Folker-Logo   Abo   Mediadaten/Anzeigen


Suche
   Intern   Über uns


Kontakt/Impressum/Datenschutz

       
Aktuelle   Ältere   Gesamtverzeichnis   Bemusterung
 
Rezensionen der
Ausgabe 3/2015


Auswahl nach Heft-Nr:  
 


Tonträger


Besondere

Deutschland

Europa

Welt

Kurzrezensionen

Weitere Rezensionen

Online-Rezensionen

Gelistet


Plattenprojekt


Plattenprojekt


Bücher / DVDs / Filme


Bücher

DVDs

Cinesounds

DVD/Filme
 DAS BLAUE EINHORN: Das letzte Konzert
DAS BLAUE EINHORN
Das letzte Konzert
www.unicornio.de
(Unicornio Records DVD)
Do-DVD, 34 Tracks, 120:23


Dieser Mitschnitt ihres letzten Konzerts, welches am 23. November 2013 im Alten Schlachthof statfand, ist das Abschiedsgeschenk der blauen Einhörner aus Dresden. Über zwanzig Jahre war Das Blaue Einhorn ein Symbol deutscher Folkmusik. Mit einem einzigartigen Gespür für das richtige Lied und das richtige Arrangement bereisten die vier Vagabunden musikalisch den halben Kontinent mit Liedern etwa aus Griechenland, Israel, Rumänien oder Finnland. Dabei gelang den Musikern das Kunststück, die musikalischen Grenzen vollständig aufzulösen. Jedes ausgewählte Stück auf der DVD klingt wie aus einer gemeinsamen, homogenen, ethnischen Tradition. Aus Klezmer, Fado und Rembetiko wird ein einziger, europäischer Stil. Rio Reiser, Jaques Brel und russische Volksweisen verschmelzen miteinander zur konzertanten Straßenmusik des Blauen Einhorns, das sich auf der Opernbühne genauso wohl fühlte wie in der Folklorekneipe. Die Arrangements gaukeln Quellentreue vor. Der Hörer glaubt, genau so wird das Lied dem Komponisten selbst im Ohr geklungen haben. Die vielen verspielten Details offenbaren den Humor der Interpreten. Das Einhorn ist gegangen und hinterlässt diese Doppel-DVD, die Sehnsucht, Trauer und Dankbarkeit erzeugt.
Chris Elstrodt
 HAINDLING: Haindling – und überhaupts ...
HAINDLING
Haindling – und überhaupts ...
www.haindling.de
www.kickfilm.de/haindling.html
(Zorro Medien DV 999948)
90:00


Zum siebzigsten beschert uns das bayrische Unikum Hans-Jürgen Buchner, Kopf der Gruppe Haindling, eine Bestandsaufnahme. Haindling, benannt nach seinem Wohnort in Niederbayern, macht seit über vierzig Jahren eine eigenwillige Mischung aus neuer Volksmusik, Jazz und Weltmusik. Regisseur Toni Schmid zeigt den Freigeist Buchner in seiner Welt voller Sonne – ob in Niederbayern oder China. Der Schützer des Bayerischen führt uns selbst auf Mundart (ohne Untertitel) spaßvoll durch sein Leben und trägt dazu oft knallige chinesische Hosen. Poetisch und philosophierend durchstreift er Haus und Garten, seine Instrumentensammlung, Zwiebelturmlandschaften und Straßen in China. Man erfährt Einiges über seine Arbeitsweise und Aufgeschlossenheit, zum Beispiel seinen Versuch, in seiner Fantasiesprache mit Chinesen zu kommunizieren. Zu Wort kommen auch die Bandmitglieder und Frau Ulrike, die wir in Aufnahmen aus den Achtzigern sehen, als beide eine Keramikwerkstatt führten, als Ehepaar auftraten und Buchner Schnauzer und Muskelshirt trug. Begleitet wird alles durch bekannte Hits und bisher unveröffentlichte Stücke. Ein Gute-Laune-Film über ein eigenwilliges, weltoffenes, konservatives und glückliches Original. Bestandsaufnahme bestanden!
Imke Staats

 GREG RUSSELL & CIARAN ALGAR: In Concert
GREG RUSSELL & CIARAN ALGAR
In Concert
www.russellalgar.co.uk
(Fellside Recordings FEDV001)
112:00 , plus Bonusmaterial (Interview)


Mitte letzten Jahres veröffentlichten die beiden jungen Engländer ihr zweites Album The Call (Fellside Recordings FECD 262), etwa zur gleichen Zeit wurde ein Auftritt im Theatre Royal in Workington gefilmt, den es nun als DVD gibt. Kein Wunder, dass sechs der sechzehn Titel vom aktuellen Album stammen. Ein mehr oder weniger komplettes Konzert also, mit Ansagen und Applaus, und damit eine ideale Bewerbung für Auftritte weltweit. Algar (hauptsächlich Fiddle) hatte gerade seine Schule abgeschlossen und Russell (Gesang, Gitarre, Bouzouki) war im Studium, und es ist bewundernswert zu sehen und hören, mit welcher sympathischen Souveränität sich die beiden durch die diversen Songs und gelegentlichen Instrumentals spielen. Keine eigenen Lieder, aber gelungene, stimmige Interpretationen von traditionellem und zeitgenössischem Material. Auch optisch keine Tricks, genügend und gut abgemischte Kameraperspektiven, angenehmes Licht, was will man mehr? Zwei klitzekleine Auffälligkeiten: Manchmal sind die Kameras zu sehen, bei einem solche kleinen Theater vielleicht unvermeidlich. Und Algar fummelt bei seinen Ansagen ein wenig zu intensiv mit Mikrofon und Ständer. Aber das ist sehr nachrangig bei einem solch angenehmen Konzerterlebnis.
Mike Kamp