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Ausgabe 5/2015


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 FEUERSCHWANZ: 10 Jahre – Feuerschwanz Live
FEUERSCHWANZ
10 Jahre – Feuerschwanz Live
www.feuerschwanz.de
(Fame Artist Recordings GmbH)
DVD 21 Tracks, 130 min, plus CD: 16 Tracks, 74:21


Es ist ein Best-of-Album, optisch als DVD und akustisch als CD, live aufgenommen im April 2014 im ausverkauften E-Werk Erlangen – ein „Heimspiel“, wie der frenetische Applaus schon beim Opener vermuten lässt. Oder lag es an den drei leicht bekleideten Grazien („Miezen“), die immer wieder als Dekoration auftauchten? Musikalisch durchgängig Mittelalterpartymusik, wie man sie schon von den bisherigen sechs Studioalben kennt. Die Titelnamen kennzeichnen ziemlich genau die Art der Musik, die zu hören ist: „Wir lieben Dudelsack“, „Hurra, Hurra, die Pest ist da“, „Meister der Folter“, „Met und Miezen“, „Das niemals endende Gelage“ und „Metnotstand im Märchenland“. Kennzeichnend sind der skurrile Humor und die Mitsinge-, Mitklatsch- und Mitgrölrefrains sowie die vielen optischen Gimmicks, die die Show ausmachen: der Sänger in Ritterrüstung mit Gitarre, Stagediving im Schlauchboot quer durch den Saal, die Metmaschine auf der Bühne oder der Mann im Batman-Shirt mit Engelsflügeln. Der Unterhaltungswert geht über alles, selbst wenn man immer wieder unter der Gürtellinie landet. Als Gäste sind Vito C. (J. B. O.), Thomas Lindner (Schandmaul), Tobias Heindl (Fiddler’s Green) und der Tod höchstpersönlich dabei.
Piet Pollack
 STEFFEN KÖNIG & OLAF NEUMANN: Love Supreme – Sechs Saiten und ein Brett
STEFFEN KÖNIG & OLAF NEUMANN
Love Supreme – Sechs Saiten und ein Brett
www.love-supreme.eu
(Shortcut & Newman Filmproduktion)
93:00, OmU


In diesem Film geht es gewissermaßen ums „Hohelied der Liebe“ unter dem Aspekt der Leidenschaft für die elektrische Gitarre. Und was vom Titel her an John Coltranes legendäres Album von 1965 erinnert und entsprechend hohe Erwartungen weckt, entpuppt sich bei näherer Betrachtung leider eher als recht beliebiges Sammelsurium an Statements von Musikern, die teilweise nicht einmal ausgesprochene Gitarristen sind. Auch kann man kaum umhin den Neunzigminüter als einen umfassenden Werbefilm für Duesenberg-Gitarren zu verstehen. Alle Instrumentalisten des Filmes halten eine Schöpfung der Hannoveraner E-Gitarrenschmiede in der Hand und loben sie über den grünen Klee. Es gibt sympathische Interviewmomente (zum Beispiel mit dem Maffay-Gitarristen Carl Carlton) und vereinzelte musikalische Highlights (zum Beispiel mit Tom Bukovac, einem äußerst gefragten Nashville-Sessiongitarristen, solo und in einem wunderbaren Duo mit Sängerin und Lebensgefährtin Sarah Buxton auf dem heimischen Sofa), sowie sehr ästhetische Aufnahmen aus der Duesenberg-Werkstatt, die den Bau einer E-Gitarre dokumentieren. Allerdings reicht das kaum für einen inhaltlich geschlossenen Film zu einem Thema dieser Größenordnung. Schade eigentlich.
Rolf Beydemüller

 THE LEVELLERS: A Curious Life – The Story of The Levellers
THE LEVELLERS
A Curious Life – The Story of The Levellers
www.levellers.co.uk
(OFT Recordings OFTDVD003/India Media)
Promo-DVD, 78:00


„Die Musik ist wie Folk und die Einstellung ist wie Punk“, sagt Jeremy Cunningham, der exentrische, rastalockige und auf der Bühne derwischhafte Bassist der englischen Anarchoband, der das Cover ziert. Es ist auch Cunningham mit seinem koboldartigen Lachen, der im Rahmen der DVD als eine Art Erzähler die chronologische Geschichte der Levellers vorantreibt, anfangs mehr als später. Als Archivist und hauptsächlicher Gestalter der Alben und Plakate ist er dazu prädestiniert. Mit dabei seine völlig normalen Eltern, die nichtsdestotrotz spürbar stolz auf ihren schillernden Sohn sind. Nach und nach kommen auch die andere Bandmitglieder zu Wort, und es entsteht ein überzeugendes Porträt einer Band, die von Anfang an darauf bedacht war, so viel wie möglich selber zu gestalten – DIY („do it yourself“), wie der Engländer sagt – und trotzdem oder gerade deshalb in den Neunzigern mit sieben goldenen Platten ausgezeichnet wurde. Die Geschichte einer außergewöhnlichen und politischen Band. Außergewöhnlich auch das Promogehabe des deutschen Vertriebs: Der beliefert die Presse mit dem Film, jedoch ohne das Bonusmaterial und die dazugehörige CD. Wie soll man Empfehlungen aussprechen, wenn gerade die Hälfte des Produktes vorliegt? Wenn es nicht die Levellers wären, dann würde diese Zumutung unrezensiert in der Wertstofftonne landen!
Mike Kamp