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 HARD SOIL: The Muddy Roots of American Music
HARD SOIL
The Muddy Roots of American Music
www.slowboatfilms.com
(Slowboat Films)
114:00 plus 30:00 Extras , engl. mit dt. u. engl. Untertiteln


Für viele mag das wie eine Freakshow wirken: Die Bärte sind lang, die Haare auch, die Blicke irr, die Tätowierungen überall und die Flüche deftig und häufig. Sowohl Musiker als auch Publikum wirken wie eine verschworene Gemeinschaft aussortierter Kellerkinder. Doch abseits aller Äußerlichkeiten zeigt diese Dokumentation des Filmemachers Marc A. Littler Typen, die eine offenbar tiefe und ehrliche Leidenschaft zu den Traditionen US-amerikanischer Folkmusik hegen. Ihre wüsten Auftritte auf den Muddy-Roots-Festivals in Cookeville/Tennessee und im belgischen Waardamme offenbaren eine manchmal schwer zu ertragende Intensität. Allen porträtierten Künstlern nimmt man aber die Leidenschaft zur Folkmusik ab; jeder erzählt von dem Glück, Geschichten in Songs erzählen zu dürfen, die andere Menschen berühren – seien es auch vergleichsweise wenige. Wer beispielsweise das ungleiche Paar Sean Wheeler und Zander Schloss erlebt, wie sie Josh Hadens „Spiritual“ interpretieren, muss keine Fragen nach Authentizität mehr stellen. Diese Freaks und Punkkonvertiten sind musikalische Originale am Rand des Folks, die von innen brennen. Muddy Roots – eine Welt für sich, geöffnet durch diesen Film.
Volker Dick
 JOAN BAEZ: How Sweet the Sound – Das Gewissen und die Stimme der 1960er Jahre
JOAN BAEZ
How Sweet the Sound – Das Gewissen und die Stimme der 1960er Jahre
www.absolutmedien.de
(Absolut Medien 4027)
10 Kapitel plus Extras, 90:00 plus 65:00 , engl. mit dt. Untertiteln


Erstmals wurde diese Baez-Dokumentation 2009 in der vom US-Fernsehen PBS produzierten Reihe Americans Masters gezeigt. Die jetzt in Deutschland veröffentlichte DVD ist die auf Arte ausgestrahlte Version mit deutschen Untertiteln. How Sweet the Sound ist der erste umfassende Film, der das Leben einer Künstlerin nachzeichnet, deren weltweite Karriere mit ihrem (ungeplanten) Auftritt beim ersten Newport Folk Festival im Sommer 1959 begann und bis heute anhält. Interviews mit David Crosby, Bob Dylan, Ex-Ehemann David Harris, Reverend Jesse Jackson, Roger McGuinn und vielen anderen mehr sowie Ausschnitte aus Konzerten und Fernsehnachrichten präsentieren Joan Baez als eine Frau, die nicht nur mit ihrer Musik, sondern auch mit ihrer politischen Haltung das Gewissen einer Generation war und heute noch ist. Unter anderem begleiteten die Filmproduzenten Mark Spector und Mary Wharton Baez auf ihrer Welttournee 2008/2009, die sie auch noch einmal nach Sarajevo führte, wo sie fünfzehn Jahre zuvor während der Belagerung schon einmal gewesen war. Archivmaterial zeigt die Künstlerin im Dezember 1972 bei ihrem umstrittenen Besuch in Hanoi inmitten eines der heftigsten Bombenangriffe der USA, während des Vietnamkriegs oder mit Martin Luther King Jr., der ihr Mitte der Sechzigerjahre einen Solidaritätsbesuch in einem kalifornischen Gefängnis abstattete, als sie wegen der Blockade einer Zufahrt zu einem Armeekomplex zu einer neunzigtägigen Gefängnisstrafe verurteilt worden war. Die nicht mit Untertitel versehenen Extras bieten neben mehreren längeren Interviewauszügen Gespräche, die Joan Baez unter anderem mit Vaclav Havel und Steve Earle führte, sowie einen siebeneinhalb Minuten langen Ausschnitt eines frühen Auftritts 1958 im legendäre Coffeehouse Club 47 in Cambridge, Massachusetts.
Michael Kleff