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Ausgabe 5/2015


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Kurzrezensionen
RYAN ADAMS
Ten Songs From Live At Carnegie Hall
(Paxamericana, Columbia PAX-AM 053/Sony)
10 Stücke, 51:43


Für die CD-Version des Albums hat sich Ryan zehn Stücke ausgesucht, die umfangreichere Vinylversion bringt es dagegen auf beachtliche sechs Alben. Aufgenommen wurden zwei Soloauftritte in der ehrwürdigen Carnegie Hall in New York, und alle, die ihrer Schwermut einen Tag Kur gönnen möchten, sind hier bestens aufgehoben. Eine (nicht nur) melancholische Werkschau.

THE APACHE RELAY
The Apache Relay
theapacherelay.com
(Membran/Sony)
13 Tracks 45:47


Der Sechser aus Nashville hat auf seinem neuen Album dem semiakustischen Folkrock einen Wall of Sound verpasst, an dem Phil Spector seine Freude hätte. Himmelwärtsstrebende Stücke und ein euphorischer Gesang, bei dem selbst ein „Don’t Leave Me Now“ wie ein Jubilieren klingt. Seelenverwandte von Mumford & Sons, mit denen sie auch schon auf Tour waren.


SIGRUN BANKWITZ & THOMAS BRECKHEIMER
My Favorite Celtic Songs
sibanmusik.de
aurilli.de
(Siban Musik)
18 Tracks, 50:14


Keltische Lieblingslieder eines niedersächsischen Musikerpaares. Was kann dabei rumkommen? In diesem Fall schlicht und doch wunderbar vorgetragene irische und schottische Lieder zur Harfe, deren Melodien zum Hinschmelzen schön in die Seele dringen. Kein geringerer als Jens Kommnick begleitet die beiden auf seine feine, hintergründige Weise.

LAMIA BÈDIOUI & THE DESERT FISH
Athamra
lamiabedioui.com
(Eigenverlag)
14 Tracks, 61:13


Die griechische Band The Desert Fish trifft auf die wunderbare tunesische Sängerin und Geschichtenerzählerin Lamia Bèdioui. Seit mehr als zwanzig Jahren lebt sie in Griechenland. Ihre Stimme reift im reizvollen Zusammenspiel der hinreißenden Arrangements zur Tiefe einer Diamanda Galas und der Verspieltheit eines Angelo Branduardi. Fabelhaft!


BLOCKFLÖTE DES TODES
Fifty Shades Of Earl Grey
blockfloetedestodes.de
(Revolver Distribution Service/Rough Trade)
12 Tracks, 37:36


Matthias Schrei aus Berlin, der sich die Blockflöte des Todes nennt, startet und beendet sein Album über die Maßen freundlich und liebevoll mit einem Song über seine Tochter. Die weiteren Lieder sind ebenso wenig tödlich, sondern voller spleeniger Einfälle, die zudem musikalisch vielseitig präsentiert werden.

NIAMH BOADLE
Maid On The Shore
niamhboadle.co.uk
(Wild Goose Records WGS 411 CD)
13 Tracks, 51:08


Das ist genau das, was die Inseln im Nordwesten haben und wir nicht: Junge, talentierte (Folk-)Musiker und -innen, die ihr Fach an Hochschulen studieren und überdies prestigeträchtige Preise gewinnen können. Und mit einundzwanzig Jahren ziemlich reife Alben einspielen, wie diese Dame mit irisch-englischem Hintergrund und einem ebensolchen Repertoire.


PHILIP BRADATSCH
When I’m Crue
reverbnation.com/philipbradatsch
(Off Label Records)
9 Tracks, 33:00


Er singt vom Leben in all seinen Facetten, ob fröhlich, traurig oder liebevoll. Der Sänger Philip Bradatsch verarbeitet auf seinem Album When I’m Cruel Eindrücke jeder Art. Geschichten über Schrecken, Krankheit oder Gefühle im Regen versetzen den Zuhörer dank Gitarrensounds und rauer Stimme an ein imaginäres Lagerfeuer mit Countryflair.

THE BROS LANDRETH
Let It Lie
thebroslandreth.com
(State Creek Records/Alive)
Promo-CD, 11 Tracks, 44:00


Mit einer kleinen Slide-Melodie auf der Dobro fängt dieses Album an und macht klar: Hier gibt es traditionellen Rootsrock, zwar mit Schlagzeug und elektrischem Bass, doch auch mit feinen Balladen und einer knappen, auf das Notwendigste reduzierten Produktion.


CHAPEAU
Claque
chapeau-band.de
(Prosodia Records 4280000827067/Eigenvertrieb)
11 Tracks, 37:37


Es gehört eine Menge Mut dazu, Wilhelm Busch zu vertonen. Die Liedersammlung dann noch unter einen Hut zu bringen, ist schon fast ein Geniestreich. In diesem Fall ist der Hut wortwörtlich zu verstehen. Das Duo nennt sich nicht nur nach einem Zylinder, sondern ordnet thematisch auch jedes Gedicht von Wilhelm Busch einer eigenen Kappe zu. Hut ab für dieses Experiment.

CIMBALIBAND
Moldva
cimbaliband.hu
(Fonó, FA 365-2)
12 Tracks, 48: 39


Speedfolk à la Magyar-Party über Hackbrett, virtuose Sologeige, Singstimme (Eszter Szita) und Begleitensemble. Bandleader, Balazs Unger, sammelte seit 1996 Eindrücke, originale Elemente der Tanzszene im benachbarten Rumänien und präsentiert auf diesem Album grenzübergreifend authentische und tanzbare Musik vom Balkan auf traditionellen Instrumenten.


COLLUDIE STONE
Native Land
colludiestone.com
(Eigenverlag)
12 Tracks, 51:50


Debütalbum eines schwäbischen Irish-Folk-Quintetts mit fünf Songs und sieben Tunes der feineren Art. Eher Musik für eine tea time am Kamin als für eine laute Pubparty, die zwischen einfachen traditionellen Melodien und vertrackten Arrangements Spannung aufbaut. Da sind Könner am Werk, was man auch am aufwendig gestalteten Beiheft sieht.

THE CROOKED BROTHERS
Thank You I’m Sorry
crookedbrothers.com
(The Instrument Village IV011/Rough Trade)
9 Tracks, 34:09


Wem es nicht seltsam vorkommt, wenn drei befreundete Musiker ihre Vornamen behalten, sich aber den Familiennamen Crooked selbst vergeben, und dann gemeinsam eine Mixtur aus Folk, Country, Bluegrass und Rock ’n’ Roll auf allerlei akustischen Instrumenten, darunter Cello, Kontrabass und elektrischer Pedal-Steel-Gitarre spielen – der wird dieses Album lieben.


THE DESLONDES
The Deslondes
thedeslondes.com
(New West Records KW6325/Membran/Sony)
12 Tracks, 39:32


Aus Nashville, Tennessee, kommt die fünf Mann starke famose Band, die eigene Songs à la New Orleans, Rhythm and Blues, Memphis Rock und Louisiana Country präsentiert. The Deslondes wurden 2010 von Sam Doores, Riley Downing und Dan Cutler gegründet. Im letzten Sommer spielten sie bereits beim legendären Newport Folk Festival.

DIVERSE
Cruinneachadh Chaluim
greentrax.com
(Greentrax Recordings CDTRAX9026D)
Do-CD, 33 Tracks, 113:37


Das 26. Album in der Serie mit Feldaufnahmen enthält Material aus den Fünfzigern vom ersten offiziellen Sammler der School of Scottish Studies, Calum MacLean. Je eine Gesangs- und Instrumental-CD, tontechnisch gut aufbereitet, von hoher musikalischer Qualität, und das 44-seitige Booklet ist voller interessanter Infos – eine wie üblich vorbildliche Produktion.


DIVERSE
Folk Aus Norwegen Vol. 3
nordic-notes.de
(Nordic Notes)
16 Tracks 68:34


Innovativ ist ein Sampler selten, aber manchmal kann er auch Kennern der Szene Anregendes bieten, nämlich dann, wenn der Herausgeber den Mut hat, unbekanntere Musiker vorzustellen wie hier Maar, Gammalgrass, Sudan Dudan, Erlend Viken Trio, das Unni Boksasp Ensemble, bei denen es sich lohnt, sich näher damit zu beschäftigen. Eine geschickte Auswahl.


DIVERSE
Independent Celebration Vol. 1
(Birdstone Records)
Promo-CD, 16 Tracks 64:43


Die erste Veröffentlichung des neuen Hamburger Labels hat es sich zur Aufgabe gemacht, neue oder wenig bekannte Musiker auf dem deutschen Markt vorzustellen. Künstler wie Ben Taylor, Grant-Lee Phillips oder Tom Freund haben schon eine veritable Karriere vorzuweisen, aber es gibt noch viel mehr zu entdecken, auf dieser rundum gelungenen Kompilation.


EL JUNTACADAVERES
Twists And Turns
eljuntacadaveres.com
(MW Records MWCD3048/Galileo MC)
13 Tracks, 43:36


Bei El Juntacadaveres treffen sich neben Tango Hip-Hop, Art Rock, Jazz, aber auch Cumbia, Blues und Walzer. Und neben dem Bandoneon hört man Saxofon oder Hammondorgel. Das ist wohl die nächste Generation des Tangos, ein quirliger Crossover, der nicht mehr unbedingt die Elektronik im Vordergrund braucht. Vielleicht sollte man es Art Tango nennen.

THE EXPANDERS
Hustling Culture
theexpanders.net
(Easy Star Records ES-1050/Broken Silence)
12 Tracks, 51:15


Drittes Album des Quintetts aus Los Angeles, das seit 2003 seiner Vorliebe für den Roots Reggae der Siebziger frönt. Die Grooves sind kompetent, lassen aber Flair vermissen – wie das Songwriting, das zwar muntere, flüssige Melodien produziert, aber in keinster Weise den Vorbildern auch nur ähnelt. Lobend sei der völlige Verzicht auf Patois erwähnt!


EX SILENTIO
Mneme
(Carpe Diem Records, 16306)
10 Tracks, 60:11


Das Ensemble Ex Silentio präsentiert Exzellentes unter der Obhut von Mneme, der Muse der Erinnerung. Die hier zu hörenden „Cantigas de Santa Maria“ gehen auf eine Sammlung König Alfons des Weisen zurück, der bereits im dreizehnten Jahrhundert im Süden Spaniens ein Hand in Hand von Juden, Moslems und Christen gefördert hat.

FARIS
Mississippi To Sahara
facebook.com/farismississippitosahara
(Wrasse Records WRASS329)
10 Tracks, 53:44


Dem sogenannten Desert Blues à la Farka Touré wird gerne bescheinigt, dass er zum Beispiel mit dem Delta Blues in enger Verbindung steht. Faris Amine, Sohn eines italienischen Entwicklungshelfers und einer algerischen Targia, interpretiert vorzüglich als Sänger und Gitarrist Bluessongs unter anderem von Son House und Fred McDowell im Assouf-Stil der Touareg.


MICK FITZGERALD
Cabra Tracks
mickafitzgerald.de
(Claddagh Recods)
11 Tracks, 39:47


Dass ambitionierte Amateurmusiker wie Mick Fitzgerald mit relativ wenig Aufwand Alben produzieren können, ist eine der schönen Seiten der modernen Musikindustrie. Auf Cabra Tracks besinnt er sich auf seine Herkunft in der irischen Provinz und gedenkt in elf Songs langen Nächten im Pub, harter Farmarbeit und den Kapriolen exzentrischer Bürgerschrecks.

ELIN FURUBOTN
Ǻ Nærme Seg Det Nære
furubotn.com
(Grappa)
10 Tracks, 38:58


Mit ihrer lieblichen Jungmädchenstimme singt die Komponistin und Gitarristin hier leichte und eher leise eigene Popsongs untermalt von Musikern des Stavanger Symfoniorkester. Alles schön arrangiert und zum Entspannen. Das muss einer solchen Musikerin erlaubt sein, auch wenn es um Nuancen anders klingt als zum Beispiel mit dem Jazzsaxofonisten Karl Seglem.


GALLEY BEGGAR
Silence & Tears
galleybeggar.com
(Rise Above Records RISECD189/Soulfood)
8 Tracks, 39:07


Folkrock von einem Sextett aus der englischen Grafschaft Kent. So retro, dass die analogen Aufnahmen ohne Frage aus den Sechzigern oder Siebzigern stammen könnten, psychedelische Improvisationen eingeschlossen. Die frühen Steeleye oder Fairport lassen bei den sechs eigenen und zwei Trad-Songs überdeutlich grüßen. Bemerkenswert: Sängerin Maria O’Donnell.

ANNIE GALLUP
Ghost
anniegallup.com
(Eigenverlag/Hemifrån)
11 Tracks, 39:16


Der Samen aus dem dieses Album wuchs wurde vor Fünf Jahren gelegt, als Annie zum ersten Mal den Geiger Gabe Witcher hörte und unbedingt mit diesem zusammenarbeiten wollte. Entstanden sind elf ruhige Singer/Songwriter-Stücke, bei denen sich die Produktion ganz auf Witchers Geige, Annies Gitarre, Banjo und ihre whiskeyrauchige Stimme konzentriert.


GARRIC
Cercaires D’Oc
garric.org
(L’autre Distribution)
12 Tracks, 49:49


Garric ist eine neue okzitanische Band aus erfahrenen Musikern, Cercaires D’Oc („Goldsucher“) ihr Debütalbum. Musikalisch bieten sie abwechslungsreichen, traditionell tanzbaren Folkrock. Der etwas exaltierte Gesang von Daniel Galvier ist Geschmackssache.

GLENFIDDLE
Put An Egg On It!
timezone-records.com
glenfiddle.de
(Timezone)
16 Tracks, 61:17


Tonträger Nummer 17 der Lübecker Celtic-Folk-Rocker seit 1989, wobei der Folk gegenüber dem Rock etwas überwiegt. Neben irischen Evergreens und einem griechischen Volkslied wäre zumindest bei den fünf eigenen Liedern, zum Beispiel beim in Portugal entstandenen Titelsong, wünschenswert, die Texte mitlesen zu können. Schön wie immer die Flöte von De Vries!


GÓBÉ
Ez Van!
gobezenekar.hu
(Fonó FA 354-2)
9 Tracks, 42:02


Die sechs jungen Magyaren stellen ihrem Album nicht von ungefähr ein Zitat von Zoltán Kodály voran, der bereits auf die besondere Rolle kleiner Nationen im großen Ganzen hinweist, und bieten mit ausgeprägtem Lokalkolorit Weltmusik im besten Sinne des Wortes. Sie loten auf ausschließlich traditionellen Instrumenten mit allerdings moderner Stilistik die eigenen transbalkanischen Wurzeln aus.

GOISSAHANNES
Lonetal Impressionen
goissahannes.de
(Eigenverlag CH19)
Do-CD, CD 1: 9 Tracks, 46:51, CD 2: 9 Tracks, 45:12


Eine Sammlung von Liedern über den Landstrich Lonetal auf der Schwäbischen Alb, mit historischen Sagen und Geschichten, teils neu vertont, teils zu bekannteren Folksongmelodien gesungen. Musikalisch kompetent von Johannes Christ auf Gitarren, Mandoline, Bass und Percussion eingespielt, während Silvia und Jana Christ Flöten und Gesang beisteuern. Liebevoll gestaltetes Cover mit vielen Texten und Informationen.


DIE GRENZGÄNGER
Und weil der Mensch ein Mensch ist
musikvonwelt.de
(Feinste Musikkonserven/Müller-Lüdenscheidt-Verlag)
16 Tracks, 47:31


Nach Dunkel war’s, der Mond schien helle und Maikäfer flieg! legen die Grenzgänger erneut ein Album vor, das durch sein politisches Engagement, ihre sorgfältig recherchierte Vorbereitung sowie eine üppig ausgestattete Aufmachung überzeugt. Dieses Mal widmen sie sich anlässlich des siebzigsten Jahrestages der Befreiung vom Faschismus Liedern aus den Konzentrationslagern und dem Widerstand gegen Hitler und den Nationalsozialismus. Dass die Grenzgänger darüber hinaus hervorragende Musiker sind, dürfte sich inzwischen längst herumgesprochen haben.

WARREN HAYNES
Ashes And Dust
warrenhaynes.net
(Provogue/Mascot Records/Rough Trade)
Promo-CD, 13 Tracks, 79:18


Als elektrischer Gitarrist bei den Allman Brothers und G’vt Mule hat sich Haynes eine hohen Status erspielt, doch auf seinem fünften Soloalbum gibt er sich rein akustisch und überaus abwechslungsreich, erklingen doch immer wieder Fiddle, Klarinette oder Dobro. Mehr als dreißig Songs kamen im Studio zustande, doch nur dreizehn schafften es auf dieses feine Album.


THE HILLBENDERS
Tommy – A Blugrass Opry
hillbenders.com
(Compass Records 7 4650 2)
23 Tracks, 55:54


Gegeben wird die Rockoper Tommy, und zwar in voller Länge. Allerdings nicht mit dem Instrumentarium der Who, sondern in klassischer Bluegrassbesetzung. Das Quintett aus Missouri traut sich was, auch wenn die Grundidee nicht besonders originell ist, gibt es doch reichlich Rock in Bluegrassgewand. Dennoch: eine überzeugende Adaption.

HUNGRYTOWN
Further West
hungrytown.net
(Listen Here! Records LH503)
12 Tracks, 35:46


Drittes Album des Duos aus Vermont mit Unterstützung von Lissa Schmeckenburger (Fiddle) und Suzanne Mueller (Cello). Texte, meist auch die Musik und herrlicher Gesang von Rebecca Hall, und der ganze Rest (acht Instrumente!) plus Produktion stammt von Ken Anderson. Gelungenes, ruhiges Werk mit A-cappella-Version von Woddy Guthries „Pastures Of Plenty“.


IRON AND WINE & BEN BRIDWELL
Sing Into My Mouth
(Caroline/Universal)
Promo-CD, 12 Tracks, 44:54


Sing Into My Mouth, ist ein gemeinsames Album von Sam Beam alias Iron and Wine und Ben Bridwell (Band of Horses) mit Coverstücken von Künstlern, die einen großen Einfluss auf die beiden Musiker hatten. Stücke von unter anderem Bonnie Raitt, John Cale, Sade und J. J. Cale, kongenial, im bandtypischen, melancholisch-wehmütigen Americana-Klanggewand umgesetzt.

TERJE ISUNGSET
Meditations
icemusic.no
(All Ice Records/Galileo)
10 Tracks, 52:51


Schon mit dem schwedischen Trio Groupa ging es Isungset nicht nur um die vordergründige Erzeugung von Rhythmus, sondern um die Entwicklung von Klängen mit ungewöhnlichen Materialien, natürlich nicht unrhythmisch. Damals waren es Holzhohlkörper, aneinandergereihte Holzstäbe etcetera. Seit einigen Jahren als Komponist und Solist beschäftigt er sich mit dem Klang von Eis.


JIM JONES
Race With The Wind
jimjonesmusic.com
(Eigenverlag/Hemifrån)
13 Tracks, 55:41


Jim Jones ist ein Mann in den besten Jahren, der sich im Country- und Western-Metier gut auskennt. Und Pferde sind sein Ding, über sie singt er gerne. Auf Race With The Wind finden sich dreizehn Songs voller Prärieduft und Naturromantik, professionell produziert und gespielt.

KANAKU Y EL TIGRE
Quema Quema Quema
kanakuyeltigre.com
(Strut/Tiger’s Milk STRUT130/K7!/Indigo)
Promo-CD, 10 Tracks, 34:09


Das von Lima aus agierende Endzwanziger-Duo zelebriert auf seinem zweiten Album eine Art Freak beziehungsweise Weird Folk. Seltsame, durchaus suggestive von beiden Amerikas sowie nach eigener Aussage von Kerouacs On the Road inspirierte Folk-Indiepop-Melange. Sänger Nico Saba, einer der zwei peruanischen Weltbürger, singt vor allem auf Spanisch, teils auch auf Englisch.


ELIN KÅVEN
Jiknon Musihkka/Frozen Music
elinkaaven.com
(Nordic Notes)
10 Tracks, 46:50, plus DVD Frozen Music Live 54:40


Die sanfte melodiöse Stimme Kåvens wie auch die einfachen Melodien laden zum Träumen ein. Eine Verbindung zur traditionellen Folkmusik ist nicht zu erkennen. Es ist eher alternativer Pop. Die lyrischen samischen Texte sind gut nachvollziehbar, da sie im Booklet auf Englisch abgedruckt sind. Auf der DVD ist zu sehen, dass sie den Tanz in ihre Aufführungen einbezieht.

SVAVAR KNÚTUR
Songs Of Weltschmerz, Waldeinsamkeit And Wanderlust
svavarknutur.com
(Beste Unterhaltung BU 065)
EP, 4 Tracks, 15:46


Zur Überbrückung bis zum nächsten Album zwischendurch ein Knútur-Häppchen auf EP. Melancholische Songs, zwei auf Isländisch, einer auf Englisch sowie auf Deutsch „In stiller Nacht“ von Brahms. Aufgenommen live im Wohnzimmer des Singer/Songwriters. Gewohnt kompetente Gitarrenarbeit und gänsehauttreibender Gesang. Dennoch: Ein De-Esser hätte dem Gesang gut getan.


LINDIGO
Milé Sèk Milé
fr-fr.facebook.com/pages/LiNDiGo/56010702229
(Hélico HWB 58125/ Broken Silence)
17 Tracks, 61:07


Die Musik der madagassischen Band ist weitgehend von Ruf-Antwort-Gesängen und Percussion geprägt. Sie wirkt ursprünglich, rituell und fröhlich zugleich. Beeindruckend ist ein Stück, in dem der Rhythmus allein mit Händeklatschen erzeugt wird. Gesungen wird auf Französisch. Für Fans von Percussiongruppen.

SHURA LIPOVSKY & ENSEMBLE NOVAYA SHIRA
Vaytinke
shuralipovsky.com
(I-C-U-B4-T CUP 8058)
17 Tracks, 60:38


Ein kleines Juwel für Liebhaber jiddischer Musik, insbesondere, weil die Niederländerin Lipkowsky fünf der dreizehn Lieder selbst komponierte und textete – einfühlsam begleitet von Paul Prenen (p), Peter van Os (acc), Maaike Roelofs (vc), Marjolijn van Roon (rec) und Bert Vos (v).


CHEIKH LÔ
Balbalou
cheikhlomusic.com
(Chapter Two)
Promo-CD, 10 Tracks, 43:38


Aus Burkina Faso stammend zog Lô als Teenager in die Heimat seiner Eltern. Im Senegal ist er ein Star, seine Stimme hat in jeder Beziehung Gewicht. Der sympathische Singer/Songwriter wartet mit einem gewohnt stilistisch breit gefächerten Album auf: Mbalax, Rumba, Jazzfunk. Highlight: „Doyal Naniou“ mit Oumou Sangare, eine Kritik afrikanischer Regime.

ERJA LYYTINEN
Live In London
erjalyytinen.com
(Tuohi Records THC-002/Rough Trade)
CD: 11 Tracks, 67:40, DVD: 11 Tracks, 67:40


Im altehrwürdigen 100 Club spielte das Quartett um die Finnin Erja Lyytinen dieses Livealbum ein, das neben Klassikern von Elmore James vor allem mit den eigenen Stücken die Sonderstellung der Bluesgitarristin unter den zahlreichen jungen Kolleginnen unter Beweis stellt. Hier ist eine der weltweit führenden Slidegitarristinnen zu hören und zu sehen.


WENDY MacISAAC
Off The Floor
wendymacisaac.com
(Eigenverlag WMOTFCD1/Galileo MC)
9 Tracks, 47:24


MacIsaac ist eine grandiose Fiddlerin von Cape Breton, die in den letzten Jahren meist mit Mary Jane Lamont unterwegs war, aber hier, begleitet von Gitarre und Piano, ihre Tanzmusik im für die Insel typischen rauen und rhythmischen Stil live eingespielt hat. Zwar liegen zwischen Teil eins und zwei neun Jahre, aber beide Aufnahmen machen begeisterte Tänzer hörbar.

MÄKKELÄ
Last Of A Dying Breed
maekkelae.com
(9PM Records 9 PM 047/Broken Silence)
12 Tracks, 42:57


Der finnische Tom Waits spielt auf seinem neuen Album in fast schmerzhafter Weise minimalistisch. Die Songs sind spröde und nicht dazu geschaffen, den Hörer zu erfreuen oder gar zu erreichen. Gerade dadurch entsteht ein Sog, dem man sich nur schwer entziehen kann. Mäkkelä spielt den Soundtrack für das Roadmovie des eigenen Lebens, bitter, verzerrt und doch auf seltsame Weise schön.


MAJORSTUEN
Kvitre
majorstuen.biz
(Majorstuen Fiddlers Company)
13 Tracks, 50:08


Indem sie alle Geige spielen – nur manchmal ersetzt durch Viola, Kontrabass und Cello –, steht das Quintett instrumental auf traditionellem Boden. Sie gelten aber seit fünfzehn Jahren als eine der innovativsten norwegischen Gruppen, was sie auch hier mit ihrem siebten Album beweisen, abgesehen von den vielen Auszeichnungen, die sie erhalten haben. Ein Muss für Freunde skandinavischer Musik.

MALICANTI
Tarantelle E Canti Tradizionali Delle Puglie Vol. 2
finisterre.it
(Finisterre FT63/Felmay)
20 Tracks, 64:49


Die fünfköpfige Gruppe geht einen anderen Weg als die meisten Formationen Apuliens, die ihre Musik mit Klängen aus aller Welt anreichern. Malicantis Repertoire stammt von den Bauern, die sie im Olivenhain und bei der Weinlese besuchen. Ihre a cappella gesungenen Arbeitslieder, Tarantelle und Pizziche verströmen einen archaischen Charme. Naturbelassen.


ELENI MANDELL
Dark Lights Up
elenimandell.com
(Yep Roc/Cargo)
12 Tracks, 39:26


Leichtfüßig swingender Folk-Country-Pop der Sängerin aus L. A., die an die Schottin Eddi Reader erinnert, aber auch ein Schuss Fats Domino ist dabei. Sehr entspannt und unangestrengt im Gesang, ist Mandell eine gut gelaunte Scheibe mit eingängigen Melodien gelungen.

SUE MASSEK
As Sarah Ogan Gunning Sings The Songs From Precious Memories (An Original Play By Si Kahn)
suemassek.com
(Strictly Country Records SCR-75)
16 Tracks, 43:15


Sieben Songs der amerikanischen Gewerkschafterin und Liedermacherin Sarah Ogan Gunning plus fünf Bonustracks von Aunt Molly Jackson und Jim Garland sowie drei Traditionals – gesungen von der Clawhammer-Banjo-Spezialistin Sue Massek mit Unterstüzung von Alice Gerrard (Fiddle, Harmoniegesang), Dan Hood (Gitarre, Mandoline), Ron Brendle (Bass) und Si Kahn (Gesang, Gitarre), von dem das Skript des zugrunde liegenden Bühnenstücks stammt. Musikalischer Geschichtsunterricht der feinen Sorte.


JEN MAURER/PAUL KOVAC
Boy = Girl
boyequalsgirl.com
(Eigenverlag/Hemifrån)
16 Tracks, 54:23


Mit „Peace, Love and Banjo“ grüßen Maurer und Kovac auf ihrer Website, und genau das gibt es hier zu hören. Die US-Amerikaner spielen Eigenkompositionen und einige wenige ausgemachte Cover. Maurer und Kovac stehen seit mehr als zwanzig Jahren mit Blues, Zydeco und Bluegrass auf der Bühne, ihre lange musikalische Freundschaft ist das Fundament dieses reifen Albums.

MEC YEK
Super Diver City
choux.net/mecyek
(Choux de Bruxelles)
12 Tracks, 41:04


Das Brüsseler Mestizo-Chanson-Kollektiv Jaune Toujours nennt sich Mec Yek, wenn es sich um die singenden slowakischen Schwestern Katja und Milka Pohlodkova zum Septett erweitert und Gypsy-Pop spielt. Höhepunkt ihres zweiten Albums ist eine Coverversion des Amy-Winehouse-Hits „Back To Black“.


MERLICE
Harfenduo
merlice.de
(Eigenverlag o. Nr.)
EP, 5 Tracks, 19:47


Merit Zloch und Alice Ludewig präsentieren Eigenkompositionen und historische Tanzmusik. Zwei wunderbar gespielte böhmische Hakenharfen ergänzen sich gegenseitig und umspielen sich in transparenten, überraschenden Arrangements mit Elementen aus Folk, Alter Musik, Pop und Jazz. Traumhaftes Album, nur definitiv zu kurz. Davon bitte viel mehr!

MOJO JUJU & THE SNAKE OIL MERCHANTS
Anthology
offlabelreccords.de/timezone
(Off Label Records OLR 42)
15 Tracks, 74:39


Zum Kinofilm Beste Freunde steuern sie einen Teil des Soundtracks bei. Das verwundert nicht: Die australische Combo um die Frontfrau Mojo Juju entfacht ein stilloses, enorm swingendes Durcheinander, das mit Anleihen an Gypsy- und Neo-Swing, an Rhythm and Blues mit Punkattitüde Musik macht, die einfach einen gewissen Zauber versprüht. Mojo eben.


WOLFGANG MUTHSPIEL
Vienna, World
viennaworld.net
(Material Records MRE 042-2/Harmonia Mundi)
13 Tracks, 59:20


Der Österreicher gilt als einer der besten Jazzgitarristen. Aber das reicht Wolfgang Muthspiel nicht. Er singt zudem, und Genregrenzen überspringt er, diesmal von Wien aus mit Gästen in New York, Buenos Aires, Rio, Schweden. Klangfarben wechseln, Stile ebenso – Unklassifizierbarkeit zwischen Pop und Rock, getragen allemal von Muthspiels Melancholie.

MYDY RABICAD
Glamtronic
mydyrabycad.cz
(Da Ska Records, Indie Scope)
11 Tracks, 41:02


Ausgerechnet der Opener „Don’t Play This Song“ ist so genial und erfrischend freudig gespielt wie fett produziert, dass man ihn immer wieder spielen möchte. Doch was so vielversprechend beginnt, transformiert die aus Prag stammende Band mehr und mehr in charttaugliche Tanzmusik.


NACHTCAFÉ
Uomini E No
nachtcafe.it
(Eigenverlag)
9 Tracks, 45:58


Das Sextett aus Bozen besingt in neun Liedern den Mann. Themen sind werdende Väter, korrupte Macher oder Ausländer auf der Flucht vor Rassisten. Einige Lieder haben literarischen Vorlagen wie „Avventura Di Un Idiota“, das auf Dostojevskis Idiot basiert. Sänger Gabriele Muscolinos Timbre und Diktion erinnern an Fabrizio de André. Schön.

IGNAZ NETZER
When The Music Is Over
ignaznetzer.de
(Catmusic Production)
13 Tracks, 50:39


Feiner, akustischer Gitarrenblues, eigene Songs mit authentischen Texten – Ignaz Netzer zeigt sich auch in der Rolle des Arrangeurs und Songwriters als Künstler von sehr hohem Format. Spannend, fesselnd und relaxt zugleich fließt die Musik, und sehr gerne hört man ihr zu – schade nur, wenn sich dann der Titel des Albums verwirklicht.


DAISY O’HARA
Home
daisyohara.com
(Eigenverlag)
14 Tracks, 50:07


Eine Melange aus irischer und mitteleuropäischer Folklore bieten die sympathischen Österreicher auch auf ihrem dritten Album. Die Eigenkompositionen sind in leicht holperiger englischer Sprache und zeigen ein breites Engagement für gesellschaftliche Themen. Das Selfmade-Album wurde überraschend professionell produziert und ist ein weiterer Beweis, dass „selbst gemacht“ nicht automatisch „schlecht gemacht“ bedeutet.

NILS ØKLAND BAND
Kjølvatn
nilsokland.no
(ECM 2383)
10 Tracks, 49:25


Der Komponist Økland versteht es, Klangräume – bevorzugt in Kirchen – zu füllen. Im Mittelpunkt steht seine Hardangerfiedel, die sehr einfühlsam durch seine Mitspieler mit Saxofon, Harmonium, Kontrabass und Percussion ergänzt wird. Dabei entstehen stille meditative Klangfolgen, die nur manchmal durch eine hervorgehobene Melodie – wie bei „Amstel“ – etwas diesseitiger klingen.


PAPER MOON SHINERS
Paper Moon Shiners
papermoonshiners.com
(Eigenverlag/Hemifrån)
12 Tracks, 38:12


Das Duo aus Austin, Texas, schöpft aus der US-Musiktradition Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts Blues, Swing, Ragtime, Roots und Folk. Archaisch produziert und mit leichtem Vaudeville-Überschwang trägt Elena Antinellis Stimme durch die zwölf Stücke. Eine Zeitreise in die Vergangenheit, mit viel Spaß, ohne musikarchäologischen Anspruch.

ELISEO PARRA
El Man Sur
eliseoparra.org
(Mirmidón/Karonte KAR735/Galileo MC)
12 Tracks, 53:31


Gerade auch die renommierteren Musiker des ökonomisch gebeutelten Südens realisieren immer häufiger ihre Projekte per Crowdfunding. So auch Spaniens Lichtgestalt des (Neo-)Folk, diesmal verstärkt den iberischen Süden bereisend, gemeinsam mit seinen vertrauten Mitmusikern sowie illustren Gästen wie dem Basken Kepa Junkera. Geschmackssichere Wurzelpflege wie eh und je.


BADEN POWELL
Live In Berlin
brazil-on-guitar.de
(MPS 0210304MS/Edel)
16 Tracks, 116:36


Am 22.4.2000 ließ Powell in Berlin bei seinem letzten Deutschland-Konzert vor seinem Tod in seinem Spiel die Geschichte der brasilianischen Musik Revue passieren. Teilweise hat man den Eindruck, er würde eine ganze Band ersetzen wollen. Er spielt im abrupten Wechsel zwischen besinnlich und dynamisch und dadurch immer spannend und überraschend.

STEPHEN & PERNILLE QUIGG
River Of Time
stephenquigg.co.uk
(Lowland Recordings LOWLAND019)
15 Tracks, 52:19


Das einzige noch aktive Mitglied der legendären McCalmans hat sich mit seiner dänischen Gattin zusammengetan und ein Programm zusammengestellt, das auch seinem alten Trio gut gestanden hätte: Traditionelles, Fremdkompositionen und Eigenes (von Pernille), Heiteres und Besinnliches mit Gitarren, Banjo und herrlichen Harmonien. Für Fans der Macs ein Muss!


RADIO EUROPA
Together In Music
radio-europa.eu
(Upsolute Music Records)
10 Tracks, 58:07


Sie vereinen den Sirtaki eines Theodorakis, Montis Csárdás, Beethoven und Mozart. Europa lebt. Griechenland, Italien, Österreich, Deutschland sind für Radio Europa ein selbstverständliches Miteinander. Könnte doch die Musik Europas Vorbild sein, Together In Music wäre hier der geeignete Botschafter: einfach spitze und absolut hörenswert!

RAGGABUND
Buena Medicina
raggabund.de
(Irievibration Records IRIE082/Groove Attack)
13 Tracks, 51:40


Die Münchener Brüder Paco Mendoza und Don Caramelo tänzeln durch alles, was leichte Offbeats garantiert – von der Cumbia bis zur Dancehall. Klassisches deutsches Crossover-Reggae-Album insofern, dass es sauber produziert fröhlich vor sich hinskankt – ihm aber jegliche Dringlichkeit, jegliches Geheimnis und jegliches Gewicht konsequent abgehen.


JENNA REID
Live In Shetland
jennaandbethanyreid.co.uk
(Eigenverlag LOFCD003)
18 Tracks, 68:42


Ein Abend in ihrer Heimat und gleichzeitig ein Fest für die Freunde der Fiddle. Die beliebte Musikerin (zum Beispiel bei Blazin’ Fiddles, Rant) teilt das Konzert in drei Teile, einen mit ihrer Schwester Bethany (Piano), mit Harris Playfair (Piano) und mit Kevin Mackenzie (Gitarre). Einige der Tunes sind bekannt wie Willie Hunters Ohrwurm „Leaving Lerwick Harbour“.

JÜRGEN SAALMANN
Transit
juergensaalmann.de
(Stereoflex Records SFX058/Membran)
11 Tracks, 46:53


Ein interessanter Blend aus akustischer Gitarrenmusik, folkigen Melodien, hippen Beats und atmosphärischen Soundscapes. Das Richtige fürs Fernwehkino im Kopf. Gitarrist Jürgen Saalmann kontrastiert Moderne und Tradition, Akustik und Elektronik, Konkretes und Ambientes auf sensible, hochmusikalische Art und Weise.


ST. BEAUFORT
St. Beaufort
stbeaufort.com

12 Tracks, 43:22


Das Trio aus Berlin wandelt mit seinen eigenen Stücken auf den Spuren der Folkmusik zwischen Alter und Neuer Welt. Besondere Kennzeichen: dreistimmiger Gesang zu Gitarre, Banjo und Mandoline. Dazu kommt manch schöne Melodie, etwa in der Ballade „Mountain“. So klingt es also, wenn ein Deutscher, ein US-Amerikaner und ein Kanadier zusammenkommen.

SALTFISHFORTY
Live
saltfishforty.co.uk
(Eigenverlag)
14 Tracks, 58:58


In dieser Zeitschrift stand die Empfehlung an deutsche Festivals schon öfter: Holt euch das Duo von den Orkneys! Hier ist der Livebeweis. Gegen die Fiddle und Gitarre der beiden Herren ist Windstärke zehn ein laues Lüftchen. Aber sie wissen sehr genau, wann sie mit Songs das Tempo rausnehmen müssen. Warum bucht die hierzulande eigentlich keiner?


SANTIANO
Von Liebe, Tod und Freiheit
santiano.de
(Electrola/Universal, CD 06025 4714050)
13 Tracks, 46:41


Hartmut Krech und Mark Nissen, Geschäftsführer der Flensburger Elephant Music, unter anderem bekannt für „Schnappi, das kleine Krokodil“, DJ Ötzi und Nino De Angelo, schreiben für die Erfolgstruppe Santiano breitbeinig-klotzende Seemannsschlager, die die fünf Jungs von Santiano ebenso breitbeinig-strunzend präsentieren.

ANDRE SCHMIDT
Ausnahmsweise Zweifelsfrei
andreschmidt.net
(Timezone TZ 354/Timezone Distribution)
10 Tracks, 30:28


Im weiten Feld der Liedermacher zwischen Funny van Dannen und Rainald Grebe tummelt sich auch Andre Schmidt. Der Künstler singt von Themen, über die man normalerweise keine Songs schreibt. Ob Tomatensoße oder Cordjackett, der Hang zum gewöhnlichen Außergewöhnlichen dominiert diese Veröffentlichung.


SES
Tronzar Os Valos
mariaxosesilvar.com
(Fol Música 100FOL1085/Galileo MC)
12 Tracks, 44:47


Mit diesem zweiten Album im Gepäck hatte die galicische Bardin nun auch ihre hiesige Livepremiere (beim TFF). Die singende, aus Blues oder Rock, heimischer oder aber kubanischer Tradition schöpfende Multiinstrumentalistin ist sozial wie musikalisch ein Unruhegeist. Das Album heißt nicht nur so, auch die durchweg auf Galicisch gesungenen Lieder wollen es: „Mauern niederreißen“.

SIMON & JAN
Ach Mensch
simonundjan.de
(Ahuga!/Al!ve)
13 Tracks, 69:42


Die zweite Scheibe von Simon Eickhoff und Jan Traphan kommt mit ganz ruhigen Tönen, leise, unschuldig und einschmeichelnd daher, um in den Texten aber voll beißender Kritik, biestig und widerborstig zu sein. Eine verführerische Mischung, die zudem musikalisch abwechslungsreich und vielseitig ist. Erfrischend boshaft, kritisch, mit Wohlhörfaktor.


TILL SIMON
Von innen nach außen
tillsimon.de
(Peakrider Records PRCD 1501)
10 Tracks, 44:02


Auf seinem Debütalbum positioniert sich der Mann mit der ausdrucksstarken Stimme aus dem norddeutschen Achim zwischen den Polen Popsänger und Liedermacher – wobei er einem Klaus Hoffmann nähersteht als einem Herbert Grönemeyer. Alle Songs zeigen sich erstklassig produziert, und so manchem radiotauglichen Ohrwurm wäre Erfolg zu wünschen.

SOLID GROUND
Dance!
solid-ground.de
(Folk Up Music)
15 Tracks, 45:21


Das unterfränkische Septett steuert immer mehr in die Jazz-Pop-Schlager-Richtung des Irish Folk, obwohl Sängerin Simone Papkes Stärke die getragenen Traditionals sind, wie hier „Red Is The Rose“. Die Geigen- und Klavierpartien sind aber auch sehr schön. Fünf Euro jeder verkauften CD gehen an die Welthungerhilfe. Ein digitales Textbeiheft ist auf der Website zu finden.


DELE SOSIMI
You No Fit Touch Am
delesosimi.org
(Wah Wah 45s WAHCD027)
Promo-CD, 7 Tracks, 53:23


Schon die ersten Takte geben die Richtung vor: Afrobeat in Fela-Kuti-Tradition, und zwar in einer ähnlich packenden, hypnotischen Umsetzung. Was nicht von ungefähr kommt, denn der in London geborene, in Nigeria aufgewachsene Sosimi war viele Jahre als Keyboarder und Sänger ein Fela-Sideman. Sein drittes Soloalbum überzeugt, auch dank einer klasse Band.

SPUYTEN DUYVIL
The Social Music Hour Vol. 1
spuytenduyvilmusic.com
(Eigenverlag/Hemifrån)
12 Tracks, 40:42


Die sechs Mitglieder von Spuyten Duyvil haben den Blues schon mit der Muttermilch eingesogen. Zwölf traditionelle Songs spielen die US-Amerikaner auf der Social Music Hour, mit Banjo, akustischem Bass, Mundharmonika und gelegentlich auch Schlagzeug und beweisen damit, dass der Blues nicht aus der Mode gekommen und quicklebendig ist.


STILLER HAS
Alterswild – Live Am Gurtenfestival
soundservice.ch
(Sound Service 200315-2)
13 Tracks, 78:13


Bei guten Bluesern verhält es sich wie bei gutem Wein: Sie werden mit dem Alter immer besser. Endo Anaconda, Mastermind der Berner Blues-Lied-Rockband hat alle Stimmkniffe eines Crooners drauf. Auf dem Berner Hausberg sind er und seine Band kaum zu stoppen. Zu alledem nimmt er sich selbst auf die Schippe. Dem Mann gehört ein Denkmal gesetzt.

SUDDEN FLOW
Tales Of The Future Past
suddenflow.de
(L+R Records CDLR684829/Bellaphon)
14 Tracks, 46:00


Das Duo Sudden Flow verbindet verschiedene Genre-Elemente miteinander und ordnet sich selbst dem Acoustic Polybeat zu. Zwar sorgen die Songs mit Klängen von Trompete, Percussion oder Gitarre zusammen mit der Stimme der Sängerin für eine jeweils eigene Atmosphäre, aber gleichzeitig scheint dem Album ein roter Faden zu fehlen.


PAT THOMAS & KWASHIBU AREA BAND
Kwashibu Area Band
facebook.com/PatThomasKwashibu
(Strut Records)
Promo-CD, 8 Tracks, 44:29


Highlife pur aus Ghana, ganz im Stile der 1970er-Jahre, aber durchaus zeitgemäß arrangiert. Der aus Kumasi stammende Singer/Songwriter-Veteran greift auf altes und neues Material zurück. Das groovt und swingt, dass es eine Freude ist. Cooler Gesang, wundervoll perlende Gitarrenlicks, fette Bläsersätze; Spitzenband mit unter anderem Schlagzeuglegende Tony Allen.

JOE TOPPING
The Vagrant Kings
joetoppingmusic.com
(Fellside Recordings FECD265)
11 Tracks, 50:31


Der Titel des Albums ist gleichzeitig der Name von Toppings neuem Begleittrio. Mit Tasten- und Blasinstrumenten, Bass, Perckussion, Pedal Steel Guitar sowie Toppings Bottleneckgitarre, Banjo und Harmonika produzieren die vier Engländer einen unaufgesetzten, aber sehr amerikanischen und bluesigen Sound. Die Songs und Arrangements sind vom Chef.


TOTÓ LA MOMPOSINA Y SUS TAMBORES
Tambolero
totolamomposina.com
(Real World/PIAS/Rough Trade)
Promo-CD, 12 Tracks, 52:35


Gerade wurde die Übermutter der afrokolumbianischen Musik fünfundsiebzig. Auf der Konzertbühne ist ihre Energie ungebrochen, genährt auch von einer deutlich verjüngten, die Traditionen recht innovativ angehenden Band. Nun geht es, warum auch immer, chronologisch zurück mit diesen bis dato nicht veröffentlichten, neu bearbeiteten, allemal hörenswerten Aufnahmen.

BOB WAYNE
Hits The Hits
bobwayne.org
(People Like You Records 4683012/Universal)
11 Tracks, 43:24


Mit Banjo und Fiddle spielt Wayne Titel aus der Rock und Popgeschichte und macht sie so zu Kleinoden der zeitgemäßen Hillbillymusik. Auf Hits The Hits treffen Led Zeppelin auf Adele, die Red Hot Chili Peppers auf Rihanna. Musik, die sich als Coveralbum schnell im Ironischen und Witzigem verlieren könnte, wird von Wayne durch und durch überzeugend ernst genommen.


WHY DIDN’T THEY ASK EVANS?
Ënn ëmm klænen Dòrf
whydidnttheyaskevans.bandcamp.com
(Eigenverlag EVANS3)
EP, 5 Tracks, 19:21


Wunderbar auf akustischer und E-Gitarre, Bass, Geige, Schlagzeug, Tin Whistle eingespielter Folkrock – eine musikalische Heimatchronik, mehrstimmig gesungen in moselfränkischer Mundart. Tolle Arrangements, von besinnlich bis fetzig, inspiriert von Celtic bis Deutschfolk, Musik, die mit den Mundarttexten vortrefflich funktioniert. Frage an Evans: Wann gibt es mehr von diesem Stoff?

YXALAG
Filfarbike Mishpokhe – Klezmer Tales
yxalag.de
(CP Arts 006)
11 Tracks, 73:23


Klezmer besteht für das Septett aus Leidenschaft, Melancholie und Spielfreude. Kayako Bruckmann (v), Nicolas Kücken (g), Jakob Lakner (cl), Nele Schaumburg (v), Luka Stankovic (tb) und Ulrich Zeller (b) sind allesamt Vollblutmusiker, eine Familie, die „vielfarbig“ (so der jiddische Titel) jazzig improvisiert.