlag erschienene Arbeitsbuch empfiehlt sich ebenfalls für Schulen, Musikschulen und Musikhochschulen. Es macht Mut zum Schreiben und zum eigenen Profil. Udo Hinz
| OSKAR KRÖHER Fahrende Sänger. www.spurbuch.de (Baunach : Spurbuchverl., 2015. – 456 S. : mit Farb- u. s/w-Fotos) ISBN 978-3-88778-441-6 , 29,80 EUR
Im fünften und vorläufig letzten Band seiner Lebenserinnerungen blickt Oss Kröher auf sein Leben als Sänger im Duo Hein & Oss zurück. Er beschreibt, wie es ihm gelang, aus der Leidenschaft für Lieder einen Beruf zu machen und zu einem „Volkssänger“ zu werden, der das Bundesland Rheinland-Pfalz auch im Ausland musikalisch repräsentierte. Den Schwerpunkt des Buches bilden die sechs Waldeck-Festivals von 1964 bis 1969. Der Autor betrachtet sie als die Wiege des demokratischen Volkslieds, dem er verpflichtet ist. Er verweist auf den 1966 im Alter von 33 Jahren verstorbenen Peter Rohland als den Begründer des neuen Volksliedsingens, dessen Erbe Hein & Oss antraten. Lesenswert sind die Schilderungen von den Begegnungen, die bei den Waldeck-Festivals und im Anschluss an sie stattfanden, unter anderem mit Hannes Wader, Walter Moßmann, Franz Josef Degenhardt, Reinhard Mey, Charlie McLean, Roger Siffer, Katja Ebstein, Susanne Tremper, Martin und Gertrude Degenhardt, John Pearse, Colin Wilkie und Shirley Hart, Karl Wolfram, Christof Stählin, Elsbeth Janda und Fritz Nötzold, Horst Lippmann und Fritz Rau, Hans Nikel, Udo Bowien, Tomi Ungerer, Rolf-Ulrich Kaiser, Jan Weber, Susanne Fijal. Besondere Bedeutung hatten die Beziehungen zu Veronica und Fitzroy McLean, Martin Schließler, Prof. Walter Grab, Willy Brandt. Zu erwähnen ist, dass Oss Kröher stärker als andere Chronisten die deutsche Jugendbewegung als einen der wichtigen Faktoren ansieht, die am deutschen Folkrevival mitgewirkt haben. Was fehlt, ist ein Eingehen auf die Folkszene der Siebziger, Achtzigerjahre, die mit ihren unzähligen Festivals eine ungemeine Verbreitung der Impulse von Burg Waldeck bewirkt und unter anderem in Ingelheim, Mainz und Tübingen neue Entwicklungen aufgezeigt hat. Eckard Holler
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DAVID BURKE Singing Out : a Folk Narrative of Maddy Prior, June Tabor & Linda Thompson. www.soundcheckbooks.co.uk (London : Soundcheck Books, 2015. – XII, 198 S. : mit Fotos) ISBN 978-0-9929480-2-3 , 14,99 brit. Pfd.
Über drei weibliche Legenden der englischen Folkszene zu schreiben, ist eigentlich eine fantastische Idee: Die Stimme (nicht nur) von Steeleye Span, die große Dame der englischen Ballade und die auch stimmlich ehemals bessere Hälfte von Richard Thompson. Alle drei sind ähnlichen Jahrgangs, und es ist nicht so, als kenne man sich nicht untereinander – gute Voraussetzungen für ein spannendes und originelles Buch. Und was macht David Burke aus der Sachlage? Gefühlsmäßig leider etwas zu wenig! Für drei Superstars der Szene gibt es 141 Seiten, einige beliebige Fotos, 14 Kapitel, jeweils wechselnd von einer Lady zur anderen, chronologisch von der Jugend bis etwa heute (aber nur etwa). Dazwischen verläuft sich Burke in Nebensächlichkeiten, die wie Füllmaterial wirken. Offenbar schienen ihm diese 141 Seiten selbst etwas mager, also hängte Burke noch 14 Seiten kommentiertes „Essential Listening“ plus 32 Seiten Diskografie mit Liedtiteln an. Die vier Seiten Index allerdings könnten tatsächlich mal nützlich sein, wenn jemand aus, welchen Gründen auch immer, aus dem Buch referenzieren möchte. Einerseits muss der Freund oder die Freundin englischer Folkmusik dieses Buch nicht unbedingt haben. Die Fakten sind nicht gerade neu, aber vielleicht ist der Rezensent auch zu belesen, was die englische Folkszene betrifft. Andererseits ist es so unwahrscheinlich nicht, dass jemand ein Fan von allen dreien, also von Prior, Tabor und Thompson ist. Dann wäre der Erwerb dieses Buches alleine seiner komprimierten Künstlerkombination wegen sicherlich kein Fehler. Mike Kamp
| MITTELALTER-ROCK 20 der schönsten Lieder der Spielleute für Klavier, Gitarre und Gesang. www.bosworth.com (o.O. : Bosworth Ed., 2015. – 96 S. : : nur Noten u. Texte. – (BOE ; 7765)) ISBN 978-3-86543-873-7 , 24,95 EUR
Die Namen von Bands wie In Extremo, Subway to Sally, Schandmaul oder Saltatio Mortis sind längst nicht mehr nur Insidern und Kennern der Mittelalterszene bekannt. Auf großen Bühnen im In- wie im Ausland spielen sie ihre spezielle Variante des „Zeitreise“-Rocks. Nun also eine erste Sammlung von Spielmannsliedern in einer Ausgabe für Tastenleute und Gitarristen. Neben dem Klaviersatz finden sich Wort, Melodie und Akkorddiagramme. Die Lieder tragen eindeutige Titel wie „Rapunzel“, „Spielmannsfluch“, „Die Rabenballade“, „Gaudete“ oder „Von den Elben“. „Wild und frei“ wollen sie sein, die Spielleute, und wer es ihnen gleichtun will, dem sei dies Werk eindeutig ans Herz gelegt. Rolf Beydemüller
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HADI ALIZADEH Lehrbuch für Rahmentrommel „Daf“ Bd. 1. www.hadi-alizadeh.com (Nürnberg : Eigenverl., o. J. – 77 S. : übern. Noten u. Abb. + CD) ISBN 978-3-00-033068-1 , 30,00 EUR
Das Buch bildet den Einstieg in ein mehrbändiges Werk zur Rahmentrommel Daf. Weitere Bände sind bisher nicht veröffentlicht. Die Notenschrift wird von Anfang an erläutert und um spezielle Notationszeichen für die Trommel ergänzt. Beschreibungen und Fotos führen in Grundhaltung und Schlagtechniken ein. Dabei werden auch Techniken erläutert, die in den Übungen in Band eins nicht vorkommen. Die elf Übungsstücke sind in großer Schrift notiert und auf der dazugehörigen CD jeweils in langsamem und schnellem Tempo zu hören. Der Autor bietet dabei keine kurzen Übungsabschnitte an, sondern stellt längere Übungseinheiten vor. Die Stücke sind meist über mehrere Seiten notiert und werden von kurzen Erläuterungen begleitet. Für Anfänger, die nicht jede Schlagweise auf der Aufnahme erkennen, werden gerade die langen Stücke eine Herausforderung sein. Nils Schröder
| HADI ALIZADEH Odd Rhythms : Theorie & Übungen für ungerade Rhythmen. www.hadi-alizadeh.com (Nürnberg : Eigenverl., 2012. – 74 S. : übern. Noten u. Abb.) ISBN 978-3-00-038129-4 , 20,00 EUR
Das Lehrbuch zeigt Möglichkeiten auf, sich ungerade Rhythmen zu erschließen. Die Herangehensweise ist dabei vorwiegend musiktheoretisch-mathematisch. Der Autor verwendet meist Noten mit Zusatzzeichen für Handtrommeln. Das Buch enthält bewusst keine Erläuterungen zur Herkunft oder kulturellen Einbindung der verschiedenen Rhythmen. Mögliche Zusammenhänge mit Sprechrhythmen und Versmaßen werden angesprochen. Systematisch werden die Möglichkeiten dargestellt, durch Kombinationen von Zweier- und Dreiergruppen ungerade Rhythmen mit verschiedenen Betonungen zu bilden und zu verstehen. Die Varianten sind in großer Notenschrift begleitet, von Zahlenangaben notiert und können zugleich als kleine Übungen gesehen werden. Kurze Tipps zum Spielen und Üben sowie kleine Übungsstücke schließen das Lehrbuch ab. Die Konzentration auf die mathematische Konstruktion ist Stärke und Schwäche zugleich: Wer sich Musik so erschließt, findet ein klares System. Andere Möglichkeiten zur Erklärung und zum Verständnis werden aber kaum genutzt. Nils Schröder
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JOONAS WIDENIUS 6 Solo Pieces For Flamenco Guitar : with Tablature. www.joonaswidenius.org (Helsinki : Global Music Centre, 2015. – 57 S. : nur Noten u. TAB) ISMN 979-0-55001-360-5 , 25,00 EUR
Joonas Widenius, finnischer Gitarrist mit musikalischem Schwerpunkt Flamenco, veröffentlicht sechs Kompositionen aus den Jahren 2006 bis 2013 für (Flamenco-)Gitarre. Ein erstes, nicht nur akustisches Bild, sollte man sich über die Website des Künstlers verschaffen. Dort wird auch gleich klar, dass sich gitarristische Anfänger an anderer Stelle umtun sollten. Feine Spielstücke auf gehobenem spielerischem Niveau. Rolf Beydemüller
| JÜRGEN SCHMICH Plattensüchtig : Expeditionen in eine andere Welt ; 7 Schallplattensammler im Interview. www.plattensuechtig.de (3. Aufl. – Frankfurt : Eigenverl., 2014. – 165 S. : mit s/w-Fotos) ISBN 978-3-00-036732-8 , 22,00 EUR
Nach einer Einführung über die Leidenschaft des Schallplattensammelns und der Leiden, die diese schafft, folgen Interviews mit sieben Personen, die in der Sammlerszene nicht ganz unbekannt sind: Andreas Schmauder (europäischer Jazz der Schellackzeit), Peter Bastille (Picture Discs), H.-G. Hastig (Rock ’n’ Roll), Edmund Thilo (Beatles), Felix Aeppli (Rolling Stones), H.-J. Finger (Schlager) und Chris Wallner (Soul, Funk, House, Techno). Das jeweils 15- bis 20-seitige Interview ist individuell gehalten, lediglich am Ende gibt es bei jedem Interviewten die gleichen dreizehn Fragen unter dem Motto rar, wertvoll, überflüssig. Doris Joosten
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